Download - Transmedia Storytelling Berlin
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Dimensionen vermuten lassen können, dass die spätere diegetische Welt entsprechend<br />
interessant ausfallen kann. 53<br />
Und genau dies ist eine positive Grundvorrausetzung für die transmediale Narration<br />
einer dokumentar-filmischen Thematik. Jeder hinzukommende erzählerische Baustein kann<br />
eine sinnvolle Fortführung oder Ergänzung zur etablierten diegetischen Welt des Primärwerks<br />
leisten und stellt nicht bloß oberflächliches Beiwerk dar. Jenkins (2006, 116) schreibt<br />
hierzu:<br />
„More and more, storytelling has become the art of world building, as artists create<br />
compelling environments that cannot be fully explored or exhausted within a single work<br />
or even a single medium. The world is bigger than the film, bigger even than the franchise<br />
– since fan speculations and elaborations also expand the world in variety of directions”.<br />
Im dokumentar-filmischen Kontext wird klar, dass der Mythos eine grundlegend tragende<br />
Rolle bei der Eingrenzung eines Themenfeldes hat, respektive diese sogar definiert.<br />
Er spiegelt den eigentlichen Sachverhalt und die damit verbundenen Zusammenhänge wieder,<br />
die sich hinter einer Thematik verbergen. Im Falle von THE COVE könnte man den Mythos<br />
als „Delfin-Schlachtung in Japan“ benennen. Er stellt den rahmengebenden Kontext<br />
dar und bedingt den großen Konflikt zwischen Tierschützern und japanischen Fischern. Aus<br />
deren Reihen stellt der Film einzelne Protagonisten (Richard O’Barry und das Filmteam) und<br />
Antagonisten (Fischer sowie die Delfinarium-Industrie) heraus. Teilaspekte dieser Rahmenhandlung<br />
stellen die Basis für einzelne Geschichten dar:<br />
• Massenschlachtung von Delfinen in einer abgesperrten, nicht einsehbaren Bucht<br />
im Ort Taiji. Konflikt: Protagonisten möchten herausfinden, was Antagonisten<br />
dort genau machen.<br />
53 Interessanterweise schlägt Ryan (@18) unabhängig von Long (2007) vor “to define storyworlds<br />
through a static component that precedes the story, and a dynamic component that captures its<br />
unfolding.” Und führt dann aus:<br />
“1. An inventory of existents, comprising (a) the kinds of species and objects that populate the<br />
storyworld; (b) the cast of individual characters who act as protagonists<br />
2. A folklore relating to the existents (backstories, legends, rumors)<br />
3. A space with certain geographic features<br />
4. A set of natural laws<br />
5. A set of social rules and values<br />
Dynamic component:<br />
6. Physical events that bring changes to the existents<br />
7. Mental events that gives significance to the physical events (i.e. the motivations of the<br />
agents and the emotional reactions of both agents and patients), affect the relations between<br />
characters, and occasionally alter the social order”. Ryan bietet eine weitere, detaillierte<br />
Aufschlüsselung der relevanten Elemente einer potenziellen Story-Welt. Jedoch findet sich<br />
dies ebenfalls auch in den drei Dimensionen wider.<br />
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