blaue Ratgeber „Strahlentherapie“ - Deutsche Krebshilfe eV
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80 Strahlentherapie Strahlentherapie 81<br />
ausführliche<br />
gespräche bei<br />
abschlussuntersuchung<br />
interdisziplinäre<br />
nachsorge<br />
abstände<br />
werden größer<br />
Strahlentherapeut<br />
erkennt auch späte<br />
nebenwirkungen<br />
belichtet, sondern elektronisch gespeichert. Die gespeicherten<br />
Bilder können Sie sich auf eine CD brennen lassen. Grundsätzlich<br />
sind Kliniken und Ärzte verpflichtet, ihren Patienten diese Unterlagen<br />
zu geben. Sie dürfen sich die Kopien allerdings bezahlen<br />
lassen. Damit Ihre Behandlungsunterlagen vollständig sind,<br />
lohnt sich diese Ausgabe aber auf jeden Fall.<br />
Nehmen Sie die Termine für die Nachsorge-Untersuchungen<br />
pünktlich wahr.<br />
Nach der letzten Bestrahlung folgen üblicherweise eine Abschlussuntersuchung<br />
und ein ausführliches Gespräch mit dem<br />
Arzt. Dabei geht es auch um die weitere Hautpflege und sonstige<br />
Empfehlungen zur Lebensweise. Meist wird ein kurzfristiger<br />
Termin zur Kontrolluntersuchung vereinbart, da sich Strahlenreaktionen<br />
nicht selten in den Tagen nach Behandlungsende<br />
noch etwas verstärken können.<br />
Die weitere Nachsorge erfolgt interdisziplinär, das heißt wechselweise<br />
und in Zusammenarbeit mit Ihren behandelnden Ärzten<br />
(zum Beispiel Hausarzt, Facharzt, Strahlentherapeut). Die zeitlichen<br />
Abstände werden im ersten Jahr relativ kurz sein und sich<br />
später verlängern. Falls Sie Beschwerden haben, können Sie<br />
selbstverständlich auch jederzeit außer der Reihe zu Ihrem gehen.<br />
Wichtig: Mindestens einmal im Jahr sollte die Nachsorge bei<br />
jedem bestrahlten Patienten auf jeden Fall vom Radioonkologen<br />
durchgeführt werden. Denn Nebenwirkungen der Bestrahlung<br />
können noch Jahre nach Behandlungsende auftreten und werden<br />
nicht selten fehlgedeutet.<br />
Nur der Strahlentherapeut hat die Ausbildung und Erfahrung,<br />
solche Nebenwirkungen richtig zu erkennen und zu behandeln.<br />
Leider passiert es immer wieder, dass Betroffenen, die eine<br />
anschlussrehabilitation<br />
Selbsthifegruppe<br />
Strahlentherapie bekommen haben, andere Erkrankungen oder<br />
ein Tumorrückfall als „Strahlenfolgen“ missgedeutet werden.<br />
Dies ist für den Betroffenen dann besonders tragisch, wenn<br />
durch solche Fehldiagnosen eine wirksame Behandlung verzögert<br />
oder verhindert wird.<br />
In die Nachsorge können auch bildgebende Untersuchungen<br />
wie Röntgenaufnahmen, Ultraschall oder Computertomographie<br />
einbezogen werden. Wie häufig dies geschieht, wird Ihr Arzt mit<br />
Ihnen beprechen.<br />
Mussten Sie stationär im Krankenhaus behandelt werden, erkundigen<br />
Sie sich nach einer Anschlussrehabilitation (AR). Dafür gibt<br />
es spezielle Nachsorgekliniken, die sowohl mit den körperlichen<br />
als auch mit den psychischen Problemen von Krebs-Patienten<br />
vertraut sind. Hier können Sie wieder zu Kräften kommen; meistens<br />
wird auch der Ehepartner in die Betreuung einbezogen. Der<br />
Antrag für die Anschlussrehabilitation muss bereits im Krankenhaus<br />
gestellt werden. Sprechen Sie den Sozialdienst der Klinik<br />
darauf an – er wird Ihnen helfen.<br />
Die meisten Krebskranken trifft die Diagnose völlig überraschend.<br />
Die Behandlung und alles, was sich daran anschließt,<br />
die Befürchtung, dass das Leben früher als erwartet zu Ende sein<br />
könnte, die praktischen, alltäglichen Folgen der Krankheit – all<br />
das sind neue, unbekannte Probleme.<br />
Für viele ist dann der Kontakt zu anderen Betroffenen, die sie<br />
zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe finden, eine große Hilfe.<br />
Denn sie kennen die Probleme aus eigener Erfahrung und können<br />
Ihnen mit Rat und Tat helfen. Sie können Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe<br />
aufnehmen, wenn Ihre Therapie abgeschlossen ist<br />
oder auch schon während der Behandlungszeit.