Jahresbericht ELSA-Deutschland e.V. 2007/2008 - ELSA Germany

ALSA
Asian Law Students’ Association –
Unsere Schwesterorganisation
„Wenn ich mich umschaue, dann blicke ich in die Gesichter der Architekten unserer Zukunft, in die Gesichter der baldigen
Führer Asiens!“ Hm. Ich blicke nach rechts, zu Dixsha aus London, nach links, zu Piotr eins, Piotr zwei und Anna
aus Polen. Dann wieder nach vorne zum Podium. Dorthin, wo dieser smarte Professor, dessen Namen man nicht aussprechen
kann, ohne sich die Zunge zu brechen, und dessen Aussehen und Leichtigkeit während der Rede erstaunlich an einen
populären amerikanischen Präsidentschaftskandidaten erinnert, soeben mit diesem Satz, der für uns fünf Europäer nur
wenig Sinn macht, seine Rede beendet hat.
Jonas Bley
ELSA Lüneburg e.V.
Wir? Die zukünftige Elite in Asien? Wohl
eher nicht. Doch bei anderen hat es gewirkt.
Mit tosendem Applaus springen
rund 250 asiatische Studenten von ihren
Sitzen – und befinden sich also jetzt auf
Augenhöhe mit Piotr eins, der, in seinen Stuhl gelehnt, das Treiben
eher distanziert betrachtet. Der Abschluss des Auftakts zu
einer interessanten, spannenden und immer wieder überraschenden
Woche in Bangkok.
Wir fünf Europäer, die zunächst so fehl am Platz wirkten, waren
in Wahrheit dazu eingeladen, als Beobachter und Repräsentanten
von ELSA International an dem Annual Forum 2008 der
Asian Law Students’ Association teilzunehmen. „Obama“ meinte
also nicht uns.
Studentenorganisationen dienen dem Austausch und der
Verständigung untereinander
Für all diejenigen, die nun gar nicht wissen, worum es bei ELSA,
ALSA, ILSA, AusLA und so weiter geht, eine kurze Einführung.
Dahinter steckt das Prinzip eines regionalen Zusammenschlusses
von Studenten juristischer Studiengänge. Der Ursprung des
ganzen ist die European Law Students’ Association, die 1981 in
Wien gegründet wurde und die sich inzwischen über 36 Länder
mit 30.000 Studenten erstreckt.
Auch an der Leuphana Universität gibt es seit 2001 eine ELSA
Fakultätsgruppe, die sich vor allem auf nationaler Ebene engagiert.
Umso mehr freute es uns, mich natürlich insbesondere,
dass ein Lüneburger als Teil einer fünfköpfigen, europäischen
Delegation auserwählt wurde, ELSA International in Bangkok
zu vertreten und vor Ort über unsere Arbeit zu informieren. Ein
besonderer Dank geht hierbei im Übrigen an unser Förderkreismitglied,
die Kanzlei Dr.Heldt&Kollegen aus Lüneburg, die
dieses Projekt finanziell unterstützt hat.
Unsere Aufgabe war es, ELSA zu vertreten und Fragen zu
beantworten
So saß ich also zwischen diesen ganzen asiatischen Studenten
und fühlte mich geehrt, Asiens Führer der Zukunft zumindest
mal kennen zu lernen. Das offizielle Thema der Konferenz lautete
„Environmental Issues and Solutions towards Asia’s Responsibilities“.
Klingt sicherlich spannend, stellte sich in der Praxis für
Leute, die keine Ahnung vom thailändischen oder koreanischen
Umweltrecht haben, jedoch als eher kompliziert heraus. So wie
für mich zum Beispiel. Umso erfreuter war ich, als Piotr eins,
der Head unserer Delegation, schon gleich bei unserem ersten
„Arbeitstreffen“ im Hotel die Devise ausgab, dass es eher darum
ginge, ELSA zu vertreten, Kontakte zu knüpfen und Fragen zu
beantworten, als aktiv an inhaltlichen Debatten teilzunehmen.
Vor allem das Kontakte knüpfen stellte sich schnell als eine nicht
allzu schwierige Aufgabe heraus. Als Exoten fielen wir in der
50 ELSA Deutschland e.V. Jahresbericht 07/08