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blaue Ratgeber „Strahlentherapie“ - Deutsche Krebshilfe eV

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18 Strahlentherapie Strahlentherapie 19<br />

operation nicht<br />

immer möglich<br />

Brustkrebs<br />

kehlkopfkrebs<br />

Prostatakrebs<br />

Bestrahlung statt operation<br />

Eine Reihe von bösartigen Erkrankungen wird nur durch eine<br />

Strahlentherapie geheilt. Bei einigen dieser Tumoren ist die Bestrahlung<br />

sogar die einzig angewandte Therapieform. Bei anderen<br />

Krebsarten wäre zwar die Operation die beste Behandlung,<br />

aber manchmal ist ein chirurgischer Eingriff nicht möglich und<br />

sinnvoll. So können zum Beispiel Begleiterkrankungen zu risikoreich<br />

für einen großen, belastenden Eingriff mit Narkose sein.<br />

Auch die Größe oder Lage des Tumors kann gegen eine Operation<br />

sprechen, weil er sich vielleicht nicht entfernen lässt, ohne dass<br />

der Arzt dabei lebenswichtige Strukturen verletzt. Manche Betroffene<br />

können sich auch nicht zu einer Operation entschließen.<br />

In solchen Situationen kann man unter Umständen nur mit einer<br />

Strahlentherapie noch eine Heilung erzielen.<br />

Bei vielen Tumoren ist es möglich, dass die Bestrahlung den<br />

Verlust eines Organs, der durch eine Operation entstehen würde,<br />

vermeidet. Dazu einige Beispiele: Bei Brustkrebs wurde früher<br />

den betroffenen Frauen eine Brust entfernt. In den letzten Jahren<br />

zeigte sich jedoch, dass die Heilungsergebnisse der brusterhaltenden<br />

Therapie bei Tumoren, die eine bestimmte Größe<br />

nicht überschreiten, genau so gut sind wie die der „radikalen“<br />

Brust amputation. Voraussetzung ist jedoch, dass die operierte<br />

Brust nachbestrahlt wird.<br />

Durch die operative Entfernung des Kehlkopfes geht die Stimme<br />

unwiederbringlich verloren. Mit einer Strahlentherapie lässt sich<br />

in bestimmten Stadien die Erkrankung heilen, und die Stimmfunktion<br />

bleibt im Wesent lichen erhalten. Dann ist auch keine<br />

künstliche Atemöffnung im Hals (Tracheostoma) erforderlich wie<br />

bei einer totalen Entfernung des Kehlkopfes.<br />

Durch eine Radikaloperation bei Prostatakrebs verlieren die<br />

meisten Männer ihre Potenz. Bei einer Strahlentherapie kann sie<br />

kinderwunsch und<br />

krebstherapie<br />

w ratgeber<br />

kinderwunsch<br />

und krebs<br />

hingegen oft erhalten werden, ohne dass sich die Heilungschancen<br />

entscheidend verschlechtern.<br />

Die verschiedenen Behandlungsformen bei einer Krebserkrankung<br />

sind zum Teil sehr aggressiv und hinterlassen ihre Spuren:<br />

Strahlen und Medikamente zum Beispiel schädigen die Krebszellen,<br />

sie können aber auch gesunde Zellen angreifen.<br />

Je nach Krebsart und Behandlung können auch die Organe<br />

und Zellen in Mitleidenschaft gezogen werden, die eine Frau<br />

benötigt, um schwanger zu werden und ein Kind austragen zu<br />

können. Bei Männern kann die Fähigkeit, ein Kind zu zeugen,<br />

beeinträchtigt werden.<br />

Im ungünstigsten Fall kann es dann sein, dass Sie nach der<br />

Krebstherapie auf natürlichem Wege keine Kinder mehr bekommen<br />

beziehungs weise zeugen können. Auch wenn Ihnen im<br />

Augenblick vielleicht dieses Thema eher unwichtig erscheint,<br />

ist genau jetzt – vor Beginn Ihrer Behandlung – der richtige<br />

Zeitpunkt zu überlegen, ob die Familienplanung für Sie bereits<br />

abgeschlossen ist.<br />

Wenn nicht, fragen Sie Ihren Arzt, ob Ihre Krebsbehandlung<br />

sich darauf auswirken wird, dass Sie später Kinder bekommen<br />

beziehungsweise zeugen können. Wenn Ihr Arzt Ihnen keine<br />

zuverlässige Auskunft geben kann, fragen Sie einen Spezia listen<br />

(Adressen / Ansprechpartner unter www.fertiprotekt.de). Ausführliche<br />

Informationen enthält die Broschüre „Kinderwunsch<br />

und Krebs – Die <strong>blaue</strong>n <strong>Ratgeber</strong> 49“ der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Krebshilfe</strong><br />

(Bestelladresse siehe Seite 91).

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