Band 1 - bei DEGES
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<strong>DEGES</strong> Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH<br />
2<br />
Nach erfolgtem Innenausbau des Tunnels<br />
„Jagdberg“ <strong>bei</strong> Jena soll in diesem Abschnitt<br />
die neutrassierte A 4 Mitte 2013<br />
dem Verkehr übergeben werden. Die alte<br />
A 4 wird auf einer Länge von 10 km zurückgebaut.<br />
Nach der deutschen Wiedervereinigung<br />
hat die A 4 Eisenach – Görlitz die Bedeutung<br />
zurückgewonnen, die sie bereits in<br />
dem Konzept des Reichsautobahnnetzes<br />
der 1930er Jahre innehatte, nämlich als<br />
eine der wichtigsten West-Ost-Achsen<br />
sowohl im deutschen wie auch im europäischen<br />
Fernstraßennetz. Sie verbindet<br />
die mitteldeutschen Zentren mit dem<br />
Rhein-Ruhr-Raum bzw. dem Rhein-Main-<br />
Gebiet im Westen und den polnischen Industriezentren<br />
im Osten. Mit dem Beitritt<br />
Polens in die EU 2004 nahm die Bedeutung<br />
als europäische Magistrale noch zu.<br />
Mit der Öffnung der Grenze ist auch auf<br />
der A 4 das Verkehrsaufkommen sprunghaft<br />
angestiegen und hat stetig zugenommen.<br />
Für das Jahr 2015 wurde Mitte der<br />
1990er Jahre ein Verkehrsaufkommen<br />
prognostiziert, das fast doppelt so hoch<br />
ist, wie das tatsächliche Verkehrsaufkommen<br />
Anfang der 1990er Jahre. Der Zustand<br />
der alten Autobahn aus den 30er<br />
Jahren des vorigen Jahrhunderts erwies<br />
sich als völlig ungeeignet, ein derartiges<br />
Verkehrsaufkommen auch nur annährend<br />
störungsfrei und sicher zu bewältigen.<br />
Zu der Vielzahl von Autobahnbrücken und<br />
Überführungsbauwerken, die im Zuge der<br />
Erweiterung der A 4 zwischen Chemnitz<br />
und Dresden neu gebaut werden mussten,<br />
zählen allein 17 Großbrücken (durchschnittlich<br />
im Abstand von 5 km). Umfassende<br />
Schadenserkundungen an den<br />
historischen Brücken im Vorfeld der Baumaßnahmen<br />
haben durchweg derart gravierende<br />
Mängel vor allem in den Überbaubereichen<br />
ergeben, dass Sanierungen<br />
aus wirtschaftlichen Erwägungen ausgeschlossen<br />
werden mussten.<br />
Auch, was das Thema Rasten und Erholen,<br />
Tanken und Service anbelangt, entsprach<br />
das Angebot der A 4 keineswegs<br />
den heutigen Anforderungen: viel zu wenige<br />
Stellplätze, keine WC-Anlagen und<br />
Parkplätze ohne Aus- und Einfädelspur.<br />
Die Tank- und Rastanlagen befanden sich<br />
außerdem in einem wenig einladenden,<br />
technisch zum Teil bedenklichen Zustand.<br />
Im Zuge der Gesamtmaßnahme wurde<br />
auch dieser Missstand beseitigt.<br />
Der Abschnitt Dresden – Bautzen befand<br />
sich in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts<br />
über weite Teile in einem katastrophalen<br />
Zustand. Die Folge war, dass<br />
große Abschnitte mit Geschwindigkeitsbegrenzungen<br />
bis auf 20 km/h ausgeschildert<br />
werden mussten. Im Jahre 1989<br />
war es fast nicht mehr möglich, die in der<br />
DDR zulässige Höchstgeschwindigkeit<br />
von 100 km/h zwischen Dresden und<br />
Bautzen zu fahren. Infolge des schlechten<br />
Zustandes der Autobahn wich der Verkehr<br />
auf die parallel verlaufende B 6 Dresden<br />
– Bischofswerda – Bautzen aus.<br />
Ab 1990, also unmittelbar nach Öffnung<br />
der innerdeutschen Grenze und noch vor<br />
Festschreibung der VDE – Straße im Bundesverkehrswegeplan<br />
1992, setzte die<br />
Sächsische Straßenbauverwaltung eine<br />
Reihe von Maßnahmen in Gang, um die<br />
Verkehrssituation im Zuge der A 4 in Ostsachsen<br />
zu verbessern. Die Bedeutung<br />
der A 4 als Transitstrecke wird unterstrichen<br />
durch ihre Klassifizierung als Europastraße<br />
E 40.<br />
Abb. 1: vorher, Abb. 2: nachher<br />
VDE Nr. 16<br />
A 71 Erfurt – Schweinfurt<br />
A 73 Suhl – Lichtenfels<br />
→<br />
Vierstreifiger Neubau von 96,3 km<br />
(A 71) und 33,5 km (A 73) im Freistaat<br />
Thüringen<br />
→ Investitionsvolumen ca. 1,75 Mrd. €<br />
für Bau und Grunderwerb<br />
Stand<br />
Mit der Freigabe des letzten Teilstücks im<br />
Bereich der Landesgrenze Thüringen/<br />
Bayern im Dezember 2005 ist der längere<br />
Arm des VDE Nr. 16, die A 71, auf gesamter<br />
Länge zwischen Erfurt-Bindesleben<br />
und dem Autobahndreieck (AD) Werntal<br />
<strong>bei</strong> Schweinfurt durchgängig befahrbar.<br />
Die A 73 in Thüringen ist seit der Verkehrsfreigabe<br />
des Abschnitts zwischen<br />
Schleusingen und Eisfeld-Nord im Juli<br />
2008 durchgängig befahrbar.<br />
Der Neubau des VDE Nr. 16 trug erheblich<br />
dazu <strong>bei</strong>, die natürliche Barriere zu<br />
überwinden, die der Thüringer Wald für<br />
die Verkehrsbeziehungen sowohl innerhalb<br />
Thüringens als auch zwischen Thüringen<br />
und Bayern darstellt. In vielfacher<br />
Hinsicht unterstützt diese Infrastrukturmaßnahme<br />
die Entwicklungsziele <strong>bei</strong>der<br />
Bundesländer:<br />
–bessere Erreichbarkeit der Wirtschaftszentren<br />
in den jeweiligen<br />
Regionen,<br />
–bessere Verkehrsanbindungen<br />
zwischen Thüringen und Bayern,<br />
–schneller Zugang zum übrigen<br />
deutschen Autobahnnetz,<br />
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