Download - Transmedia Storytelling Berlin
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diese Einheiten in medialer Abfolge über ein oder mehrere Medien hinweg dem Publikum<br />
bereitgestellt werden (vgl. @19). 63 Sowohl die makro-diegetische Aufteilung als auch die<br />
mikro-diegetische Segmentierung finden durch den Dokumentaristen auf den Werksinternen<br />
Ebenen statt. Die mediale Verteilung stellt hingegen einen Werks-externen Gestaltungsprozess<br />
dar. Alle drei Prozesse stehen in enger Wechselwirkung, wie sich auch in Kapitel<br />
8.2.4 zeigen wird.<br />
• Makro-diegetische Aufteilung: Einordnung der diegetischen Welt in einzelne Geschichten,<br />
Handlungsstränge und informative Bestandteile (Werks-internen).<br />
• Mikro-diegetische Segmentierung: Einteilung einer Geschichte in sinnvolle narrative<br />
Segmente (Werks-internen). 64<br />
• Mediale Verteilung: Verteilung der makro-diegetischen oder mikro-diegetischen<br />
narrativen und informativen Einheiten auf einem Medium oder mehreren Medien<br />
(s. Kap. 8.2.4). Auf Seiten des Rezipienten ergibt eine Restrukturierung der<br />
einzelnen Einheiten in einer bestimmten Reihenfolge die ursprüngliche Geschichte<br />
oder Einheit wider.<br />
Diese Schemata vor Augen kommt Jenkins im Hinblick auf transmediale Narration zu<br />
dem Schluss, dass<br />
„[one] can think of transmedia storytelling then as a hyperbolic version of the serial,<br />
where the chunks of meaningful and engaging story information [narrative Segmente]<br />
have been dispersed not simply across multiple segments within the same medium [Mediale<br />
Verteilung], but rather across multiple media systems.”. (Ers. u. Anm. d. V.).<br />
Dies führt zu einer tieferen Erkenntnis, was transmediale Narration in der praktischen<br />
Umsetzung bedeutet: Das Definieren und Erschaffen einer (dokumentarisch erfassbaren)<br />
diegetischen Welt und deren anschließende Aufteilung und Segmentierung in einzelne<br />
narrative Einheiten, die seriell über mehrere Medien verteilt werden. Bis hierhin<br />
63 Jenkins schreibt dazu: „We might understand how serials work by falling back on a classic film<br />
studies distinction between story and plot. The story refers to our mental construction of what<br />
happened which can be formed only after we have absorbed all of the available chunks of<br />
information. The plot refers to the sequence through which those bits of information have been<br />
made available to us. A serial, then, creates meaningful and compelling story chunks [Story-<br />
Brocken; narrative Segmente] and then disperses the full story across multiple installments<br />
[serielle Verteilung]” (@19; Anm. d. V.).<br />
64 Im Beispiel von THE COVE wurde besonders die Segmentierung nicht derart explizit vorgenommen<br />
wie es hier beschrieben wird. Eine makro-diegetische Aufteilung in verschiedene – potenziell<br />
autonom ausbaubare – Handlungsstränge könnte trotzdem wie folgt aussehen: a)<br />
Massenschlachtung von Delfinen in Taiji b) Quecksilber-verseuchtes Fleisch wird als Walfleisch<br />
verkauft c) Delfinarien-Industrie bietet finanzielle Anreize für die weitere Schlachtung und<br />
Ausbeutung von Delfinen d) Japan erkauft sich die Gunst kleinerer Staaten um weiterhin Wale<br />
(und somit auch Delfine) fangen zu dürfen. Die Aspekte a) und d) wurden in Form der Petition<br />
eigenständig im Internet weitergeführt. Teil b) wurde durch angebotene Studien informativ<br />
Ausgebaut.<br />
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