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Motorsport Magazin Ferrari - zum Erfolg verdammt (Vorschau)

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hätte schon viel früher einsteigen können! [lacht]<br />

Das bedeutet, du bist sehr gereift, aber in deinem<br />

Innersten bist du immer noch der gleiche?<br />

Absolut. Ich habe ein großes Herz. Das bringt mich<br />

ja auch immer mal in Schwierigkeiten...<br />

Du hast 2008 den WM-Titel gewonnen. Seitdem<br />

ist Sebastian Vettel vier Mal Weltmeister geworden.<br />

Ist es nicht frustrierend, zu wissen, dass du<br />

vom Talent her ebenfalls mehr Titel verdient<br />

gehabt hättest?<br />

Die Formel 1 ist ein interessanter Sport. Sie macht<br />

sehr viel Spaß und ist einfach großartig. Aber<br />

anders als im Golf oder Tennis, bist du hier nicht<br />

allein mit dir und deinem Schläger. Du kannst<br />

physisch und psychisch besser vorbereitet sein als<br />

jemals zuvor in deiner Karriere - und dann hast<br />

du ein schlechtes Auto. Ich bin überzeugt, dass es<br />

auch in dieser Saison viele Fahrer gibt, die so fit<br />

wie noch nie sind. Aber ihre Autos sind ein oder<br />

zwei Sekunden zu langsam. Dagegen kannst du<br />

als Rennfahrer nichts machen. Du kannst nur dein<br />

Bestes geben und versuchen, alles aus dem<br />

Moment herauszuholen. Umso schöner ist das<br />

Gefühl, dass wir in diesem Jahr ein Auto haben,<br />

mit dem wir um den Sieg kämpfen können. Davon<br />

habe ich seit meinem Titelgewinn geträumt. 2009<br />

hatte ich dann ein schreckliches Auto. Wenn ich<br />

damals so gut gewesen wäre wie heute, hätte ich<br />

2011 vielleicht nah an Sebastian dran sein können.<br />

2012 war ein sehr gutes Jahr und ehrlich gesagt<br />

hätten wir damals den Titel gewinnen müssen.<br />

Aus diesem Grund möchte ich sicherstellen, dass<br />

ich in diesem Jahr jedes kleine Bisschen richtig<br />

mache. Am Ende der Saison möchte ich sagen<br />

können, dass ich alles in meiner Macht Stehende<br />

getan habe, dass ich bei jedem Rennen alles aus<br />

mir herausgeholt habe.<br />

Setzt dich diese Einstellung nicht zusätzlich unter<br />

Druck?<br />

Vielleicht, aber so bin ich eben. Ich war schon<br />

immer sehr hart zu mir selbst. Ich brauche niemanden,<br />

der mir sagt, dass ich etwas vermasselt<br />

habe. Für andere mag es einfacher sein, wenn sie<br />

nicht so hart mit sich ins Gericht gehen. Aber so<br />

ticke ich nun mal nicht. Das kann niemand<br />

ändern. Ich bin wie ich bin, und zwar sehr selbstkritisch.<br />

Ich komme jetzt jedoch viel schneller über<br />

Dinge hinweg. Nach dem Qualifying in Silverstone<br />

war ich wirklich niedergeschlagen. Aber schon am<br />

nächsten Tag habe ich mich zurückgemeldet. Es<br />

hat lange gedauert, um das zu erlernen.<br />

Du hast einmal gesagt, dass der Titelkampf die<br />

Beziehung zwischen zwei Teamkollegen richtig<br />

auf die Probe stellen kann. Aber so lange der<br />

gegenseitige Respekt vorhanden sei, gebe es keine<br />

Probleme. Hat sich daran etwas verändert?<br />

Vertrauen und Respekt kann man sehr schnell<br />

verlieren. Aber es ist wie in jeder Beziehung: wenn<br />

man eine solide Basis geschaffen hat, kann man<br />

immer wieder darauf aufbauen. Nico und ich →<br />

»AUS DIESEM GRUND MÖCHTE<br />

ICH SICHERSTELLEN, DASS ICH<br />

IN DIESEM JAHR JEDES KLEINE<br />

BISSCHEN RICHTIG MACHE. AM<br />

ENDE DER SAISON MÖCHTE ICH<br />

SAGEN KÖNNEN, DASS ICH ALLES IN<br />

MEINER MACHT STEHENDE GETAN<br />

HABE, DASS ICH BEI JEDEM RENNEN<br />

ALLES AUS MIR HERAUSGEHOLT<br />

HABE.« LEWIS HAMILTON<br />

Auf der Jagd nach Pokalen: Lewis Hamilton ist selbst sein stärkster Kritiker

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