Band 1 - bei DEGES
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VDE – Straße:<br />
Wie war es früher?<br />
Wie ist es heute?<br />
VDE Nr. 10<br />
A 20 Lübeck – Stettin<br />
→<br />
Vierstreifiger Neubau von 279,6 km in<br />
Mecklenburg-Vorpommern und 26,8<br />
km in Brandenburg.<br />
→ Investitionskosten: ca. 1,63 Mrd. €<br />
Stand<br />
Die A 20 wurde am 7. Dezember 2005 als<br />
zweites Neubauprojekt der VDE-Straße<br />
fertiggestellt. Die „Ostseeautobahn“ ist<br />
das längste Verkehrsprojekt der VDE und<br />
führt auf einer Länge von 324 km von der<br />
A 1 <strong>bei</strong> Lübeck bis zur A 11, Autobahndreieck<br />
Kreuz Uckermark.<br />
Reisezeit<br />
Von Berlin nach Stralsund benötigte man<br />
früher etwa vier bis fünf Stunden: zunächst<br />
über die A 11 bis kurz vor Prenzlau<br />
und dann über die Dörfer. Heute reichen<br />
etwa zwei Stunden.<br />
Von Schwerin nach Stralsund benötigte<br />
man ca. fünf Stunden. Heute benötigt<br />
man für diese Strecke etwa zweieinhalb<br />
bis drei Stunden.<br />
Beispiel Lübeck<br />
Der Verkehr aus dem Raum Lübeck/Landesgrenze<br />
von und nach Mecklenburg/<br />
Vorpommern führte vor dem Bau der A 20<br />
durch das Stadtgebiet von Lübeck, insbesondere<br />
über die B 104, B 105, B 207<br />
und L 182. Die Verkehrsbelastung war seit<br />
1990 um ca. 20 % gestiegen mit der Folge,<br />
dass der ÖPNV nicht mehr fahrplanmäßig<br />
möglich war. Täglicher Verkehrsstress<br />
beeinträchtigte die Lebensqualität<br />
der Anwohner. Die neue Autobahn als<br />
Südumfahrung von Lübeck in Richtung<br />
Schönberg entlastet das nachgeordnete<br />
Straßennetz um ca. 50.000 Kfz/24 h und<br />
bewirkt eine nachhaltige Verkehrsberuhigung<br />
in den Wohngebieten.<br />
Wirtschaft<br />
Bessere Erreichbarkeit von industriellen<br />
und gewerblichen Unternehmen. Beispiel:<br />
HANSANO (Molkereiprodukte) hat seinen<br />
Standort direkt an der A 20 AS Grevesmühlen.<br />
Tourismus<br />
Durch den Ausbau der A 20 sind touristische<br />
Ziele wie die Inseln Usedom und<br />
Rügen, die Halbinsel Fischland-Darß-<br />
Zingst und auch die westliche Ostsee gut<br />
zu erreichen.<br />
Natur<br />
Im Zuge des Autobahnneubaus wurden<br />
Wildbrücken gebaut. Umfangreiche Untersuchungen<br />
von Wildwechselbeziehungen<br />
unter Einbeziehung örtlicher Naturschutz-<br />
und Jagdbehörden gingen dem<br />
Bau voraus. Wildbrücken ermöglichen<br />
den Tieren das gefahrlose Queren von<br />
Autobahnen, was letztlich auch den Gen-<br />
Austausch bodengebundener Tiere zum<br />
Fortbestand gesunder Populationen ermöglicht.<br />
Die Wildbrücken fügen sich<br />
außerdem landschaftsgerecht in ihre<br />
Umgebung ein.<br />
Insgesamt befinden sich auf über 5.000<br />
Hektar Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen,<br />
davon acht großflächige Kompensationsmaßnahmen<br />
von 150 bis 500 Hektar<br />
Flächenumfang.<br />
Im Rahmen der Ersatzmaßnahme Polder<br />
Rustow-Randow zum Bau der A 20 wurden<br />
400 ha Polderfläche innerhalb des<br />
Winterhalbjahres 1999/2000 wiedervernässt.<br />
In dem rund 500 ha großen Kompensationsflächenpool<br />
Koblentzer Seewiesen<br />
wurden die naturschutzrechtlichen Ausgleichsverpflichtungen<br />
aus dem rund 45<br />
km langen A 20-Abschnitt zwischen den<br />
Anschlussstellen Neubrandenburg-Ost<br />
und Pasewalk-Süd zusammengefasst:<br />
Die durch die <strong>DEGES</strong> betreute Abstimmungs-,<br />
Planungs-, Genehmigungs-,<br />
Bau- und Entwicklungsphase wurde im<br />
Herbst 2009 erfolgreich abgeschlossen.<br />
Die wesentlichen Entwicklungsziele sind<br />
nachweislich erreicht. Mit den Koblentzer<br />
Seewiesen wurde der mit Abstand größte<br />
Kompensationsflächenpool <strong>bei</strong> den Verkehrsprojekten<br />
Deutsche Einheit realisiert.<br />
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