11.10.2014 Aufrufe

Motorsport Magazin Ferrari - zum Erfolg verdammt (Vorschau)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

FERRARI F312T<br />

MYTHOS<br />

SCUDERIA<br />

FERRARI<br />

O<br />

bwohl der erste F312T bereits im Herbst 1974 fertiggestellt und am Saisonende<br />

der Presse vorgestellt wurde, verspätete sich das Renndebüt des<br />

Boliden. Bei den ersten beiden Rennen der Saison 1975 setzte <strong>Ferrari</strong> noch auf das<br />

Vorgängermodell, den 312B3. Wie sich beim ersten Einsatz in Kyalami zeigte, war<br />

die Entscheidung, das neue Modell nicht von Beginn an zu bringen, richtig. Denn<br />

der F312T hatte noch mit Kinderkrankheiten zu kämpfen: Clay Regazzonis Auto<br />

wurde komplett falsch eingestellt, Niki Lauda fehlte Motorleistung. Doch schnell<br />

zeigte sich das wahre Potential des neuen Fahrzeugs. Beim nächsten GP-Einsatz in<br />

Spanien stellte Lauda den <strong>Ferrari</strong> auf die Pole Position, von den nachfolgenden fünf<br />

Rennen konnte der Österreicher vier gewinnen und setzte somit den Grundstein für<br />

seine erste Weltmeisterschaft.<br />

Der besondere Clou des F312T befand sich im Heck. <strong>Ferrari</strong> Design-Legende Mauro<br />

Forghieri flanschte das Getriebe im Winkel von 90 Grad an den Motor an, weshalb<br />

sich auch das ‚T‘ für ‚transversale‘ im Namen wiederfindet. Das machte das gesamte<br />

Heck des Fahrzeugs kompakter und verringerte die Massenträgheit um die Hinterachse<br />

- fast das gesamte Gewicht des Getriebes befand sich vor der Hinterachse.<br />

Um dem Fahrer dennoch ein stabiles Heck zu geben, vergrößerte Forghieri den<br />

Heckflügel und balancierte das Auto somit aerodynamisch aus.<br />

Im Gegensatz zur Konkurrenz, die fast geschlossen mit Ford Cosworth Motoren an<br />

den Start ging, baute <strong>Ferrari</strong> natürlich seinen eigenen Motor. Während die britische<br />

Motorenschmiede auf das bewährte V8-Konzept setzte, wurde in Maranello weiterhin<br />

am F12-Motor, also einem V12-Motor mit 180 Grad Zylinderwinkel, festgehalten.<br />

Nach anfänglichen Schwierigkeiten holte Niki Lauda den WM-Titel letztendlich deutlich.<br />

Bei den Konstrukteuren setzte sich <strong>Ferrari</strong> ebenfalls durch. Für die Mythosmarke<br />

endete eine elfjährige Durststrecke ohne Titel. Der F312T gilt als Forghieris Meisterwerk<br />

und wurde in weiterentwickelten Varianten noch bis 1980 eingesetzt. →<br />

TECHNIK<br />

Motor: <strong>Ferrari</strong> 3,0-Liter F12 mit 495 PS bei 12.200 U/min<br />

Gewicht: Mindestgewicht 575 Kilogramm (ohne Fahrer)<br />

Chassis: Aluminium Monocoque<br />

Getriebe: Eigenes manuelles 5-Gang-Getriebe<br />

Reifen: Goodyear<br />

Benzin: Agip<br />

ERFOLGE<br />

6 Siege<br />

9 Pole Position<br />

6 Schnellste Runden<br />

Fahrerweltmeisterschaft 1975<br />

Konstrukteursweltmeisterschaft 1975<br />

27 Siege mit allen Entwicklungsstufen bis 1980 (312 T5)<br />

3 Fahrertitel mit allen Entwicklungsstufen (1975, 1977, 1979)<br />

4 Konstrukteurstitel mit allen Entwicklungsstufen (1975, 1976, 1977, 1979)<br />

www.<strong>Motorsport</strong>-<strong>Magazin</strong>.com 35<br />

FOTOS: ADRIVO/SUTTON

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!