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blaue Ratgeber „Strahlentherapie“ - Deutsche Krebshilfe eV

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76 Strahlentherapie Strahlentherapie 77<br />

akute<br />

nebenwirkungen<br />

chronische<br />

nebenwirkungen<br />

Häufig können Sie während der Bestrahlung unter verstärktem<br />

Stuhldrang leiden, gelegentlich können Sie dabei auch Bauchschmerzen<br />

haben. Beschwerden bei Hämorrhoiden können sich<br />

durch die Bestrahlung verstärken. Wenn Sie gerinnungshemmende<br />

Medikamente einnehmen (zum Beispiel bei Herzerkrankungen),<br />

kann Ihre Darmschleimhaut leichter bluten. Da ein Teil der<br />

Blase im Bestrahlungsfeld liegt, können Sie beim Wasserlassen<br />

vorübergehend ein Brennen oder Schmerzen spüren; eventuell<br />

müssen Sie auch häufiger zur Toilette. Es ist wichtig, den Urin in<br />

regelmäßigen Abständen zu kontrollieren. Falls sich Zeichen für<br />

eine bakterielle Infektion finden, wird diese gezielt antibiotisch<br />

behandelt. Informieren Sie deshalb Ihren Arzt darüber, dass Sie<br />

solche Beschwerden haben.<br />

Spätreaktionen und andauernde Nebenwirkungen können Monate<br />

bis Jahre nach einer Strahlenbehandlung auftreten. Dazu<br />

können vor allem Entzündungen und Geschwüre am Enddarm<br />

gehören, die zu Blutungen führen können. Sind die Beschwerden<br />

besonders stark, müssen Sie eventuell erneut operiert werden.<br />

An der Blase kann es zu Schrumpfungen kommen, die Harnröhre<br />

kann sich verengen. Schwere, behandlungsbedürftige Nebenwirkungen<br />

sind durch die drei-dimensionale Bestrahlungsplanung<br />

und -technik jedoch selten geworden, das Risiko liegt deutlich<br />

unter fünf Prozent.<br />

Hinsichtlich der Potenz werden in der wissenschaftlichen Literatur<br />

unterschiedliche Zahlen angegeben. Prinzipiell gilt die Faustregel:<br />

Ein Patient, der vor der Strahlentherapie potent war, bleibt<br />

dies meist auch anschließend. Veränderungen an den kleinen<br />

Blutgefäßen können allerdings über die Jahre dazu führen, dass<br />

sich die Potenz vermindert. Allerdings kann dies auch am zunehmenden<br />

Alter liegen.<br />

empfehlungen für die Zeit der Bestrahlung bei krebs der vorsteherdrüse<br />

• Prinzipiell gilt: Leben Sie so normal wie möglich. Bewegung tut grundsätzlich gut,<br />

deshalb möchten wir Sie ermutigen, soweit Sie es können, Sport zu treiben beziehungsweise<br />

sich viel zu bewegen. Hilfreiche Tipps können Ihnen auch<br />

die Mitglieder des Bundesverbandes Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. BPS geben<br />

(Adresse Seite 95).<br />

• Zu Beginn der Therapie gibt es auch keine besonderen Diätempfehlungen. Bevorzugen<br />

Sie eine leichte, möglichst wenig blähende Kost. Essen Sie während der Bestrahlungswochen<br />

rohes Obst oder Gemüse und Salat nur in kleinen Mengen. Verzichten<br />

Sie auf sehr fette, scharf gebratene oder gewürzte Speisen. Wir empfehlen<br />

Ihnen stattdessen gedünstetes Gemüse, Kar toffeln, Teigwaren und Reis. Wenn Sie<br />

Durchfall haben, ist es wichtig, dass Sie ausreichend trinken und eventuell Mineralien<br />

und Spurenelemente ergänzen.<br />

• Wichtig ist, dass Sie während der Bestrahlung ausreichend trinken, mindestens<br />

zwei, besser drei Liter pro Tag. Trinken Sie die Menge bis zum frühen Abend, da Sie<br />

sonst nachts zu häufig zur Toilette müssen.<br />

• Tragen Sie während der Bestrahlung Kleidung, die nicht reibt oder scheuert und Sie<br />

nicht einengt. Am besten sind Wäsche und Hemden aus Baumwolle; sie lassen die<br />

Haut atmen. In Kleidung aus Kunstfasern schwitzen Sie dagegen leicht.

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