27 - SVG Koblenz
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Trends und Meinungen<br />
AKTUELLE EREIGNISSE<br />
Sternfahrt<br />
des deutschen Güterkraftverkehrsgewerbes<br />
nach Berlin<br />
Die Straße des 17. Juni war bereits in den frühen Morgenstunden mit Lkw und Bussen zugeparkt. Die<br />
Polizei registrierte über 2.000 Fahrzeuge in der Innenstadt von Berlin. Insgesamt wurden nach amtlichen<br />
Angaben über 7.000 Fahrzeuge an dieser eindrucksvollen Fahrt eingesetzt. Foto: BGL<br />
betriebe ebenfalls durch die bestehenden<br />
Wettbewerbsverzerrungen im Europäischen<br />
Binnenverkehrsmarkt in ihrer<br />
Existenz bedroht sind. Omnibusse<br />
übernahmen den Transport der auf den<br />
Rastplätzen in Stadtrandlage parkenden<br />
Teilnehmer zum Versammlungsort<br />
am Brandenburger Tor, denen die Einfahrt<br />
in den Kern Berlins verweigert<br />
stenz tausender mittelständischer<br />
Betriebe unmittelbar gefährdet ist.<br />
Während beim bdo rund 60.000 Arbeitsplätze<br />
bedroht sind, sieht der BGL<br />
die Existenz von 10.000 Unternehmen<br />
mit rund 100.000 Arbeitsplätzen in<br />
Gefahr.<br />
Der BGL unterstrich seine Sorge<br />
um die Erhaltung eines mittelständi-<br />
Mehr als 7.000 LKW rollten am<br />
26. September 2000 im Rahmen einer<br />
vom Bundesverband Güterkraftverkehr<br />
Logistik und Entsorgung (BGL)<br />
ausgerufenen Sternfahrt zur Bundeshauptstadt<br />
Berlin. Die aus allen Bundesländern<br />
angereisten Transportunternehmer<br />
und ihre Mitarbeiter wollten<br />
damit auf die Krise im deutschen Güterkraftverkehrsgewerbe<br />
aufmerksam<br />
machen, verursacht durch den Subventionswettlauf<br />
zu Gunsten des<br />
Transportgewerbes in anderen EU-<br />
Staaten und das Preisdumping auf den<br />
europäischen Transportmärkten. Mitveranstalter<br />
dieser Sternfahrt war der<br />
Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer<br />
(bdo), dessen Mitgliedswurde.<br />
Über 2.000 Fahrzeuge zwischen<br />
Brandenburger Tor und<br />
Ernst-Reuter-Platz waren mit ihren<br />
Transparenten für Politiker wie für Medien<br />
optischer Beleg für die verzweifelte<br />
und für viele Betriebe existenzbedrohende<br />
Situation des deutschen<br />
Transportgewerbes. Diese Krisensituation,<br />
ebenso wie Vorschläge zur Soforthilfe<br />
durch nationale Maßnahmen, um<br />
den deutschen Transportbetrieben ein<br />
Überleben im internationalen Wettbewerb<br />
zu ermöglichen, wurden auf der<br />
Bundespressekonferenz der nationalen<br />
und internationalen Presse dargestellt.<br />
Sowohl BGL-Präsident Hermann<br />
Grewer als auch bdoPräsident Norbert<br />
Rohde machten deutlich, dass die Exischen<br />
Transportgewerbes auch bei der<br />
Übergabe einer entsprechenden Petition<br />
an den Präsidenten des Deutschen<br />
Bundestages, Wolfgang Thierse, vor<br />
dem Reichstagsgebäude in Berlin.<br />
Darin wird das Parlament als Vertreter<br />
des deutschen Volkes aufgefordert, die<br />
politische Initiative zur Herstellung<br />
eines fairen Wettbewerbs für deutsche<br />
Transportunternehmen zu ergreifen.<br />
Das Parlament sollte, so der BGL, von<br />
der Bundesregierung zielführende und<br />
schnellwirkende Maßnahmen einfordern.<br />
Der BGL legte diesem Schreiben<br />
einen ausführlichen Vergleich über die<br />
Wettbewerbsbedingungen im europäischen<br />
Güterkraftverkehr bei. Der Bundestagspräsident<br />
und Vizepräsidentin<br />
Anke Fuchs sagten eine Weiterleitung<br />
an die Volksvertretung und die Behandlung<br />
der europäischen Marktverwerfungen<br />
im parlamentarischen<br />
Rahmen zu.<br />
Höhepunkt der Demonstration des<br />
deutschen mittelständischen Güterkraft-<br />
und Personenverkehrsgewerbes<br />
war die anschließende Großkundgebung<br />
auf dem Platz des 18. März am<br />
Brandenburger Tor. Vor Tausenden von<br />
Teilnehmern kritisierte BGL-Präsident<br />
Hermann Grewer die Untätigkeit der<br />
Bundesregierung angesichts der Notlage<br />
des deutschen Verkehrsgewerbes.<br />
Hermann Grewer forderte in einem<br />
ersten Schritt kurzfristig wirkende<br />
Maßnahmen zur Angleichung der deutschen<br />
Fiskallasten an das „neue Niveau“<br />
maßgeblicher EU-Mitbewerber.<br />
Wer Arbeitsplätze im deutschen Verkehrsgewerbe<br />
retten wolle, könne sich<br />
den massiven Wettbewerbsverzerrungen<br />
nicht entziehen, die dadurch<br />
verschärft werden, dass andere<br />
EU-Staaten „hemmungslos die Subventionshähne<br />
geöffnet haben“.<br />
In einem zweiten Schritt sollten die<br />
heutigen Finanzierungsinstrumente<br />
über Steuern und Abgaben auf Gebühren<br />
umgestellt werden, die von<br />
<strong>SVG</strong>R 11+12/2000 3