Bildungswege - Telekom Stiftung
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Tour 3<br />
Lehrerbildung<br />
Und zwar ohne Beobachtungsdruck, wie er<br />
später im Referendariat üblich ist. Bis zum Ende<br />
ihres Studiums will sie hier daher noch jede<br />
Menge praktische Erfahrungen sammeln: „Davon<br />
kann man im Studium nämlich nie genug<br />
bekommen.“<br />
Freies Ausprobieren in den Laboren<br />
Angefangen hatte 2009 alles mit dem bundesweiten<br />
Hochschulwettbewerb der <strong>Telekom</strong>-<strong>Stiftung</strong>.<br />
Bewerben konnten sich Universitäten, die<br />
sich mit innovativen Konzepten für eine bessere<br />
MINT-Lehrerbildung einsetzen. Gesucht wurden<br />
Strategien, mit denen sich unter anderem Hochschulausbildung<br />
und Schulpraxis besser verzahnen<br />
lassen. Bundesweit bewarben sich fast<br />
30 Universitäten um die Fünf-Millionen-Euro-Förderung.<br />
Vier Sieger standen am Ende fest: die<br />
Freie Universität (FU) Berlin, die Humboldt-Universität<br />
(HU) zu Berlin sowie die Technischen<br />
Universitäten (TU) in Dortmund und in München.<br />
Letztere gründet im selben Jahr die TUM School<br />
of Education. In ihr sollen Lehrerbildung, Schulpraxis<br />
und Bildungsforschung miteinander<br />
verbunden werden.<br />
Teil des von der <strong>Telekom</strong>-<strong>Stiftung</strong> geförderten<br />
Projekts, das sich TUM@School.School@TUM<br />
nennt, sind die bereits erwähnten Experimentierräume.<br />
„Die Studierenden können sich in den<br />
Laboren relativ frei ausprobieren“, erklärt Professorin<br />
Kristina Reiss, die an der TUM School of<br />
Education für dieses Projekt verantwortlich ist.<br />
Der Vorteil liegt auf der Hand: An diesem außerschulischen<br />
Lernort können die Lehramtskandidaten<br />
schon früh ihre Vermittlungskompetenzen<br />
vor Schülern testen. Eine der größten Herausforderungen<br />
für die angehenden Lehrer ist es<br />
allerdings, den fachlichen Lernstoff zunächst<br />
schülergerecht aufzubereiten. „Wie formuliere<br />
ich einen komplexen physikalischen Vorgang,<br />
sodass ein Neuntklässler ihn versteht?“, fragt<br />
sich nicht nur Kathrin Nagel in diesem Projekt<br />
regelmäßig.<br />
Lehrer sollen nicht nur Fachwissen abrufen<br />
Fragen wie diese sind zentral im pädagogischen<br />
Prozess der Lehrerbildung. Denn dieser besteht<br />
eben nicht nur darin, sich Fachwissen anzueignen.<br />
Deshalb ist es nur konsequent, dass<br />
die TUM School of Education bei der Auswahl<br />
der Lehramtskandidaten seit Neuestem genau<br />
hinschaut. Fachwissen ist nur ein Teil der Anforderungen:<br />
„Wer tolle Noten in Mathe und Physik<br />
hat, der wird auch ein entsprechendes Studium<br />
gut bewältigen, da sind wir uns relativ sicher“,<br />
sagt Professor Manfred Prenzel, Leiter der TUM<br />
School of Education. Er betreut das neu entwickelte<br />
Auswahlverfahren. „Allerdings gehören<br />
zum Lehrerberuf halt auch pädagogisch-didaktische<br />
Kompetenzen, persönliche Voraussetzungen<br />
wie Kommunikationsvermögen und Belastbarkeit<br />
und zu guter Letzt ein gewisses Maß an<br />
Motivation.“ Erst dann wird aus einem fachlich<br />
guten Lehrer ein wirklich guter Lehrer – und damit<br />
genau das, wofür sich die <strong>Telekom</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />
unter anderem mit dem Hochschulwettbewerb<br />
einsetzt.<br />
www.edu.tum.de<br />
Die erste Phase des Projekts endet im<br />
November 2013. Ab 2014 werden sich<br />
die vier Universitäten in Berlin, Dortmund und<br />
München gemeinsam mit zusätzlichen Hochschulen<br />
in Entwicklungsverbünden engagieren,<br />
um sich dann gemeinsam um weitere<br />
drängende Fragen der MINT-Lehrerbildung<br />
zu kümmern. Betrachtet werden die Rolle von<br />
Schülerlaboren als Lehr-/Lernlabore in der<br />
Lehrerbildung, die Diagnose und Förderung<br />
heterogener Lerngruppen und die Rekrutierung<br />
und Eignung von Lehramtsstudierenden.<br />
Insgesamt investiert die <strong>Stiftung</strong> in diese<br />
Projektphase fünf Millionen Euro.<br />
<strong>Bildungswege</strong> – Zehn Jahre Deutsche <strong>Telekom</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
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