blaue Ratgeber „Strahlentherapie“ - Deutsche Krebshilfe eV
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32 Strahlentherapie Strahlentherapie 33<br />
temperaturen von<br />
42° c bis 43° c<br />
Strahlentherapie in kombination mit anderen<br />
therapieverfahren<br />
Manche Erkrankungen lassen sich noch wirksamer behandeln,<br />
wenn die Strahlentherapie mit anderen Verfahren kombiniert<br />
wird.<br />
radio-chemotherapie<br />
Bei manchen Tumoren (etwa in der Kopf-Hals-Region, der Lunge,<br />
der Speiseröhre und im Enddarm) hat es sich bewährt, die Bestrahlung<br />
gleichzeitig mit einer Chemotherapie zu kombinieren.<br />
Dies verstärkt die Wirkung der Strahlentherapie und bessert die<br />
Heilungschancen. Bei einer gleichzeitigen (simultanen) Radio-<br />
Chemotherapie treten allerdings mehr Nebenwirkungen auf. Deshalb<br />
findet diese Behandlung häufig stationär statt und muss<br />
besonders engmaschig überwacht werden.<br />
wärmebehandlung (Hyperthermie)<br />
Dass Wärme Tumorzellen vernichten kann, weiß man bereits<br />
seit dem vorletzten Jahrhundert, als man beobachtete, wie<br />
Geschwülste nach hoch fieberhaften Infekten spontan kleiner<br />
wurden. Daraus entwickelte sich die Wärmebehandlung (Hyperthermie).<br />
Was sich einfach anhört, erfordert jedoch eine höchst komplizierte<br />
Technologie. Im Unterschied zur klassischen externen<br />
Strahlentherapie kommen hierbei keine Röntgenstrahlen, sondern<br />
Radio-Frequenz- oder Ultraschallwellen zum Einsatz. Sie<br />
erzeugen im zu behandelnden Gewebe eine Temperatur von<br />
zirka 42 bis 43 Grad Celsius. Dabei ist es schwierig, die erhöhte<br />
Temperatur gleichmäßig auf das Zielgewebe zu verteilen, denn<br />
der Blutstrom transportiert die eingestrahlte Wärme in nicht<br />
immer vorhersehbarer Weise wieder ab. Durch die Hitze sterben<br />
vor allem Zellen mit schlechter Sauerstoffversorgung ab. Genau<br />
akutenebenwirkungen und Spätreaktionen<br />
diese sind am wenigsten strahlenempfindlich. Hyperthermie und<br />
Strahlentherapie können sich hier also sinnvoll ergänzen. Die<br />
Hyperthermie ist allerdings kein Routineverfahren; sie wird nur<br />
in Kombination mit einer Strahlen- beziehungsweise Chemotherapie<br />
und in spezialisierten Zentren durchgeführt.<br />
nebenwirkungen der Strahlentherapie<br />
Wie bereits erwähnt, ist die Strahlentherapie eine örtlich begrenzte<br />
Behandlung und wirkt daher in der Regel nur im Bereich<br />
des Bestrahlungsfeldes. So fallen die Haare beispielsweise nur<br />
aus, wenn der Kopf bestrahlt wird.<br />
Grundsätzlich unterscheidet man akute Nebenwirkungen, das<br />
heißt solche, die bereits während der Strahlentherapie auftreten,<br />
von Spätreaktionen, die Monate bis Jahre nach der Behandlung<br />
eintreten können. Beispiele für akute Nebenwirkungen sind<br />
Schleimhautentzündungen im Mund oder in der Speiseröhre,<br />
wenn der Kopf-Hals-Bereich bestrahlt wird, Übelkeit oder Durchfälle<br />
bei Bestrahlung im Bauchbereich oder Hautrötungen bei<br />
Bestrahlung der Brust. Als Spätreaktionen können Hautverfärbungen<br />
oder Verhärtungen des Unterhautfettgewebes auftreten.<br />
Solche Nebenwirkungen kommen heute aber immer seltener vor,<br />
weil die Bestrahlungsplanung und -technik stetig verbessert und<br />
außerdem kleinere und damit verträglichere Einzeldosen verabreicht<br />
werden. Ganz vermeiden lassen sie sich leider nicht.<br />
Bösartige Tumoren sind gefährliche Erkrankungen, die unbehandelt<br />
nahezu immer zum Tode führen. Die Bekämpfung – oft auch<br />
Heilung – solcher Erkrankungen ist in den letzten Jahrzehnten<br />
wesentlich verbessert worden. Viele Krebsarten lassen sich heute<br />
je nach Tumorart und -stadium gut behandeln, und Heilungs