Bildungswege - Telekom Stiftung
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nachlassen.“ Das sehen Vertreter der Wirtschaft<br />
ähnlich. So fordert Dieter Schweer, Mitglied<br />
der BDI-Hauptgeschäftsführung, bei der Vorstellung<br />
des Innovationsindikators 2012 klare<br />
politische Entscheidungen: „Leistungsfähige<br />
Unternehmen und ein schwaches Bildungssystem<br />
– das kann auf Dauer nicht gut gehen.<br />
Zudem sollte sich die Bundesregierung endlich<br />
zu einer steuerlichen Forschungsförderung entschließen,<br />
wie sie auch die Expertenkommission<br />
Forschung und Innovation fordert.“<br />
Insofern ist der Innovationsindikator auch ein<br />
Instrument, um die Dringlichkeit politischer Entscheidungen<br />
zu untermauern – für ein besseres<br />
Bildungs-, speziell MINT-Bildungssystem. Ein<br />
Instrument, das an Relevanz bis heute nichts<br />
eingebüßt hat: Auch 2012 landete Deutschland<br />
im internationalen Vergleich wieder nur auf<br />
Platz 6.<br />
www.innovationsindikator.de<br />
3<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung: Jahr der Mathematik<br />
Ein Jahr voller Zahlen<br />
10<br />
Im Jahr der Mathematik ermöglichte<br />
die <strong>Telekom</strong>-<strong>Stiftung</strong> die Wanderausstellung<br />
„Jüdische Mathematiker in der<br />
deutschsprachigen akademischen Kultur“.<br />
Die Ausstellung zeigte anhand von Fotografien,<br />
Dokumenten und Originalarbeiten die<br />
Tätigkeit jüdischer Mathematiker in Deutschland<br />
– angefangen von der rechtlichen und<br />
politischen Gleichstellung jüdischer Bürger<br />
im 19. Jahrhundert bis zu ihrer Verfolgung,<br />
Vertreibung und Ermordung im National sozialismus.<br />
Nach zahlreichen Stationen in<br />
Deutschland gastierte die Ausstellung auch in<br />
Israel (2011) und den USA (2012).<br />
Vom Haus der Wirtschaft fahren wir<br />
mit der U-Bahn zurück zum Alexanderplatz<br />
und nehmen dort die U6 bis zum Oranienburger<br />
Tor. Unser Ziel ist die Hannoversche<br />
Straße 28. Dort, wo heute das Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung (BMBF) untergebracht<br />
ist, war zu DDR-Zeiten die Ständige<br />
Vertretung der Bundesrepublik angesiedelt. Im<br />
Innenhof gibt es ein Gartenhaus, das ab Mitte<br />
der 1980er-Jahre als Zufluchtsort für Hunderte<br />
von Ausreisewilligen diente. Ein Ort also, an<br />
dem deutsche Geschichte geschrieben wurde.<br />
Im Jahr 2008, da beherbergen die Räume<br />
längst das BMBF, nimmt hier eine andere Geschichte<br />
ihren Anfang – eine äußerst erfolgreiche<br />
Bildungsgeschichte. Im Januar startet die<br />
damalige Bundesbildungsministerin Annette<br />
Schavan das Jahr der Mathematik. Es wird ein<br />
Wissenschaftsjahr mit Rekordbeteiligung.<br />
Ein Erfolg: Der Mathekoffer<br />
Unter dem Motto „Mathematik. Alles, was zählt“<br />
beginnen zwölf Monate randvoll mit Veranstaltungen,<br />
Ausstellungen, Wettbewerben und<br />
Festivals rund um mathematische Themen.<br />
Das BMBF und die Deutsche <strong>Telekom</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
richten das Jahr zusammen mit der Deutschen<br />
Mathematiker-Vereinigung und der Initiative<br />
Wissenschaft im Dialog aus. Mit Unterstützung<br />
der <strong>Stiftung</strong> entsteht in dieser Zeit zum Beispiel<br />
der beliebte Mathekoffer, der an 4.300 Schulen<br />
zum Einsatz kommt und mit dem die Initiatoren<br />
im Schnitt etwa jeden vierten Schüler der Sekundarstufe<br />
I erreichen. All diese Kinder können<br />
sich auf anregende Weise davon überzeugen,<br />
wie tief Mathematik unser Leben durchdringt.<br />
Mit dem Mathekoffer können Schüler mathematische<br />
Zusammenhänge selbst erforschen und<br />
entdecken. Er hilft ihnen außer dem dabei, festzustellen,<br />
wo Mathematik im täglichen Leben zu<br />
finden ist und welche große Bedeutung sie im<br />
Alltag hat.<br />
Das Jahr der Mathematik bietet noch weitere<br />
Erfolgsgeschichten aus der Welt der Zahlen:<br />
Das Matheschiff mit seiner Ausstellung unter<br />
Deck ist an 31 verschiedenen Stationen ebenso<br />
Besuchermagnet wie der Wissenschaftssommer<br />
in Leipzig oder das „MathFilm Festival“, das<br />
bundesweit Mathematikfilme auf die Leinwand<br />
bringt. Die Mathewettbewerbe locken 2008<br />
so viele Teilnehmer wie nie zuvor. Und bei der<br />
Mathemacher-Initiative engagieren sich 820<br />
78 <strong>Bildungswege</strong> – Zehn Jahre Deutsche <strong>Telekom</strong> <strong>Stiftung</strong>