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blaue Ratgeber „Strahlentherapie“ - Deutsche Krebshilfe eV

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54 Strahlentherapie Strahlentherapie 55<br />

StrahlentheraPie Bei<br />

einZelnen kreBSarten<br />

Auf den folgenden Seiten beschreiben wir Ihnen für ausgewählte<br />

Krebsarten, was und wie bestrahlt wird und welche Nebenwirkungen<br />

auftreten können. Sie finden außerdem Empfehlungen für die Zeit der<br />

Bestrahlung.<br />

operation<br />

Brustkrebs (Mammakarzinom)<br />

Statistisch betrachtet, erkrankt ungefähr jede zehnte Frau an<br />

Brustkrebs; pro Jahr sind es insgesamt etwa 74.500. Noch vor<br />

zehn bis 15 Jahren wurde allen betroffenen Frauen die Brust abgenommen<br />

– ein Eingriff, der das Selbstwert- und Lebensgefühl<br />

fast jeder Frau stark beeinflusst. In den letzten Jahren konnte<br />

jedoch nachgewiesen werden, dass die Heilungsergebnisse der<br />

brusterhaltenden Therapie – bei der nur der Tumor selbst und<br />

unter Umständen Lymphknoten aus der Achselhöhle entfernt<br />

werden – bei Tumoren, die eine bestimmte Größe nicht überschreiten,<br />

genau so gut sind wie die der „radikalen“ Brustamputation.<br />

Diese guten Ergebnisse bei der brusterhaltenden Operation<br />

lassen sich aber nur unter der Voraussetzung erreichen,<br />

dass die operierte Brust nachbestrahlt wird. Nach einer Brustamputation<br />

ist die Bestrahlung dagegen nur in bestimmten Fällen<br />

erforderlich.<br />

Die Behandlung von Brustkrebs hat zum Ziel, den Tumor – und<br />

wenn Tochtergeschwülste vorliegen, möglichst auch diese – vollständig<br />

zu entfernen oder zu vernichten, so dass eine dauerhafte<br />

Heilung möglich ist. An erster Stelle steht dabei – von wenigen<br />

Ausnahmen abgesehen – die Operation. Je nachdem, wie groß<br />

der Tumor ist, können Sie brusterhaltend operiert werden: Dabei<br />

entfernt der Chirurg die Geschwulst mit einem gewissen Sicherheitsabstand<br />

im gesunden Gewebe. Wenn das nicht möglich ist,<br />

wird die ganze Brust entfernt. Zusätzlich müssen meist noch<br />

Lymphknoten aus der Achselhöhle entnommen werden.<br />

In manchen Fällen – vor allem bei größeren Tumoren – kann es<br />

sinnvoll sein, der Operation eine Chemotherapie vorzuschalten.<br />

Sie soll die Geschwulst so verkleinern, dass dann brusterhaltend<br />

operiert werden kann.<br />

Der Pathologe schneidet das heraus operierte Gewebe in feine<br />

Scheibchen und untersucht es unter dem Mikroskop. Dann kann<br />

er genau angeben, welchem Gewebetyp der Tumor angehört,<br />

wie groß er ist, ob er ausreichend im Gesunden operiert werden<br />

konnte und ob und wie viele Lymphknoten befallen sind. Daraus<br />

ergibt sich das Tumorstadium, von dem wiederum die weitere<br />

Behandlung abhängt.<br />

Falls der Tumor eine bestimmte Größe überschreitet und / oder<br />

Lymphknoten befallen sind, kann es sinnvoll sein, Sie nach<br />

der Operation noch zusätzlich zu behandeln, zum Beispiel mit<br />

einer Chemo- oder einer Hormontherapie. Konnte bei der Operation<br />

Ihre Brust erhalten bleiben, ist immer eine Bestrahlung<br />

erforderlich.<br />

Die Bestrahlung sollte erst beginnen, wenn die Operations -<br />

wunde abgeheilt ist, damit man ein gutes kosmetisches Ergeb-<br />

nis erreicht.<br />

Zunächst wird eine Computertomographie (CT) der Brust in der<br />

Position angefertigt, in der später die Bestrahlung erfolgt. In der<br />

Regel liegen Sie auf einem speziellen „Lagerungsboard“ auf dem

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