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Psychosoziale Unterstützung - Haus der Krebs-Selbsthilfe - Bonn

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Liegen Symptome einer Depression vor, sollten Sie zuerst den <strong>Haus</strong>arzt aufsuchen<br />

und mit ihm darüber sprechen. Bitte denken Sie daran, dass Depression<br />

eine ernste Erkrankung ist und keine Charakterschwäche, für die man sich schämen<br />

müsste!<br />

Depressionen sind gut mit Medikamenten (Antidepressiva) behandelbar, entgegen<br />

aller Vorurteile machen diese Medikamente nicht abhängig o<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>n<br />

die Persönlichkeit. Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung ist eine begleitende<br />

psychotherapeutische Behandlung sinnvoll.<br />

Ansprechpartner:<br />

behandeln<strong>der</strong> Arzt, nie<strong>der</strong>gelassener Facharzt für Psychiatrie, Psychoonkologen<br />

(s. S. 51), nie<strong>der</strong>gelassene Psychotherapeuten (s. S. 52), psychosoziale <strong>Krebs</strong>beratungsstellen<br />

(s. S. 54)<br />

• Eigene Vorstellungen vom Entstehen <strong>der</strong> Krankheit<br />

(subjektive Krankheitstheorie)<br />

Viele Tumorpatienten haben eine eigene Vorstellung von <strong>der</strong> Entstehung ihrer<br />

Erkrankung. Diese Vorstellungen müssen nicht immer rational begründet sein.<br />

Findet man keine an<strong>der</strong>e Erklärung, wird oft ein innerer Konfl ikt, eine krisenhafte<br />

Zeit o<strong>der</strong> allgemein seelische Belastung als Ursache einer <strong>Krebs</strong>erkrankung ausgemacht.<br />

Möglicherweise liegt das auch daran, dass vor allem in <strong>der</strong> Presse immer wie<strong>der</strong><br />

das Bild <strong>der</strong> sogenannten „<strong>Krebs</strong>persönlichkeit“ gezeichnet wird. Grundtenor<br />

dieser Theorie ist, dass es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> Psyche<br />

und dem Auftreten einer <strong>Krebs</strong>erkrankung gäbe. Dies hat seinen Ursprung in<br />

Studien, die in den 1970er-Jahren durchgeführt wurden. Allerdings stellte sich im<br />

Nachhinein heraus, dass diese Studien fehlerhaft waren. Lei<strong>der</strong> wurde das dann<br />

nicht in dem Maße publiziert wie die eigentliche Theorie, und so besteht diese<br />

falsche Annahme immer weiter fort.<br />

Aus heutigen Studien und <strong>der</strong>en Forschungsergebnissen lässt sich kein eindeutiger<br />

direkter Zusammenhang zwischen psychischer Belastung und dem Auftreten<br />

einer <strong>Krebs</strong>erkrankung feststellen. Trotzdem hat je<strong>der</strong> Tumorpatient seine eigene,<br />

nicht immer rationale Vorstellung von <strong>der</strong> Entstehung seiner Erkrankung. Ein<br />

diesbezügliches Gespräch mit einem Psychoonkologen kann sehr hilfreich und<br />

entlastend sein.<br />

Ansprechpartner:<br />

Psychoonkologen (s. S. 51), psychosoziale <strong>Krebs</strong>beratungsstellen (s. S. 54)<br />

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