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Band 1 - bei DEGES

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<strong>DEGES</strong> Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH<br />

1 2<br />

→ die notwendige Dimensionierung von<br />

Länge und Höhe und<br />

→ die Wahl des Neigungswinkels zur<br />

Gradiente.<br />

Gleichzeitig aber wird <strong>bei</strong> Planung und<br />

Ausführung von Lärmschutzwällen und<br />

-wänden auch ganz besonderer Wert auf<br />

eine architektonisch ansprechende Gestaltung<br />

gelegt. Denn auf der einen Seite<br />

werden diese Anlagen an den Straßenrändern<br />

sehr bewusst von den Autofahrern<br />

wahrgenommen, auf der anderen<br />

Seite sind sie aus der Perspektive der Anwohner<br />

eine dauerhafte Einrichtung. Die<br />

gestalterische Herausforderung besteht<br />

also darin, durch Strukturierung, Form<br />

und Farbgebung der Oberflächen sowie<br />

Kombination von unterschiedlichen Materialien<br />

den Eindruck von Eintönigkeit zu<br />

vermeiden und gleichzeitig dafür zu sorgen,<br />

dass sich die Anlagen möglichst<br />

harmonisch in die landschaftliche bzw.<br />

urbane Umgebung einfügen.<br />

Zum Thema Umweltschutz zählt auch der<br />

Trinkwasserschutz. Oberflächengewässer<br />

und Grundwasser werden qualitativ und<br />

so wenig wie möglich durch den Straßenbau<br />

belastet.<br />

Öffentlich-Private Partnerschaften<br />

im Fernstraßenbau<br />

Öffentlich-Private Partnerschaften (ÖPP)<br />

stehen für eine moderne Form der langjährigen,<br />

vertrauensvollen und vor allem<br />

wirtschaftlichen Zusammenar<strong>bei</strong>t zwischen<br />

privatem Partner und öffentlicher<br />

Hand.<br />

Bei dieser Art der Projektdurchführung<br />

werden Aufgaben an einen privaten Auftragnehmer<br />

zur Ausführung übertragen:<br />

Der Private baut den Bundesfernstraßenabschnitt<br />

und ist für den Betrieb und die<br />

Erhaltung dieser Strecke sowie die Finanzierung<br />

des Maßnahmenpaketes zuständig.<br />

Regelmäßig beträgt die Konzessionslaufzeit<br />

30 Jahre, das Eigentum an der<br />

Strecke geht da<strong>bei</strong> nicht auf den Privaten<br />

über. Im Gegenzug erhält der Betreiber –<br />

je nach Modell – zum Beispiel die auf der<br />

Strecke anfallende Lkw-Maut. Das Projekt<br />

kann dadurch effizient und früher<br />

umgesetzt werden. Bau, Erhaltung und<br />

Betrieb eines Streckenabschnitts liegen in<br />

einer Hand.<br />

Bei ÖPP-Projekten im Bundesfernstraßenbau<br />

sind verschiedenste Rahmenbedingungen<br />

für den Erfolg eines Projektes<br />

ausschlaggebend, zum Beispiel eine systematische<br />

Projektentwicklung durch den<br />

Projektträger, eine ausgewogene Risikoverteilung,<br />

der gemeinsame Wille von<br />

Bund und Land zur Projektumsetzung,<br />

der Projektzuschnitt, der Planungsstand.<br />

Grundsätzlich sollte das Baurecht noch<br />

vor Projektbeginn vorliegen, damit der<br />

Projektrahmen klar abgesteckt ist und<br />

der Konzessionsnehmer die Bauzeiten<br />

belastbar planen kann.<br />

Gegenüber Dritten bleibt die öffentliche<br />

Hand weiterhin für den Streckenabschnitt<br />

verantwortlich. Deshalb unterliegt der<br />

Konzessionsnehmer regelmäßigen Überprüfungen.<br />

Damit wird sicher gestellt, dass<br />

der Bau-, Betriebs- und Erhaltungsstandard<br />

nicht geringer als <strong>bei</strong> herkömmlicher<br />

Auftragsvergabe ist. Sollte es zu einem<br />

Unfall oder einem anderen schädigenden<br />

Ereignis kommen, ist die öffentliche Hand<br />

weiterhin Ansprechpartner für den Nutzer.<br />

Sie kann sich im Innenverhältnis an ihren<br />

Konzessionsnehmer wenden, um etwaige<br />

Aufwendungen zurückzuerhalten.<br />

Die Infrastrukturverantwortung von Bund<br />

und Ländern bleibt <strong>bei</strong> den in Deutschland<br />

angewandten Modellen daher unberührt.<br />

Voraussetzung ist die Berücksichtigung<br />

des Projektes im Bedarfsplan für<br />

die Bundesfernstraßen. Auch die allgemeinen<br />

Verkehrsregeln und andere Vorschriften<br />

für den Straßenverkehr bleiben<br />

unberührt von den Konzessionsverträgen<br />

mit privaten Betreibern.<br />

Öffentlich-Private Partnerschaften (ÖPP)<br />

sind somit eine wichtige Säule, um die<br />

Qualität des Bundesfernstraßennetzes in<br />

Deutschland weiter und vor allem rascher<br />

zu verbessern. Durch diese Form der Einbindung<br />

privaten Know-hows und privaten<br />

Kapitals können Streckenabschnitte<br />

früher ausgebaut werden. ÖPP ist jedoch<br />

kein Allheilmittel. Diese Beschaffungsvariante<br />

darf nur eingesetzt werden, wenn im<br />

Rahmen einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung<br />

nachgewiesen wird, dass diese<br />

Realisierungsform wirtschaftlicher ist als<br />

eine konventionelle Beschaffung.<br />

Das A-Modell<br />

Das Bundesministerium für Verkehr, Bau<br />

und Stadtentwicklung (BMVBS) hat das<br />

Projekt A 4 Landesgrenze Hessen / Thüringen<br />

– AS Gotha (Umfahrung Hörselberge)<br />

als eines von vier Pilotprojekten ausgewählt,<br />

um Erfahrungen mit dem<br />

ÖPP-Modell <strong>bei</strong> deutschen Autobahnen<br />

zu sammeln. Die A 4 ist zudem das erste<br />

Bundesfernstraßenprojekt, das auf ÖPP-<br />

Basis im ostdeutschen Autobahnnetz<br />

realisiert wurde (s. Abb. 2).<br />

Die Konzessionsvergabe an einen privaten<br />

Partner erfolgte nach dem sogenannten<br />

A-Modell. Da<strong>bei</strong> werden die privaten<br />

Investitionen in Bau und Ausbau der Autobahn<br />

über die Einnahmen aus der Lkw-<br />

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