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blaue Ratgeber „Strahlentherapie“ - Deutsche Krebshilfe eV

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14 Strahlentherapie Strahlentherapie 15<br />

w ratgeber<br />

Patienten und<br />

ärzte als Partner<br />

nachbehandlung<br />

soll rückfall<br />

verhindern<br />

ein vertrauensvolles Patienten-Arzt-Verhältnis finden Sie in der<br />

Broschüre „Patienten und Ärzte als Partner – Die <strong>blaue</strong>n <strong>Ratgeber</strong><br />

43“ der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Krebshilfe</strong> (Bestelladresse Seite 91).<br />

Die verschiedenen Therapien können entweder nur dort wirken,<br />

wo sie angewendet werden (lokal) oder im ganzen Körper<br />

(systemisch). Die drei wichtigsten Behandlungsformen für Krebserkrankungen<br />

sind die Ope ration, die Behandlung mit Medikamenten<br />

(etwa Chemo­therapie,­Hormontherapie) und die Behandlung<br />

mit Strahlen ­(Radiotherapie,­Radiatio).<br />

Die operation<br />

Bei vielen Krebsarten ist die Operation die erste (manchmal auch<br />

die einzige) Behandlung. Wenn möglich, werden der Tumor und<br />

zusätzlich der ihn umgebende Bereich mit gesundem Gewebe<br />

entfernt, damit man möglichst sicher sein kann, dass keine<br />

Tumorreste im Operationsgebiet verbleiben. Lässt sich ein Tumor<br />

vollständig und mit ausreichendem Sicherheitsabstand entfernen,<br />

sind die Lymphknoten frei von Krebszellen und liegen auch<br />

keine Fernabsiedelungen (Metastasen) vor, kann die Erkrankung<br />

damit geheilt sein.<br />

Viele Betroffene werden jedoch sicherheitshalber nach der Operation<br />

noch zusätzlich behandelt (adjuvant) – zum Beispiel mit<br />

einer Strahlen- oder Chemotherapie. Dadurch soll verhindert<br />

werden, dass einzelne, noch im Körper verbliebene Tumorzellen<br />

später zu einem Rückfall führen.<br />

chemotherapie<br />

Medikamente<br />

schädigen<br />

tumorzellen<br />

hormontherapie<br />

Die Behandlung mit Medikamenten<br />

(chemotherapie / hormontherapie)<br />

An erster Stelle ist hier die Chemotherapie zu nennen. Eine Chemotherapie<br />

zerstört Zellen, die sich schnell teilen. Die Medikamente<br />

(Zytostatika), die dabei zum Einsatz kommen, greifen in<br />

die Zellteilung ein. Dadurch hindern sie die Zellen daran, weiter<br />

zu wachsen. Der Blutkreislauf verteilt die Medikamente im ganzen<br />

Körper (systemische­Therapie). Das hat allerdings den Nachteil,<br />

dass sie auch gesunde Gewebezellen angreifen, die sich oft<br />

teilen. Dazu gehören zum Beispiel die Schleimhaut- und Haarwurzelzellen.<br />

Werden gesunde Zellen angegriffen, entstehen<br />

Nebenwirkungen, die wir Ihnen später noch näher beschreiben.<br />

Fragen Sie aber auf alle Fälle auch Ihren Arzt, womit Sie rechnen<br />

müssen und was Sie gegen die Nebenwirkungen tun können.<br />

Zytostatika können einzeln eingesetzt werden (Monotherapie)<br />

oder kombiniert in so genannten Schemata. Die verwendeten<br />

Medikamente sind sehr giftig. Deshalb dürfen sie nur mit größter<br />

Vorsicht eingesetzt und Wirkungen und Nebenwirkungen<br />

müssen ständig kontrolliert werden. Nur erfahrene Ärzte sollten<br />

Chemotherapien durchführen.<br />

Ein Problem bei der Chemotherapie besteht in der so genannten<br />

Resistenzentwicklung: Viele Tumoren verändern sich unter der<br />

Behandlung so, dass sie gewissermaßen „immun“ werden. Darüber<br />

hinaus ist die Chemotherapie bei manchen Tumoren nur<br />

wenig wirksam.<br />

Einige Tumoren – wie beispielsweise Brustkrebs oder Prostatakrebs<br />

– können hormonabhängig wachsen. Diese können dann<br />

auch mit einer Hormontherapie behandelt werden, um das<br />

Wachstum der Krebszellen zu hemmen.

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