Psychosoziale Unterstützung - Haus der Krebs-Selbsthilfe - Bonn
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Psychische Situation<br />
Da ihr die Ärzte Mut auf eine vollständige Heilung gemacht haben, fühlte sich<br />
Frau Dettmer psychisch relativ stabil und sagte sich, dass es ihr doch eigentlich<br />
ganz gut gehe und die Dinge verhältnismäßig gut liefen.<br />
Im Laufe <strong>der</strong> wochenlangen Behandlung spürte Frau Dettmer allerdings, wie sehr<br />
sie die Bewältigung des Alltags und die Versorgung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, die nun wie<strong>der</strong><br />
bei ihr lag, erschöpften. Außerdem fängt sie an, sich Sorgen um die Kin<strong>der</strong> zu<br />
machen. Sie versucht nach Kräften, ihre Kin<strong>der</strong> so weit wie möglich zu schonen<br />
und sie nicht aus ihrem Leben herauszureißen. Ihr 14-jähriger Sohn ist mit Schule<br />
und Sport meist außer <strong>Haus</strong> und reagiert eigentlich gar nicht auf ihre Erkrankung.<br />
Seine zur Schau gestellte Gleichgültigkeit irritiert sie. Dagegen ist <strong>der</strong> achtjährige<br />
Sohn sehr anhänglich geworden und fängt an, schlechte Noten zu schreiben. Sie<br />
müsste wohl dringend mit <strong>der</strong> Lehrerin sprechen.<br />
Herr Dettmer ist berufl ich sehr eingespannt, entlastet seine Frau am Wochenende<br />
nach Kräften und versucht, eine optimistische Stimmung zu verbreiten und nicht<br />
zu viel über die Krankheit zu reden. Er sieht keine an<strong>der</strong>e Möglichkeit als „Augen<br />
zu und durch“.<br />
Sozialrechtliche und wirtschaftliche Situation<br />
Zunächst waren alle Familienmitglie<strong>der</strong> sehr bereit, die neue Situation gemeinsam<br />
zu meistern. Die Mutter von Frau Dettmer reiste an und übernahm für zwei Wochen<br />
die <strong>Haus</strong>haltsführung und die Versorgung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>. Auch für die Betreuung<br />
<strong>der</strong> alleinstehenden Schwiegermutter im gleichen Ort, die vor einem Jahr einen<br />
Schlaganfall erlitten hatte, fand sich eine Übergangslösung durch eine Cousine.<br />
Zusätzlichen Rückhalt erhielt Frau Dettmer durch die Kolleginnen im Betrieb, in<br />
dem sie seit zwei Jahren Teilzeit arbeitete. Sie solle sich keine Sorgen um ihren<br />
Arbeitsplatz (o<strong>der</strong> über ihre Arbeit) machen, son<strong>der</strong>n sich erst einmal um sich<br />
selbst kümmern.<br />
Drei Wochen nach Abschluss <strong>der</strong> Strahlentherapie tritt Frau Dettmer die Anschlussrehabilitation<br />
an. Im Vorfeld hatte sie überlegt, ob es wohl besser wäre,<br />
ihren jüngeren Sohn mit in die Reha zu nehmen, hat sich aber für die Versorgung<br />
zu <strong>Haus</strong>e durch eine <strong>Haus</strong>haltshilfe entschieden.<br />
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