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Motorsport Magazin Ferrari - zum Erfolg verdammt (Vorschau)

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TEXT: CHRISTIAN MENATH<br />

Christian Danner spricht Klartext<br />

Gehört Vettel zu den großen Pechvögeln der neuen F1-Ära?<br />

Wenn man seine technischen Defekte alle ansieht, würde ich sagen, dass er fast auf Webber-<br />

Niveau liegt. [lacht]<br />

Ist die harte Kritik an ihm gerechtfertigt?<br />

Das eine hat für mich nichts mit dem anderen zu tun. Wenn jemand technische Probleme<br />

hat, ist das blöd. Er hat diese ja nicht höchstpersönlich verursacht. Wenn man wie Pastor<br />

Maldonado an jedem Wochenende zwei Mal in die Wand fahren würde, ist das selbst verursacht.<br />

Wenn er ständig einen falschen Knopf drücken würde, wäre das ebenfalls selbst<br />

verschuldet. Das ist bei Vettel aber nicht der Fall. Ist Kritik an ihm aber dennoch berechtigt?<br />

Ja klar, denn er ist meist deutlich von Daniel Ricciardo geschlagen worden. Man muss einen<br />

vierfachen Weltmeister dafür kritisieren dürfen, wenn er sich von seinem Teamkollegen<br />

glasklar abbraten lässt.<br />

Muss er um seinen Nummer-1-Status im Team bangen?<br />

Der Nummer-1-Status ist in dieser Saison ohnehin durch. Ricciardo hat drei Grands Prix<br />

gewonnen. Grundsätzlich ist es aber natürlich schon so, dass Red Bull nicht vergessen hat,<br />

was Vettel in den vergangenen Jahren am Stück geleistet hat. Er ist ja nicht umsonst so oft<br />

Weltmeister geworden. Er ist brillant gefahren und hat eine noch nie dagewesene Perfektion<br />

an den Tag gelegt. Das Team weiß genau, was für ein Juwel er ist.<br />

Wie stark setzen ihm die vielen Rückschläge zu?<br />

Das muss man zweiteilen: Wie sehr stinkt ihm das? Unfassbar stark. Er ist ein sehr ehrgeiziger,<br />

erfolgshungriger Bursche. Deswegen stinkt ihm das unglaublich. Aber es setzt ihm<br />

nicht zu. Er ist ein intelligenter, junger Mann, der durchaus mit solchen Niederlagen klar<br />

kommen kann. Es gefällt ihm nicht, aber das ist in Ordnung. Das Team weiß inzwischen<br />

ganz genau, warum Ricciardo schneller ist als Vettel. Ich würde sagen, er ist so gut wie dran.<br />

wichtig für das Team und das wird er auch<br />

bleiben«, versuchte Vettel die Personalveränderung<br />

herunterzuspielen. Genau wie<br />

im Fall von Guillaume Rocquelin. Seit 2009<br />

war Rocky als Renningenieur an Vettels<br />

Seite, ab 2015 wird sich das ändern, denn<br />

Rocquelin steigt <strong>zum</strong> Head of Race Engineering<br />

auf.<br />

10. Gerüchte<br />

»Ich habe in Spa gehört, dass ich für 150<br />

Millionen Dollar einen Dreijahresvertrag<br />

unterschrieben habe. Ich fragte, wo der Stift<br />

ist, aber niemand brachte mir einen«,<br />

scherzte Vettel über die anhaltenden Wechselgerüchte.<br />

In der Vergangenheit war er<br />

immer wieder mit einem Wechsel zu <strong>Ferrari</strong><br />

in Verbindung gebracht worden, doch 2014<br />

sahen ihn die Gerüchteköche nahezu in fast<br />

jedem Cockpit. <strong>Ferrari</strong>, McLaren, Mercedes<br />

- es gab kein Top-Team, in das Vettel nicht<br />

hineingeschrieben wurde, obwohl er selbst<br />

stets dementierte. Mit Verlauf der Saison<br />

nervten ihn die ständig gleichen Fragen<br />

immer mehr. »Ist mein Englisch nicht gut<br />

genug? Ich habe doch gesagt, dass ich auch<br />

in Zukunft für Red Bull fahren werde«, reagierte<br />

Vettel in Singapur genervt. Die<br />

Gerüchte wollten trotzdem nicht<br />

verstummen.<br />

Auch Niederlagen<br />

gehören <strong>zum</strong> Sport<br />

dazu. Sebastian<br />

Vettel muss 2014<br />

erstmals in seiner<br />

Formel-1-Karriere<br />

richtig leiden<br />

FOTOS: RED BULL<br />

www.<strong>Motorsport</strong>-<strong>Magazin</strong>.com 57

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