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blaue Ratgeber „Strahlentherapie“ - Deutsche Krebshilfe eV

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66 Strahlentherapie Strahlentherapie 67<br />

kinderwunsch<br />

Darmschlingen oder Geschwüre, die erneut operiert werden<br />

müssen.<br />

Die Strahlen schädigen auch die Eizellen in den Eierstöcken.<br />

Wenn Sie später noch Kinder bekommen möchten, lassen Sie<br />

sich von Ihrem Arzt vor Beginn der Behandlung beraten, was Sie<br />

tun können, damit sich Ihr Wunsch erfüllen lässt. Bei Wechseljahrsymptomen<br />

können spezielle „Pillen“-Präparate die ausfallenden<br />

Hormone ersetzen.<br />

empfehlungen für die Zeit der Bestrahlung bei gebärmutterkrebs<br />

• Prinzipiell gilt: Leben Sie so normal wie möglich. Bewegung tut grundsätzlich gut,<br />

deshalb möchten wir Sie ermutigen, soweit Sie es können, Sport zu Sport zu treiben<br />

beziehungsweise sich viel zu bewegen. Bei Fragen können Sie sich auch an die Frauenselbsthilfe<br />

nach Krebs (Adresse Seite 94) wenden.<br />

• Zu Beginn der Therapie gibt es auch keine besonderen Diätempfehlungen. Bevorzugen<br />

Sie eine leichte, möglichst wenig blähende Kost. Essen Sie während der Bestrahlungswochen<br />

rohes Obst oder Gemüse und Salat nur in kleinen Mengen. Verzichten<br />

Sie auf sehr fette, scharf gebratene oder gewürzte Speisen. Wir empfehlen<br />

Ihnen stattdessen gedünstetes Gemüse, Kartoffeln, Teigwaren und Reis. Wenn Sie<br />

Durchfall haben, ist es wichtig, dass Sie ausreichend trinken und eventuell Mineralien<br />

und Spurenelemente ergänzen.<br />

• Wichtig: Während der Bestrahlung sollte Ihre Blase gefüllt sein, damit sie den Dünndarm<br />

aus dem Bestrahlungsfeld verdrängt. Wir empfehlen Ihnen deshalb, jeweils<br />

eine Stunde vor Ihrem Behandlungstermin einen Liter Flüssigkeit zu trinken.<br />

• Tragen Sie Kleidung und Wäsche, die nicht einengt oder reibt. Am günstigsten sind<br />

weit geschnittene Baumwollunterhosen ohne stramme oder gar einschneidende<br />

Gummizüge. Tragen Sie am besten Garderobe und Wäsche aus Baumwolle oder<br />

Seide; sie lassen die Haut atmen. In Kleidung aus Kunstfasern schwitzen Sie dagegen<br />

leicht.<br />

• Sitzbäder mit speziellen Zusätzen wie zum Beispiel mit Kamil lenlösung können<br />

sinnvoll sein; fragen Sie Ihren Strahlen therapeuten.<br />

Bestrahlungsplanung<br />

und<br />

-vorbereitung<br />

kopf-hals-tumoren<br />

Kopf-Hals-Tumoren sind Krebserkrankungen in der Mundhöhle,<br />

im Nasen-Rachen-Raum und in der Kehlkopfgegend. Pro<br />

Jahr sind mehr als 18.000 Menschen neu davon betroffen. Die<br />

Strahlentherapie solcher Tumoren kann nach oder anstelle einer<br />

Operation erfolgen. Als einzige Therapie kommt die Bestrahlung<br />

vor allem dann in Betracht, wenn die Geschwulst zu groß ist, um<br />

operiert zu werden. Manchmal möchte der Betroffene auch einen<br />

ausgedehnten Eingriff wie zum Beispiel eine Entfernung des<br />

Kehlkopfes, bei der er seine Stimme verlieren würde, vermeiden.<br />

Zunächst werden Sie eine maßgeschneiderte Bestrahlungsmaske<br />

erhalten. Sie sorgt dafür, dass Sie bei den einzelnen<br />

Bestrahlungssitzungen fest liegen, denn sie verhindert unwillkürliche<br />

Bewegungen, durch die das Bestrahlungsfeld „verrutschen“<br />

würde.<br />

Dann wird eine Computertomographie (CT) in der Position angefertigt,<br />

in der später die Bestrahlung erfolgt.<br />

In diesen Schichtbildern zeichnet der Arzt den Bereich ein, der<br />

bestrahlt werden soll. Dann legt er Bestrahlungstechnik fest,<br />

mit der die Strahlendosis am günstigsten verteilt wird, und zwar<br />

so, dass die Krebszellen eine möglichst hohe und gleichmäßig<br />

verteilte Dosis erhalten, umliegende Organe – etwa das Rückenmark<br />

– dagegen bestmöglich geschont werden.<br />

Bei der anschließenden Simulation liegen Sie auf einem speziellen<br />

Durchleuchtungsgerät, die berechneten Felder werden<br />

überprüft und auf Ihrer Maske markiert. Es kann auch eine so<br />

genannte „virtuelle Simulation“ erfolgen (vergleiche Seite 41 ff.).

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