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Download - Transmedia Storytelling Berlin

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Dabei müssen Kontinuität und Kohärenz sowohl auf makro- als auch mikrodiegetischer<br />

Ebene eingehalten werden. Auf globaler Ebene der diegetischen Welt müssen<br />

bestimmte Rahmenbedingungen erfüllt werden. So sollte sich jede Erweiterung derart auf<br />

einen gewissen Aspekt einer diegetischen Welt beziehen, dass eindeutig ersichtlich wird,<br />

dass sie Teil einer bzw. der gleichen transmedialen Kampagne ist. So würde zum Beispiel<br />

die Darstellung einer gänzlich neuen Perspektive auf einen Sachverhalt, die jedoch in keinem<br />

Zusammenhang zu bereits aufgegriffenen Aspekten stehen würde, schlichtweg aus<br />

dem Rahmen der Kampagne fallen. Daher ist die Ausstrahlung gewisser Zugehörigkeits-<br />

Signale im Umkehrschluss ausgesprochen wichtig, damit Zuschauer die von ihnen rezipierten<br />

medialen Erzählungen zu einer größeren transmedialen Kampagne zuordnen können.<br />

In Hinblick auf den Franchise-Gedanken könnte dies zudem durch die schlichte Einblendung<br />

eines extra- oder intradiegetischen Hinweises geschehen (Name des Primärwerks<br />

oder der Kampagne; Hinweis auf die Webseite usw.) oder etwa durch die Markierung mit<br />

einem einheitlichen Logo erfolgen. Hier entsteht das eigentliche, dem Marketing sehr nahe<br />

stehende, „branding“ einer jeden dokumentarischen Erzähleinheit. Auf inhaltlicher Ebene<br />

hilft dann vor allem die Berücksichtigung des Konzepts der narrativen Lücken sowie die<br />

Einhaltung der von Jenkins geforderten Eigenschaften einzelner narrativer Einheiten (vgl.<br />

Kap. 8.2.2.1)<br />

Auf mikro-diegetischer Ebene spiegelt sich transmediale Kontinuität dahingehend<br />

wider, dass einzelne Sachverhalte und Aspekte gleichbleibend dargestellt werden. Dies soll<br />

nicht bedeuten, dass nicht mehrere Perspektiven auf einen Sachverhalt, die auch eine andere<br />

Wahrheit mitunter vertreten, erzählt werden können. Sofern dies transparent gemacht<br />

wird, entstehen beim Zuschauer keine Irritationen, sondern er kann das erzählte als<br />

eine von mehreren Sichtweisen einordnen.<br />

Vielmehr ist damit gemeint, dass zum Beispiel Fakten, Namen und Orte als auch erzählerische<br />

Funktionen der Protagonisten stets kontinuierlich dargestellt werden sollten.<br />

Diese „harten“ Eigenschaften und Elemente einer diegetischen Welt dienen als erzählerisches<br />

Stützkorsett und geben jeder transmedialen Erweiterung einen Orientierungsrahmen.<br />

Auch das Beziehungsgeflecht der einzelnen Protagonisten und Parteien kann als „harte“<br />

Komponente in Erscheinung treten, wie im Falle von THE COVE die Beziehung zwischen japanischen<br />

Fischern und den Tierschützern unverändert gegensätzlich ist. Doch da sich Verhältnisse<br />

und Relationen auch verändern können, müssen diese Veränderungen im Sinne<br />

einer kontinuierlichen Erzählung transparent gemacht werden. Hier spielt vor allem das<br />

zeitliche Verhältnis der transmedialen Kampagne zu den realen Zusammenhängen in der<br />

Wirklichkeit eine entscheidende Rolle (vgl. Kap. 8.1.1.2).<br />

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