Was ist steuerlich zu beachten? - Deka Investmentfonds

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IV. Wer langfristig denkt, muss rechtzeitig seine individuelle Route festlegen. Übersicht über Erbschaft- und Schenkungsteuer. In den vorigen Kapiteln wurde ein Überblick über die jährlich erhobene Einkommensteuer sowie die hiermit zusammenhängenden Quellensteuern gegeben. Bei der Planung Ihres Vermögens unter steuerlichen Aspekten wird es – wenn Sie langfristig denken – noch etwas komplizierter. Dann kann es sinnvoll sein, auch die Erbschaft- und Schenkungsteuer in Ihre Überlegungen mit einzubeziehen. Die Erbschaft- und Schenkungsteuer fällt nicht jährlich an, sondern nur wenn entweder ein so genannter Erwerb von Todes wegen (zum Beispiel durch Erbschaft) oder eine Schenkung unter Lebenden stattfindet. Eine rechtzeitige Einplanung dieser Steuer ist deshalb so wichtig, weil eine vorzeitige Übertragung von Vermögen möglicherweise Steuern spart. So ist zu bedenken, dass nach Schenkungen erfolgte Wertsteigerungen erbschaftsteuerfrei bleiben. Darüber hinaus kann durch geschickte Ausnutzung der Freibeträge die Erbschaftsteuerbelastung erheblich gesenkt werden. Denn die Freibeträge können alle 10 Jahre neu genutzt werden. Zu überlegen ist auch, wem vererbt oder geschenkt werden soll – durch einen Generationensprung auf die Enkel beispielsweise kann möglicherweise vermieden werden, dass auf dasselbe Vermögen doppelte Erbschaftsteuer anfällt. Denn die Erbschaftsteuer schuldet immer derjenige, der durch eine Übertragung begünstigt ist. Größere Übertragungen zu Lebzeiten sollten aber sehr genau überdacht werden, da auch andere Auswirkungen berücksichtigt werden müssen: Beispielsweise verlieren Eltern, deren Kinder eigene Jahreseinkünfte von mehr als 7.188 Euro beziehen, den Anspruch auf Kindergeld beziehungsweise Kinderfreibetrag. Und nicht zu vergessen: Wer Vermögen verschenkt, sollte sich ganz sicher sein, dass er tatsächlich auf Dauer rechtlich und wirtschaftlich das Vermögen übertragen möchte, denn einmal geschenktes Vermögen kann nicht ohne weiteres wieder zurückübertragen werden. Mit welchen Sätzen werden Erbschaften/Schenkungen versteuert? Wert des steuerpflichtigen Erwerbs bis … TEUR 52 Vomhundertsatz in der Steuerklasse … I II III 7 12 17 256 11 17 23 512 15 22 29 5.113 19 27 35 12.783 23 32 41 25.565 27 37 47 Über 25.565 30 40 50 Werden Fondsanteile geschenkt oder vererbt, so unterliegt grundsätzlich der Anteilwert aller übertragenen Anteile der Erbschaftsteuer, sofern kein besonderer Befreiungstatbestand vorliegt. Von diesem Wert sind die Freibeträge abzuziehen. Die Höhe der Freibeträge ist gestaffelt nach Art des erworbenen Vermögens und nach dem Verwandtschaftsgrad, in dem der Begünstigte zu dem Erblasser oder Schenkenden steht. Für übertragene Fondsanteile sind der allgemeine Freibetrag (für Ehegatten 307.000 Euro) sowie der Versorgungsfreibetrag (für Ehegatten 256.000 Euro) wichtig; Letzterer kann allerdings nur bei Erwerb durch Erbschaft, nicht bei Schenkung, genutzt werden. 23
24 Auf die verbleibende Bemessungsgrundlage ist dann der Steuersatz anzuwenden. Auch hier bleibt es kompliziert: Denn der Steuersatz ist einerseits gestaffelt nach dem Wert des steuerpflichtigen Erwerbs, andererseits nach der geltenden Steuerklasse. Die Steuerklasse bestimmt sich bei der Erbschaftsteuer nach dem Verwandtschaftsgrad, in dem der Begünstigte zu dem Erblasser oder Schenkenden stand. In der Steuerklasse I beispielsweise sind unter anderem Ehegatten, Kinder und Enkelkinder. Hintergrund dieser Regelung ist, dass derjenige, der zu dem Erblasser oder Schenkenden in engem verwandtschaftlichem Verhältnis steht, weniger Erbschaftsteuer zahlen soll. Welche Freibeträge werden bei Erbschaft und Schenkung eingeräumt? (In EUR) Steuerklasse I I I II III Verwandtschaftsgrad Ehegatte Kinder, Stiefkinder, Enkel, deren Eltern verstorben sind Enkel, Urenkel, Eltern, Großeltern und Urgroßeltern im Erbfall Eltern, Großeltern und Urgroßeltern bei Schenkung, Geschwister, Neffen, Nichten, Schwiegerkinder und -eltern, geschiedene Ehegatten Verlobte, Lebensgefährten und alle anderen Hausrat, Kleidung Wäsche 41.000 41.000 41.000 10.300 10.300 Ob die Erbschaftsteuer überhaupt mit der Verfassung in Einklang steht, wird im Übrigen demnächst das Verfassungsgericht zu entscheiden haben. Aufgrund des anhängigen Verfahrens sollten Sie darauf achten, dass Erbschaftsteuerbescheide derzeit nur vorläufig ergehen. Kunst, Sammlungen, Sonstiges (Auto, Schmuck, etc.) Allgem. Freibetrag 10.300 10.300 10.300 10.300 10.300 307.000 205.000 51.200 10.300 5.200 Versorgungsfreibetrag – nur bei Erbschaft 256.000 10.300 bis 52.000 (abhängig vom Alter der Erben) – – –
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