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Alkoholabhängigkeit - Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.

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6.2.1.5 Barrett-Syndrom<br />

Hauptrisikofaktor <strong>für</strong> das Barrett-Syndrom<br />

ist der chronische gastro-ösophageale<br />

Reflux, d.h. das chronische Zurückfließen<br />

von Magensäure in die Speiseröhre,<br />

welches durch Alkohol gefördert wird.<br />

Klinische Manifestation/<br />

Leitsymptome:<br />

• Es gibt keine spezifische Symptomatik<br />

(siehe unter »gastro-ösophagealen<br />

Reflux«)<br />

• Komplikationen: Schluckstörungen<br />

im Falle der Tumorbildung (sog.<br />

Barrettkarzinom, ein Adenokarzinom)<br />

6.2.1.6 Mallory-Weiss-Syndrom<br />

Als Folge eines reichlichen Alkoholgenusses<br />

tritt häufig Übelkeit und Erbrechen auf, in<br />

deren Folge eine gastrointestinale Blutung<br />

entstehen kann, die auf akut auftretende<br />

(in Längsrichtung gestellte) Schleimhauteinrisse<br />

im unteren Teil der Speiseröhre<br />

und/oder am Mageneingang beruht.<br />

Klinische Manifestation /<br />

Leitsymptome:<br />

(nach akutem Alkoholexzess bei<br />

chronischem Alkoholabusus)<br />

• Übelkeit, heftiges Würgen und<br />

Erbrechen zunächst nur von Speiseund<br />

Getränkeresten<br />

• Zeitlich verzögert mitunter massives<br />

Bluterbrechen mit Schmerzen hinter<br />

dem Brustbein bzw. im Magen<br />

6.2.1.7 Akute (hämorrhagische) Gastritis<br />

Im Magen führt Ethanol innerhalb von<br />

30 Minuten nach der Aufnahme alkoholischer<br />

Getränke dosisabhängig akut zu<br />

einer Schwellung der Magenschleimhaut,<br />

zu Entzündungsreaktionen, zu Einblutungen,<br />

zu Abschilferungen und zum Tod der Schleimhautzellen.<br />

Das Ergebnis stellt sich beim<br />

Menschen klinisch als eine akute, oft<br />

blutige alkoholische Magenschleimhautentzündung<br />

dar, die akute erosive (hämorrhagischen)<br />

Gastritis. Die Schleimhautschädigungen<br />

vor allem durch höhere<br />

Konzentrationen von Ethanol (über 10<br />

Vol.-%) oder durch Spirituosen wie Whisky<br />

benötigten zur Abheilung mehr als 24<br />

Stunden.<br />

Klinische Manifestation/<br />

Leitsymptome:<br />

• Magenschmerzen mit Übelkeit und<br />

Erbrechen<br />

• Blutarmut und Teerstuhl<br />

(schmerzlose 1 gastrointestinale<br />

Blutung)<br />

• Plötzliche und kreislaufrelevante<br />

Blutung<br />

• Erbrechen von (dunkelrotem) Blut,<br />

Hämatin und Blutkoageln<br />

1<br />

Insbesondere dann, wenn Alkohol in<br />

Verbindung mit Salizylaten (wie Aspirin®)<br />

eingenommen wird, kann es zu einer akuten<br />

Magenblutung kommen, da beide<br />

über die gleichen Mechanismen toxisch<br />

auf die Magenschleimhaut wirken.<br />

Die klinischen Beschwerden sind reversibel,<br />

die morphologischen Veränderungen sind<br />

typischerweise 24-48 Stunden nach Ethanolintoxikation<br />

nicht mehr nachweisbar.<br />

Störungsbilder, Folge- und Begleiterkrankungen 6<br />

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