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Bildungswege - Telekom Stiftung

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Auftakt<br />

Kein Wochenend-Trip<br />

Unser Bildungswesen im Jahr 2023<br />

Prognosen sind schwierig, sagt man, erst recht, wenn sie die Zukunft betreffen. Als Geschäftsführer<br />

der Deutsche <strong>Telekom</strong> <strong>Stiftung</strong> wage ich dennoch einen Versuch. Wohin wird sich die Bildungslandschaft<br />

in den kommenden zehn Jahren bewegen? Und welche Rolle spielt dabei die <strong>Stiftung</strong>?<br />

Einmal in die Zukunft reisen und herausfinden,<br />

wie unsere Welt in 10, 50 oder 100 Jahren aussieht<br />

– davon hat wohl jeder schon geträumt.<br />

Doch weder dem begnadeten Albert Einstein mit<br />

seiner Relativitätstheorie noch irgendeinem Forscher<br />

vor oder nach ihm ist es jemals gelungen,<br />

Bewegungen durch die Zeit aus dem Genre der<br />

Science-Fiction in „real science“ zu übersetzen.<br />

Bis heute nicht. Stattdessen müssen wir uns mit<br />

Vorhersagen begnügen, mit dem viel zitierten<br />

Blick in die Kristallkugel, dem ja schon immer eine<br />

gewisse Faszination anhaftet. Natürlich kann<br />

man damit auch ganz schön danebenliegen.<br />

Zumal wenn es um künftige Entwicklungen in<br />

einem so komplexen Feld wie der Bildung geht,<br />

mit dem wir uns als Deutsche <strong>Telekom</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

seit nunmehr zehn Jahren intensiv beschäftigen.<br />

Die folgenden Überlegungen möge der Leser<br />

deshalb auch nicht als strenge Prognose, sondern<br />

vielmehr als Gedankenspiel verstehen, frei<br />

nach dem US-amerikanischen Informatik-Pionier<br />

Alan Kay, der mit dem Bonmot zitiert wird: „Der<br />

beste Weg, die Zukunft vorherzusagen, ist, sie<br />

zu erfinden.“<br />

Wie also wird sie sich entwickelt haben, die<br />

Bildungslandschaft in Deutschland, wenn die<br />

<strong>Stiftung</strong> in zehn Jahren ihr nächstes rundes Jubiläum<br />

begeht?<br />

Einfache Devise: Mehr Miteinander<br />

Wenn wir unsere Wünsche in einer einfachen<br />

Formel zum Ausdruck bringen müssten, dann<br />

lautete diese fraglos „Mehr Miteinander“. Das<br />

unsägliche Kooperationsverbot, das seit der<br />

Föderalismusreform dringend notwendige Veränderungen<br />

unseres Bildungssystems blockiert,<br />

wird im Jahr 2023 sicherlich der Vergangenheit<br />

angehören. An seine Stelle ist dann ein Kooperationsgebot<br />

getreten, das Bund und Ländern<br />

die Zusammenarbeit in Bildung und Wissenschaft<br />

nicht nur gestattet, sondern sie sogar verpflichtet,<br />

gemeinsam Verantwortung in diesen<br />

Politikfeldern zu übernehmen. Und zwar überall<br />

dort, wo es um Herausforderungen von überregionaler<br />

Bedeutung geht. Empfehlungen, wie<br />

man diese Herausforderungen meistern könnte,<br />

gibt dann der Nationale Bildungsrat – ein neues<br />

unabhängiges Gremium, besetzt mit ausgewiesenen<br />

Bildungsexperten, für dessen Gründung<br />

sich die <strong>Telekom</strong>-<strong>Stiftung</strong> gemeinsam mit ihren<br />

Partnern starkgemacht hatte.<br />

Eines der ersten Themen, mit denen sich der<br />

Bildungsrat beschäftigt hat, ist der Vorschulbereich.<br />

Hier hat es einen massiven Ausbau<br />

gegeben und 2023 hat längst jedes Kind im<br />

Vorschulalter einen kostenlosen Betreuungsplatz.<br />

Doch auch in qualitativer Hinsicht ist<br />

Deutschland bis dahin vorangekommen: In den<br />

Kindertageseinrichtungen treffen die Kleinen<br />

zunehmend auf Erzieherinnen und Erzieher,<br />

die akademisch ausgebildet worden sind, im<br />

besten Fall gemeinsam mit den angehenden<br />

Grundschullehrkräften, damit die Lernprozesse<br />

der Kinder beim Übergang von der Elementar- in<br />

die Primarstufe nahtlos ineinandergreifen. Auch<br />

hier kommt also in gewisser Weise unsere Forderung<br />

nach mehr Miteinander zum Tragen.<br />

Gleichermaßen im Sekundarbereich, wo es<br />

in zehn Jahren völlig selbstverständlich ist,<br />

dass Schulen allerorten eng mit Unternehmen,<br />

Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen<br />

kooperieren. Und zwar<br />

nicht mehr, wie bisher, nur die Gymnasien.<br />

„ Die Lehrerausbildung in<br />

Deutschland wird nach großen<br />

Reformanstrengungen<br />

in zehn Jahren zu den besten<br />

der Welt zählen.“<br />

<strong>Bildungswege</strong> – Zehn Jahre Deutsche <strong>Telekom</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

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