blaue Ratgeber „Strahlentherapie“ - Deutsche Krebshilfe eV
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64 Strahlentherapie Strahlentherapie 65<br />
was wird<br />
bestrahlt?<br />
Bestrahlung<br />
von innen<br />
Position angefertigt, in der später die Bestrahlung erfolgt. In der<br />
Regel liegen Sie auf dem Bauch. Mitunter wird ein so genanntes<br />
Lochbrett verwendet. Dies ist eine etwa zehn Zentimeter dicke<br />
Platte aus Styropor mit einem Loch in der Mitte. Legt sich die<br />
Betroffene bäuchlings darauf, „fällt“ Ihr Bauch ein schließlich<br />
der Darmschlingen in dieses Loch und liegt so teilweise nicht im<br />
Bestrahlungsfeld.<br />
In der drei-dimensionalen Bestrahlungsplanung legt der Arzt die<br />
Bestrahlungstechnik fest, mit der die Strahlendosis am günstigsten<br />
verteilt wird, und zwar so, dass die Krebszellen eine möglichst<br />
hohe und gleichmäßig verteilte Dosis erhalten, Blase und<br />
Dünndarm dagegen bestmöglich geschont werden.<br />
Bei der Bestrahlung von außen wird bei Ihnen der Bereich, in<br />
dem sich der Tumor befindet oder befand, bestrahlt sowie das<br />
Abflussgebiet der dazu gehörigen Lymph knoten. Das Bestrahlungsfeld<br />
umfasst deshalb das gesamte kleine Becken.<br />
Werden Sie nur mit Strahlentherapie behandelt und nicht operiert,<br />
kann diese Bestrahlung kombiniert von außen und innen<br />
(Nachlade- oder Afterloadingtherapie, vergleiche dazu Seite 31 f.)<br />
erfolgen. Dies betrifft die Scheide oder die Gebärmutterhöhle.<br />
Bei der Bestrahlung von innen wird eine Metall- oder Kunstoffhülse<br />
in den Gebärmutterhals oder -körper eingebracht. Durch<br />
eine Computertomographie oder unter Durchleuchtung lässt sich<br />
überprüfen, ob die Hülse an der richtigen Stelle sitzt, und der<br />
Arzt bestimmt, wie sich die Strahlendosis verteilen soll. Dann<br />
wird eine Strahlenquelle für einen genau berechneten Zeitraum<br />
in die Hülse eingefahren. Diese Quelle strahlt nur über eine sehr<br />
kurze Entfernung, so dass der Tumor eine hohe Dosis erhält, die<br />
Nachbarorgane aber nur gering belastet werden.<br />
risiken und<br />
nebenwirkungen<br />
akute<br />
nebenwirkungen<br />
Spätreaktionen<br />
Diese Behandlung kann schmerzhaft sein, vor allem das Einlegen<br />
der Hülse in die Gebärmutter. Deswegen erhalten Sie entsprechende<br />
Medikamente oder auch eine kurze Narkose.<br />
Wird nur die Scheide von innen bestrahlt, wird ein Zylinder<br />
eingeführt. Dies ist schmerzlos (etwa wie das Einführen eines<br />
Tampons).<br />
Grundsätzlich unterscheidet man akute Nebenwirkungen, das<br />
heißt solche, die bereits in den Wochen während der Strahlentherapie<br />
auftreten, von Spätreaktionen, die noch Monate bis<br />
Jahre nach der Behandlung eintreten können.<br />
Häufig können Sie während der Bestrahlung unter Symptomen<br />
leiden, wie sie bei einer Darmgrippe auftreten, also Durchfälle<br />
und verstärkter Stuhldrang, gelegentlich können Sie dabei auch<br />
Bauchschmerzen haben. Da ein Teil der Blase im Bestrahlungsfeld<br />
liegt, können Sie beim Wasserlassen vorübergehend ein<br />
Brennen oder Schmerzen spüren. Gegen diese Nebenwirkungen<br />
gibt es gute Medikamente. Informieren Sie deshalb Ihren Arzt<br />
da rüber, dass Sie solche Beschwerden haben.<br />
Dort, wo die Strahlen auf die Haut treffen, kann sie trocken werden<br />
oder sich röten. Das kann vor allem im Dammbereich der Fall<br />
sein. Ihr Arzt wird Ihnen mit den richtigen Hinweisen zur Hautpflege<br />
helfen.<br />
Gelegentlich kann sich die Haut im Bestrahlungsfeld leicht verfärben<br />
oder das Unterhautgewebe kann sich verhärten.<br />
Wenn sich die Darmschleimhaut entzündet, können Durchfall,<br />
vermehrter Stuhldrang oder Blähungen auftreten. Sehr selten<br />
entstehen Verengungen beziehungsweise Verklebungen von