[Hegemann_Helene]_Axolotl_Roadkill(BookZZ.org)
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ein einziges kleines Fenster im kompletten Flur gab. In<br />
einer Ecke stand ein Tisch mit Stühlen. Ich sah mich<br />
um und realisierte, dass dieser von Aasgeiern zugeschissene<br />
Windfang zu deiner WG gehörte.<br />
Ich war neugierig, weil da eine unverschlossene Tür<br />
war, also der Spalt zwischen Tür und Zarge war sehr<br />
breit, da konnte ich das sehen. Ich öffnete sie und sah<br />
in ein kleines Zimmer, in dem ein Metallbett stand, auf<br />
dem ein alter Mann lag, bis zum Getno mit eitrigen<br />
Wunden übersät. Er bewegte sich, weil er mich gehört<br />
hatte. Ich verließ das Zimmer. Aus einer Flügeltür kam<br />
ein Mädchen. Ich wusste nicht genau, ob du das warst,<br />
sie ähnelte dir aber, ging zum Waschbecken und wusch<br />
sich die Hände. Ich traute mich nicht zu fragen, wer sie<br />
ist, weil ich deinen Namen vergessen hatte. Ich wusste<br />
nicht mehr, ob du Ute oder Uta heißt. Irgendwann<br />
fragte ich, ob sie Mifti sei. Sie sagte unfreundlich:<br />
Nein, die ist drinnen.<br />
Es war deine Mitbewohnerin. Sie hieß Claudia.<br />
Wir gingen ins Badezimmer, und da war eine Traube<br />
von Menschen in aus Autoreifen gebastelten Badelatschen,<br />
alle genauso schlimm zugerichtet wie der Typ<br />
auf dem Bett. Du hattest dir mehrere Leute eingeladen<br />
und ich dachte: Die ist ja wirklich gestört! Alle buhlten<br />
um deine Aufmerksamkeit. Zwei Frauen gingen sogar<br />
nackt in die Badewanne, um dich zu beeindrucken. Alle<br />
anderen, sie waren mindestens zu siebt, standen<br />
drum herum. Ich ging einfach weiter, ohne ein Wort<br />
mit dir gesprochen zu haben. Du sahst auch total überfordert<br />
aus. Im nächsten Raum, der unglaublich groß<br />
war, fand eine Orgie statt. Ein Mann stellte sich vor<br />
mich auf alle viere und streckte mir seinen Arsch ent-<br />
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