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Alkoholabhängigkeit - Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.

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Neuere Einteilungen sind die Typologien<br />

von Cloninger (Typ I und Typ II; Tabelle 4.2)<br />

oder von Babor (Typ A und Typ B; Tabelle<br />

4.3). Die Cloninger-Typologie kombiniert<br />

genetische Aspekte mit den drei Persönlichkeitsmerkmalen<br />

des »novelty seeking«<br />

Typologie nach Cloninger<br />

Typ I<br />

Eher von Umweltfaktoren abhängig<br />

Später Beginn (nach dem 25. Lebensjahr)<br />

Bei beiden Geschlechtern vorkommend<br />

Eher milder Verlauf des Alkoholabusus<br />

Hohes »reward dependence«<br />

Hohes »harm avoidance«<br />

Niedriges »sensation seeking«<br />

Tabelle 4.2: Typologie nach Cloninger<br />

(Suche nach Neuigkeiten), »harm avoidance«<br />

(Schadensvermeidung) und der »reward<br />

dependence« (Belohnungsabhängigkeit).<br />

Die Typologie nach Babor wurde durch<br />

Clusteranalysen gewonnen, deren Basis<br />

klinisch-empirische Daten waren.<br />

Typ II<br />

Eher von hereditären Faktoren abhängig<br />

Früher Beginn (vor dem 25. Lebensjahr)<br />

Auf das männliche Geschlecht begrenzt<br />

Eher schwerer Verlauf des ALkoholabusus<br />

Niedriges »reward dependence«<br />

Niedriges »harm avoidance«<br />

Hohes »sensation seeking«<br />

Entwicklung und Verlauf 4<br />

Typologie nach Babor<br />

Typ A<br />

Später Beginn (30-40 Jahre)<br />

Wenige Risikofaktoren in der Kindheit<br />

Geringer Grad der Abhängigkeit<br />

Wenige körperliche und soziale<br />

Konsequenzen des Alkoholkonsums<br />

Geringe psychiatrische Komorbidität<br />

Geringe Belastetheit im familiären und<br />

beruflichen Umfeld<br />

Gute therapeutische Prognose<br />

Tabelle 4.3: Typologie nach Babor<br />

Übereinstimmung besteht in beiden Einteilungen<br />

darin, dass es Alkoholismustypen<br />

mit frühem (Typ II bzw. Typ B) und spätem<br />

Beginn (Typ I bzw. Typ A) gibt; auch stim-<br />

Typ B<br />

Früher Beginn (vor dem 21. Lebensjahr)<br />

Vermehrt Risikofaktoren in Familie und<br />

Kindheit<br />

Starke Ausprägung der Abhängigkeit,<br />

Missbrauch auch von anderen<br />

Substanzen<br />

Vermehrt körperliche und soziale<br />

Konsequenzen des Alkoholkonsums nach<br />

kürzerer Zeit<br />

Hohe psychiatrische Komorbidität<br />

Hohe Belastungsfaktoren im familiären<br />

und beruflichen Umfeld<br />

Schlechtere therapeutische Prognose<br />

men sie bezüglich der Prognose überein:<br />

Je früher der Alkoholismus auftritt, umso<br />

ungünstiger ist in der Regel der Verlauf.<br />

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