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Download - Transmedia Storytelling Berlin

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kum vorgestellt. Daran anknüpfend können dann bereits parallel mitentwickelte transmediale<br />

Erweiterungen anknüpfen. 41<br />

Im Zuge dieser abgeleiteten – möglichen – Verschränkung von Dokumentarfilm und<br />

transmedialer Narration können die medialen Erweiterungen eines Films auch als transmediale<br />

(Erweiterungs-) Kampagne bezeichnet werden. 42 Eine derartige Erzähl-Kampagne<br />

impliziert, dass die Diegese des Dokumentarfilms transmedialisiert wird. Durch den Prozess<br />

der <strong>Transmedia</strong>lisierung erwächst aus der dokumentar-filmischen Diegese eine diegetische<br />

Welt, die durch die werks-internen Diegesen aller transmedialen Erzählungen repräsentiert<br />

wird. Die Geschichte des Dokumentarfilms bildet also den Keim für einen transmedial aufgezogenen<br />

„Geschichten-Baum“. Die Werks-interne Diegese des Dokumentarfilmes geht<br />

somit in der diegetischen Welt auf. Der Begriff „diegetische Welt“ kann als dokumentarisches<br />

Pendant zu den Begrifflichkeiten „story world“, „Story-Welt“ oder „Story-Universum“<br />

verstanden werden.<br />

Es könnte argumentiert werden, dass eine diegetische Welt nur innerhalb des Primärwerkes<br />

und allen transmedialen Erzählungen existiert: Alles was nicht in der transmedialen<br />

Kampagne dargestellt wurde, existiert bisweilen auch nicht. Erst wenn dieser Erzählkanon<br />

erweitert wird, erweitert sich auch die diegetische Welt. Vor allem bei fiktionalen Werken,<br />

die von einer fiktionalen Welt erzählen, ist dieses Argument sicher zutreffend. Bei<br />

ihnen lebt die Story-Welt nur in den einzelnen Werken.<br />

Doch da es sich bei einem Dokumentarfilm immer um die verdichtete Abbildung der<br />

Welt handelt, welche über die transmediale Erzählkampagne hinaus weiterhin existiert,<br />

spielt der Aspekt einer unabhängigen – weil in der Wirklichkeit verankerten – diegetischen<br />

Welt eine zusätzliche Rolle. Mit jeder transmedialen Erweiterung wird zwar die diegetische<br />

Welt weiter narrativ ausgebaut, jedoch stellt dies die Beleuchtung bislang nicht im Fokus<br />

gestandener Bestandteile der realen Welt dar. Es handelt sich also nicht um eine rein narrative<br />

Konstruktion wie bei fiktionalen Werken. Mit jeder hinzukommenden transmedialen<br />

Erweiterung wird ein weiterer, kleiner Wirklichkeits-Ausschnitt erzählerisch verdichtet und<br />

41 Die Aufmerksamkeitsgenerierung durch das Primärwerk bietet sich an, ist jedoch im Zweifelsfall<br />

optional anzusehen. Es hängt sehr stark von der behandelten Thematik ab, ob ein<br />

Dokumentarfilm in der Form eines Flaggschiffes öffentliche Aufmerksamkeit erzeugen soll. Es<br />

würde zudem auch die Möglichkeit bestehen, eine integrierte dokumentarische Kampagne, in der<br />

der Dokumentarfilm nicht mehr als Primärwerk auszumachen ist zu planen. Doch für diese<br />

transmediale dokumentarische Narration bedarf es einer eigenständigen umfangreichen Analyse,<br />

die in dieser Arbeit nicht durchgeführt werden kann.<br />

42 Der Begriff Kampagne soll in diesem Zusammenhang den Kanon transmedialer Erweiterungen<br />

beschreiben, der sich um ein Primärwerk gebildet hat. Er ist in erster Linie als Erzähl-Kampagne zu<br />

verstehen. Mit dem Begriff Kampagne ist nicht die strategische Platzierung medialer Inhalte im<br />

Sinne einer PR-Kampagne gemeint, obwohl diese Assoziationen in Abhängigkeit eines<br />

dokumentarischen Themas sicherlich zutreffend wären.<br />

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