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Netzpolitik ist Wirtschaftspolitik! - Wirtschaftsrat der CDU e.V.

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POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 22. Mai<br />

Im Spannungsfeld zwischen Gewinn und Gewissen<br />

Theologische Aspekte einer<br />

evangelischen Wirtschaftsethik<br />

„Ru<strong>der</strong>n zwei ein Boot, <strong>der</strong> eine kundig <strong>der</strong> Sterne, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e kundig<br />

<strong>der</strong> Stürme.“ Mit diesem Gleichnis aus einem Gedicht von Reiner Kunze<br />

beschrieb Bischöfin Fehrs nach dem Vorbild <strong>der</strong> Bibel ihr Anliegen.<br />

Auf <strong>der</strong> Fahrt über das Meer sind die beiden auf Gedeih und Ver<strong>der</strong>b<br />

aufeinan<strong>der</strong> angewiesen. Kein Zweifel, wer mit dem sternkundigen<br />

Pfadfin<strong>der</strong> und wer mit dem sturmerprobten Schiffer gemeint <strong>ist</strong>.<br />

Im Klartext des Alltags: So unterschiedlich die Aufgaben auch sind,<br />

zwischen Kirche und Wirtschaft gibt es verbindende Elemente, die vereint<br />

das Boot heil durch die Widrigkeiten <strong>der</strong> Marktwirtschaft bringen.<br />

Kirsten Fehrs<br />

Bischöfin <strong>der</strong> Nordelbischen<br />

Evangelisch-Lutherischen Kirche,<br />

Sprengel Hamburg und Lübeck<br />

„Was wären wir ohne diesen Himmel,<br />

<strong>der</strong> uns deshalb Orientierung gibt, weil<br />

er über das hinauswe<strong>ist</strong>, was wir selbst<br />

wissen und uns geben können.“ Dieser<br />

Satz deutete auf eine transzendente,<br />

theologische Sicht für „den Anteil <strong>der</strong><br />

Sterne“ im wirtschaftlichen Handeln<br />

hin. Man durfte gespannt sein, ob es<br />

Fehrs gelingen würde, evangelische<br />

Glaubenssätze in die Realität einer globalen<br />

Wirtschaft einzupassen.<br />

Die Bischöfin teilte ihr Referat in<br />

vier Kapitel: Chr<strong>ist</strong>liche Freiheit begleitet<br />

unser Handeln, Über die Rolle <strong>der</strong> Kirche<br />

in <strong>der</strong> Gesellschaft, Der Mensch im<br />

Wi<strong>der</strong>spruch und Grenzen einer rein<br />

wirtschaftlichen Betrachtungsweise.<br />

„Nichts macht unsicherer, als<br />

wenn die eigene Rede, das eigene<br />

Tun ohne Resonanz bleibt.“<br />

Grundlage des ersten Themenkomplexes<br />

war die Schöpfungstheologie. Sie<br />

besagt, dass Gott jedem einzelnen Menschen<br />

seinen Wert verleiht, unabhängig<br />

von irdischen Maßstäben. Je<strong>der</strong> sei<br />

„unendlich wertvoll“ als Teil einer Ge -<br />

meinschaft. Konkurrenz sei nicht vorgesehen,<br />

und wenn sie dennoch eintrete<br />

– wie bei Kain und Abel – seien die<br />

Folgen fürchterlich. Für die Praxis fragt<br />

sich, wie es ermöglicht werden kann, die<br />

extremen Ansätze in sinnvolles wirt -<br />

schaftliches Handeln zu integrieren.<br />

Wirklichkeitsnah war dagegen die<br />

Er fahrung, dass <strong>der</strong> Mensch und seine<br />

Identität auf den Dialog angewiesen<br />

sind. „Nichts macht unsicherer, als<br />

wenn die eigene Rede, das eigene Tun<br />

ohne Resonanz bleibt.“ Dies sei, so<br />

Fehrs, eine beson<strong>der</strong>e Form von Gefan-<br />

36 Landesverband Hamburg | Ausgabe Juli 2012

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