[Hegemann_Helene]_Axolotl_Roadkill(BookZZ.org)
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»Du warst gestern genau zweimal für zwei Sekunden<br />
draußen. Und dabei handelte es sich lediglich um<br />
die beiden Strecken zum Taxi.« »Irgendwas zerfließt<br />
hier gerade, Pörksen.«<br />
»So gegen fünf Uhr m<strong>org</strong>ens haben wir jedenfalls<br />
ein krasses Geräusch gehört, als würde jemand übelst<br />
laut schnarchen, und dann flog auf einmal etwas davon,<br />
ein ...«<br />
»Pörksen, wenn wir wirklich bei dir zu Hause waren,<br />
hat sich da raum- und zeitempfindungsmäßig irgendwas<br />
aufgelöst bei mir. Neutralisier das jetzt bloß<br />
nicht mit dem Wort Psychose. Der ganze Abend gestern<br />
ist zerflossen, echt. Ich könnte schwören, dass wir<br />
draußen waren. Du kniest über mir, und der Boden<br />
geht auf, so war das.«<br />
»Und was heißt das jetzt? Dass du die Welt verstanden<br />
hast? Glaub mir, an dem Punkt war ich auch<br />
schon. Der einzige Fehler des Menschen ist die Erfindung<br />
der Zeit. Das fand ich irgendwie einleuchtend<br />
damals.«<br />
»Ich ...«<br />
»Du warst total strange gestern, Mifti. Ohne irgendwas<br />
konsumiert zu haben, das ist ja das Krasse.<br />
Was für ein Absturz. Sei froh, dass wir dich mitgenommen<br />
haben. Man hätte dir echt die Gedärme aus<br />
dem Körper schneiden können, und irgendwann wärst<br />
du dann aufgewacht, ohne Tasche und mit 'nem 2x2<br />
Quadratmeter großen Arschloch. Oder auch nicht. Wie<br />
solche Situationen ausgehen, kann ja leider Gottes nur<br />
Gott entscheiden.«<br />
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