[Hegemann_Helene]_Axolotl_Roadkill(BookZZ.org)
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gestampft ist. Matsche und Partikel von Hundescheiße<br />
überall im Badewasser. Er versucht, eine Position einzunehmen,<br />
die sich für alle Beteiligten als vertretbar<br />
erweist. Nun sitzt er ausgeglichen in unserer Mitte, um<br />
zuallererst natürlich mal ganz tief durchzuatmen.<br />
»Mifti?«<br />
»Ja?«<br />
»Kannst du mir jetzt mein Geld wiedergeben? Geht<br />
es dir jetzt besser?« »Hä?«<br />
Wir erfahren an dieser Stelle, dass ich nicht nur neben<br />
Edmonds Keyboard aus eloxiertem Aluminium<br />
gekotzt, sondern mich (gleichermaßen skrupellos) mit<br />
dem Argument »Scheiß Kapitalismus!« geweigert habe,<br />
ihm meine Schulden vom Vortag zurückzuzahlen.<br />
»Aber was für Schulden denn?«<br />
»Ja, das waren keine richtigen Schulden, sondern<br />
ich hab dir doch das Geld da gegeben, damit du das<br />
Dingens da kaufst.« »Was war das eigentlich?« »Ein<br />
internationales Kulturmagazin.« » Und jetzt? «<br />
»Jetzt will ich sozusagen, dass ich das Restgeld wiederkriege.«<br />
»Ja, sorry, ich hol das schnell.«<br />
Ich renne zu meinem Portemonnaie und stelle fest,<br />
dass das Geld irgendwie nicht reicht. Ich renne zurück,<br />
Edmond hat Annika in der Zwischenzeit seelenruhig<br />
einen Negerkuss ins Gesicht getan und guckt jetzt über<br />
ihren Brustkorb gebeugt, ob sie weiße Punkte auf den<br />
Mandeln hat.<br />
»Das sieht schon cool aus von hier, also wenn Annika<br />
jetzt nicht nackt war, würde ich das fotographieren.«<br />
»Ich habe so Halsschmerzen plötzlich, Mifti. Ich<br />
weiß gar nicht, woher die kommen. Edmond guckt<br />
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