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Band 1 - bei DEGES

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Maut auf dem betreffenden Streckenabschnitt<br />

refinanziert. Diese werden vom<br />

Bund an die Konzessionsnehmer weitergeleitet.<br />

Darüber hinaus kann es eine<br />

Anschubfinanzierung seitens des Bundes<br />

geben. Eines der zentralen Elemente im<br />

Konzessionsvertrag ist eine angemessene<br />

Verteilung der Risiken zwischen<br />

Konzes sionsgeber und Konzessionsnehmer.<br />

Da<strong>bei</strong> ist der Konzessionsnehmer<br />

unter anderem verantwortlich für Bau, Erhaltung<br />

und Betrieb der Konzessionsstrecke.<br />

Außerdem trägt er das Verkehrsmengenrisiko.<br />

Das F-Modell<br />

Das zweite Betreibermodell ist das so genannte<br />

F-Modell benannt nach dem Fernstraßenbauprivatfinanzierungsgesetz<br />

(FStrPrivFinG). Hier baut, betreibt, erhält<br />

und finanziert der private Betreiber einen<br />

Streckenabschnitt. Zur Refinanzierung<br />

kann er von allen Nutzern selbst eine<br />

Maut erheben. Das F-Modell ist beschränkt<br />

auf Brücken, Tunnel und Gebirgspässe<br />

im Zuge von Autobahnen und<br />

Bundesstraßen sowie auf mehrstreifige,<br />

autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraßen.<br />

Die Festsetzung der Mautgebühren<br />

(öffentlich rechtliche Gebühr oder privat-rechtliches<br />

Entgelt) erfolgt durch die<br />

jeweils zuständige Landesbehörde.<br />

Das Verfügbarkeitsmodell<br />

Das Verfügbarkeitsmodell ist eine Weiterentwicklung<br />

der ersten A-Modelle der Pilotphase.<br />

Die grundsätzlichen Aufgaben des privaten<br />

Partners sind ebenso wie <strong>bei</strong> den ersten<br />

A-Modellen Ausbau, Erhaltung, Betrieb<br />

und Finanzierung eines<br />

Autobahnabschnitts während eines Vertragszeitraumes<br />

von 20 – 30 Jahren.<br />

Die Leistungserbringung wird noch konsequenter<br />

als <strong>bei</strong> den ersten A-Modellen<br />

funktions- und zugunsten der Autobahn-<br />

Nutzer qualitätsorientiert definiert und erfolgsbezogen<br />

vergütet: Neben einer hohen<br />

Bauqualität hat der private Partner<br />

eine möglichst hohe Verfügbarkeit der<br />

Autobahn sicherzustellen. Er muss stauanfällige<br />

Verkehrseinschränkungen <strong>bei</strong><br />

der Durchführung von Betriebs- und Erhaltungsar<strong>bei</strong>ten<br />

strikt minimieren. Gewährleistet<br />

wird dies durch Vertragsklauseln<br />

über Abzüge von der vereinbarten<br />

Vergütung (Verfügbarkeitsentgelt) <strong>bei</strong> Verfügbarkeits-<br />

und Qualitätseinbußen sowie<br />

Boni <strong>bei</strong> Übererfüllung der Verfügbarkeits-<br />

und Qualitätsanforderungen. Die<br />

Vergütung besteht <strong>bei</strong>m Verfügbarkeitsmodell,<br />

anders als <strong>bei</strong>m klassischen A-<br />

Modell, nicht in den Lkw-Mauteinnahmen<br />

auf der Vertragsstrecke, sondern in einem<br />

verkehrsmengenunabhängigen regelmäßigen<br />

Entgelt für Ausbau, Erhaltung und<br />

Betrieb der Autobahn.<br />

Den Zuschlag für das erste Verfügbarkeitsmodell<br />

Deutschlands konnte die<br />

<strong>DEGES</strong> im Namen des Bundes und des<br />

Freistaates Thüringen im August 2011 für<br />

die Autobahn A 9, südlich des Hermsdorfer<br />

Kreuzes bis zur thüringisch-bayerischen<br />

Landesgrenze erteilen.<br />

Beispiele<br />

A-Modell A 4 Eisenach / Hörselberge<br />

(Thüringen)<br />

Am 7. Sep tember 2010 wurde das letzte<br />

Teilstück der 24,5 km langen Neubaustrecke<br />

„Umfahrung Hörselberge“ <strong>bei</strong> Eisenach<br />

auf der A 4 (Verkehrsprojekt Deutsche<br />

Einheit Nr. 15) feierlich freigegeben.<br />

Die Umfahrung Hörselberge ist Teil eines<br />

insgesamt etwa 45 Kilometer langen Abschnitts<br />

der A 4 zwi schen der Landesgrenze<br />

Hessen / Thüringen und der Anschlussstelle<br />

Gotha. Es ist das erste<br />

Projekt, das das Bundesministerium für<br />

Verkehr, Bau und Stadt ent wick lung<br />

(BMVBS) im ostdeutschen Auto bahn netz<br />

im Rahmen einer Öffentlich-Privaten-<br />

Partner schaft (ÖPP) als A-Modell an einen<br />

privaten Kon zess ions nehmer vergeben<br />

hat. Konzessions geber ist die<br />

Bundesrepublik Deutschland, vertreten<br />

durch den Freistaat Thüringen, endvertreten<br />

durch die <strong>DEGES</strong>; Kon zessionsnehmer<br />

ist die Via Solutions Thüringen<br />

GmbH & Co. KG. (Abb. 1: Nessetalbrücke)<br />

F-Modell A 281 (Weserquerung)<br />

In Bremen wird im Zuge der A 281 zwischen<br />

dem fertig gestellten 1. Bauabschnitt<br />

und dem sich in der Realisierung<br />

befindlichen Bauabschnitt 3/2 eine neue<br />

Weserquerung im Zuge des Bauabschnittes<br />

4 geplant. Die Bremer Bürgerschaft<br />

hat sich mit Beschluss vom September<br />

2001 und auf Grundlage einer Machbarkeitsstudie<br />

für die Realisierung der Weserquerung<br />

nach dem F-Modell (Fernstraßenbauprivatfinanzierungsgesetz)<br />

ausgesprochen.<br />

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