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blaue Ratgeber „Strahlentherapie“ - Deutsche Krebshilfe eV

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72 Strahlentherapie Strahlentherapie 73<br />

was wird<br />

bestrahlt?<br />

risiken und<br />

nebenwirkungen<br />

akute<br />

nebenwirkungen<br />

Spätreaktionen<br />

Bei der anschließenden Simulation liegen Sie auf einem speziellen<br />

Durchleuchtungsgerät, die berechneten Felder werden überprüft<br />

und auf Ihrer Haut markiert (vergleiche Seite 41 ff.).<br />

Je nachdem, wo sich der Tumor befindet und wie groß er ist,<br />

werden auch die benachbarten Abflusswege der Lymphknoten<br />

bestrahlt.<br />

Grundsätzlich unterscheidet man akute Nebenwirkungen, das<br />

heißt solche, die bereits in den Wochen während der Strahlentherapie<br />

auftreten, von Spätreaktionen, die noch Monate bis<br />

Jahre nach der Behandlung eintreten können.<br />

Dort, wo die Strahlen auf die Haut treffen, kann sie trocken werden<br />

oder sich röten. Wenn die Speiseröhre im Bestrahlungsfeld<br />

liegt, kann sie sich entzünden. Dadurch können Sie schlecht<br />

schlucken, und das Essen fällt Ihnen schwer. Diese Nebenwirkung<br />

lässt sich aber meist erfolgreich behandeln. Fragen Sie<br />

Ihren Arzt, er wird Ihnen helfen.<br />

Gelegentlich kann sich die Haut im Bestrahlungsfeld leicht verfärben<br />

oder das Unterhautgewebe kann sich verhärten.<br />

Es lässt sich nicht vermeiden, einen Teil der gesunden Lunge mitzubestrahlen.<br />

Hier kann es Wochen bis Monate nach der Behandlung<br />

zu Entzündungen kommen. Sie selbst werden das meistens<br />

gar nicht bemerken, aber Ihr Arzt kann diese Veränderungen im<br />

Röntgenbild als kleine streifige Verdichtungen erkennen. Später<br />

können aus solchen Entzündungen so genannte Fibrosen entstehen;<br />

das sind Vernarbungen des Lungengewebes. Als Symptome<br />

der Lungenfibrose können Sie unter Hustenreiz und Atemnot leiden.<br />

Auch Ihre Atemkapazität kann ab nehmen.<br />

Ein Teil des Herzens wird ebenfalls mitbestrahlt; dadurch kann<br />

sich Ihre Herzleistung verringern oder es besteht vermehrt die<br />

Gefahr, dass sich die Herzkranzgefäße verengen. Lassen Sie sich<br />

von Ihrem Arzt die Einzelheiten genau erklären.<br />

empfehlungen für die Zeit der Bestrahlung bei lungenkrebs<br />

• Am wichtigsten: Rauchen Sie nicht! Tabakrauch ist Gift für die Schleimhäute und<br />

führt dazu, dass schon früh Nebenwirkungen auftreten, die meist auch deutlich<br />

stärker sind als bei Nichtrauchern.<br />

• Außerdem ist bei Betroffenen mit Lungenkrebs die Funktion der Lunge durch die<br />

Erkrankung oder auch durch die Operation oft bereits vermindert. Viele leiden auch<br />

unter einem chronischen Husten. Tabakrauch kann diese Symptome verstärken.<br />

• Trinken Sie Alkohol höchstens in kleinen Mengen. Verzichten Sie auf jeden Fall auf<br />

hochprozentige Spirituosen.<br />

• Meiden Sie auch zu heiße oder zu scharf gewürzte Nahrungsmittel und Getränke,<br />

die sehr viel Säure enthalten.<br />

• Tragen Sie während der Bestrahlung Kleidung, die nicht reibt oder scheuert und Sie<br />

nicht einengt. Am besten sind Blusen oder Hemden aus Baumwolle oder Seide; sie<br />

lassen die Haut atmen. In Kleidung aus Kunstfasern schwitzen Sie dagegen leicht.<br />

• Schützen Sie die bestrahlte Haut während der Strahlentherapie vor direkter Sonneneinstrahlung.<br />

Decken Sie die Haut ab, wenn Sie sich bei Sonnenschein im Freien<br />

aufhalten, und verwenden Sie keine Sonnenschutzmittel. Auch in den ersten Monaten<br />

nach der Bestrahlung kann die Haut noch besonders empfindlich gegen UV-<br />

Strahlung sein. Wenn Ihre Haut sich von eventuellen Reaktionen auf die Bestrahlung<br />

wieder erholt hat, können Sie auch wieder vorsichtig in die Sonne gehen. Verwenden<br />

Sie dann aber immer ein Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor.

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