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Motorsport Magazin Ferrari - zum Erfolg verdammt (Vorschau)

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F1/87/88C<br />

MYTHOS<br />

SCUDERIA<br />

FERRARI<br />

D<br />

ie Erwartungen, mit denen <strong>Ferrari</strong> in die Saison 1988 gegangen war, waren<br />

groß. In der Vorsaison waren die Ingenieure damit beschäftigt, ein schnelles<br />

Auto auch zuverlässig zu machen. Das war am Ende auch gelungen, Gerhard Berger<br />

gewann die letzten beiden Saisonrennen. 1988 stand dann eine Übergangssaison<br />

an: das letzte Jahr mit Turbomotoren. Der Ladedruck wurde noch einmal nach unten<br />

korrigiert, die maximale Benzinmenge auf 150 Liter herabgesetzt. <strong>Ferrari</strong> baute kein<br />

neues Auto, sondern entwickelte die gute Basis des Vorjahresboliden weiter. Chefdesigner<br />

Gustav Brunner nahm unter Mithilfe von Design-Legende John Barnard<br />

nur kleinere Veränderungen an der Aerodynamik vor.<br />

Der F1/87/88C war kein schlechtes Auto, doch <strong>Ferrari</strong> hatte die Rechnung ohne<br />

McLaren gemacht. Im Gegensatz zu <strong>Ferrari</strong> hatte deren Motorenpartner Honda für<br />

das neue Reglement einen komplett neuen Motor entwickelt. Der <strong>Ferrari</strong>-Turbo<br />

war zwar leistungsstärker, bei der Fahrbarkeit und vor allem beim Benzinverbrauch<br />

war er dem japanischen Konkurrenzprodukt jedoch unterlegen. <strong>Ferrari</strong> hatte versäumt,<br />

den Turbomotor auf die neuen Begebenheiten anzupassen. Barnard wollte,<br />

um das Leistungsdefizit durch 45 Liter weniger Benzin zu kompensieren, niedrigere<br />

Drehzahlen. Mit neuer Applikation hätte der Leistungsverlust aufgefangen werden<br />

können, doch die italienischen Ingenieure sollen Bernards Anweisung nicht befolgt<br />

haben - der Brite fiel bei den <strong>Ferrari</strong>-Leuten wegen seiner Abneigung gegenüber<br />

Italien in Ungnade.<br />

TECHNIK<br />

Motor: <strong>Ferrari</strong> 1,5-Liter V6-Turbomotor mit 620 PS bei 12.000 U/min<br />

Gewicht: Mindestgewicht 542 Kilogramm (ohne Fahrer)<br />

Chassis: Monocoque aus Kevlar- und Karbonfaser<br />

Getriebe: Eigenes manuelles 6-Gang-Getriebe<br />

Reifen: Goodyear<br />

Benzin: Agip<br />

ERFOLGE<br />

1 Sieg<br />

1 Pole Position<br />

4 Schnellste Runden<br />

8 Podiumsplatzierungen<br />

In der von McLaren dominierten Saison ging nur eine Pole auf das <strong>Ferrari</strong>-Konto.<br />

Im Rennen war unter normalen Umständen nicht daran zu denken, Alain Prost<br />

oder Ayrton Senna unter Druck zu setzen. Zu groß war der Verbrauchsnachteil<br />

gegenüber dem überlegenen McLaren MP4/4. Beim einzigen Rennen der Saison,<br />

das McLaren wegen eines Doppelausfalls nicht gewann, holte ausgerechnet <strong>Ferrari</strong><br />

einen Doppelsieg im königlichen Park von Monza - einen Monat nach dem Tod<br />

von Firmengründer Enzo <strong>Ferrari</strong>.<br />

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