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Netzpolitik ist Wirtschaftspolitik! - Wirtschaftsrat der CDU e.V.

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Mittagesgespräch <strong>der</strong> Sektion Kiel am 06. März 2012<br />

im Romantik Hotel Kieler Kaufmann<br />

Zeichnete klare Konturen für die Entwicklung<br />

zum „mo<strong>der</strong>nen Stadtwerk 2.0“:<br />

Stefan Grützmacher, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Stadtwerke Kiel AG<br />

Vom traditionellen Stadtwerk zum Stadtwerk 2.0<br />

Stefan Grützmacher pflegt das offene Wort. Von <strong>der</strong> Richtigkeit <strong>der</strong> Energiewende<br />

zeigt sich <strong>der</strong> Vorstandsvorsitzende <strong>der</strong> Stadtwerk Kiel AG nur<br />

mit Einschränkungen überzeugt. Er weiß, daß sie den Verbraucher teuer<br />

zu stehen kommen wird.<br />

Wie teuer, ahne dieser allerdings noch<br />

nicht. Und er <strong>ist</strong> sich keinesfalls sicher,<br />

daß sie ohne Pannen wie Zeitverzögerungen<br />

und Blackouts über die Bühne<br />

gehen wird.<br />

Wegen ihrer herausragenden ge -<br />

sell schaftspolitischen Bedeutung und<br />

„wegen ihrer 120-prozentigen Akzeptanz<br />

in <strong>der</strong> Bevölkerung“ denkt er auch<br />

darüber nach, ob sie nach marktwirtschaftlichen<br />

Kriterien o<strong>der</strong> aber als<br />

Staatsaufgabe organisiert werden soll.<br />

Letztlich beantwortet hat er sich die<br />

Frage allerdings noch nicht. Denn mit<br />

<strong>der</strong> entsprechenden Neuausrichtung<br />

seines Unternehmens habe er „mehr als<br />

genug“ zu tun, sagte Grützmacher, seit<br />

acht Jahren Chef des mit 500 Millionen<br />

Euro Umsatz mittelgroßen kommunalen<br />

Energieversorgungsunternehmens.<br />

Und er, <strong>der</strong> noch vor einem Jahr den<br />

Neubau eines 800-MW-Kohlekraftwerks<br />

mit dem Partner E.ON für richtig<br />

gehalten habe, <strong>der</strong> dann aber am frühzeitigen<br />

öffentlichen Wi<strong>der</strong>stand ge -<br />

scheitert war, lehnt sich dabei ganz an<br />

die Vorgaben <strong>der</strong> Eigentümer – MVV<br />

Mannheim, Landeshauptstadt Kiel – an.<br />

Eine ausschlaggebende Rolle spielt in<br />

dem Konzept die Dezentralisierung <strong>der</strong><br />

Energieerzeugung und die Einbindung<br />

des Kunden als Investor in die Produktion:<br />

zum Beispiel über Mini-Blockheizkraftwerke,<br />

die sowohl im Keller<br />

eines Einfamilienhauses wie auch eines<br />

Wohnblock eingerichtet werden können.<br />

Die Vision: Wenn sich 1.000 o<strong>der</strong><br />

10.000 solcher Anlagen zu einem gro -<br />

ßen Block zusammenschalten lassen,<br />

sei die Kapazität einer Großanlage wie<strong>der</strong><br />

erreicht.<br />

Grützmacher geht auch von einem<br />

weiter rückläufigen Energieverbrauch<br />

durch Wärmedämmung und sparsamere<br />

Hausgerätetechnik aus. Und er<br />

glaubt an den Sparwillen <strong>der</strong> Verbraucher.<br />

Ihnen wollen die Stadtwerke mit<br />

differenzierten zielgruppengerechten<br />

Angeboten sowie mit Dienstle<strong>ist</strong>ungspaketen<br />

den professionellen Umgang<br />

mit Energie nahebringen.<br />

Für den Weg vom traditionellen<br />

Stadtwerk zum „Stadtwerk 2.0“ brauche<br />

das Unternehmen jedoch seine<br />

ganze Kraft und einen langen Atem,<br />

unterstrich <strong>der</strong> Mann an <strong>der</strong> Spitze.<br />

Großzügige Gewinnausschüttungen<br />

wie während seiner bisherigen Amtszeit<br />

würden ein für allemal <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

angehören. Die Größe seines<br />

Hauses sieht er als „eher unterkritisch“.<br />

Gleichwohl legt er sich auf ein<br />

Fazit fest: Die Chancen seien größer als<br />

die Risiken. „Und wenn wir alles richtig<br />

machen, werden die Stadtwerke Kiel als<br />

Gewinner aus <strong>der</strong> Energiewende hervorgehen.“<br />

WB<br />

Die Sektion Kiel informierte sich über die geplante Rolle <strong>der</strong> Stadtwerke in <strong>der</strong> Energiewende<br />

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