[Hegemann_Helene]_Axolotl_Roadkill(BookZZ.org)
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Kleines, Böses zurückbleibt und sie mich fragt: »Und,<br />
wie sehen meine Pupillen jetzt aus?«<br />
»Mann, scheiße, ich bin minderjährig.«<br />
»Nein, Mifti. Du bist nicht sechzehn, du bist seit<br />
neuestem ein indirekter Teil meines Lebens.«<br />
Ihr Kopf fällt langsam der Tischplatte entgegen. Ich<br />
streichle ihren Rücken und warte, bis sie ihren von einer<br />
plötzlichen Wahrnehmungsveränderung außer Gefecht<br />
gesetzten Körper wieder unter Kontrolle hat. Es<br />
dauert eine Ewigkeit.<br />
»Oder eher ein direkter Teil. Mifti?«<br />
»Ja?«<br />
»Ich bes<strong>org</strong>e dir noch eine Einladung, und du<br />
kommst am nächsten Freitag mit nach Charlottenburg<br />
zu Gloria und Thomas, die feiern da ihre Hochzeit, abgefuckt,<br />
Charlottenburg halt. Emre legt da auf. Er isst<br />
ein reines Blutwurstbrot. Ich hasse Fleischessen, aber<br />
manchmal, und zwar ganz selten, habe ich einen<br />
Scheißhunger auf ein fettes Blutwurstbrot.«<br />
»Machst du auch Koks klar?«<br />
»Ich gebe kein Geld mehr für Drogen aus, die Musik<br />
nicht zum Klingen bringen.«<br />
»Aber ich muss wirklich mal wieder koksen, Ophelia.<br />
Wenn einem langweilig ist, und das ist mir gerade,<br />
oder zumindest wäre mir langweilig, würden wir hier<br />
gerade nicht zusammen sitzen, jedenfalls: Wenn einem<br />
langweilig ist, denkt man doch immer direkt an Drogen.«<br />
»Ich liebe dich, Mifti.«<br />
»Wer ist Emre eigentlich?«<br />
»Der Mann meines Lebens.«<br />
»Und wie ist Emre so drauf?«<br />
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