01.12.2014 Aufrufe

IHK Wirtschaftsraum: Ausgabe Dezember

Marketing mit historischen Motiven geht immer. Aber Wirtschaftsgeschichte kann mehr: Ein gut gefülltes Archiv eröffnet und sichert jede Menge Geschäftschancen. Professionelle Unterstützung finden Unternehmen beim Hessischen Archiv in Darmstadt.

Marketing mit historischen Motiven geht immer. Aber Wirtschaftsgeschichte kann mehr: Ein gut gefülltes Archiv eröffnet und sichert jede Menge Geschäftschancen. Professionelle Unterstützung finden Unternehmen beim Hessischen Archiv in Darmstadt.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Thema | Wirtschaftsgeschichte<br />

Auf fundiertes<br />

Wissen zurückgreifen<br />

In den Vitrinen stehen<br />

zum Beispiel Exponate<br />

aus Plexiglas.<br />

Ein Besuch im Konzernarchiv der Evonik Industries AG in Hanau-Wolfgang<br />

haben den Anspruch, weit<br />

mehr als ein ‚Jubiläums pro -<br />

„Wir<br />

duzent‘ zu sein. Unsere Leis -<br />

tungen sind viel umfassender, service -<br />

orien tiert und zielen stets auf einen Wert -<br />

beitrag ab“, hebt die Leiterin des Evonik-<br />

Konzernarchivs, Dr. Andrea Hoh meyer,<br />

hervor. „Voraus schauen des Archiv mana ge -<br />

ment und ökonomisches Denken sind<br />

wesentliche Grund lagen unserer täglichen<br />

Arbeit“, fügt sie hinzu.<br />

Das Archiv befindet sich im Industriepark<br />

Wolfgang, einem Produktions- und For -<br />

schungszentrum für Material technologie,<br />

Chemie und Pharma. Betrieben wird er<br />

von Evonik Industries, einem der weltweit<br />

führenden Unternehmen der Spezial -<br />

chemie, das in mehr als 100 Ländern aktiv<br />

ist. Der Konzern ist mit rund 3.500 Mit -<br />

arbeitern auch der größte Arbeitgeber<br />

im Industriepark.<br />

Moderner Konzern mit<br />

alten Vorgängern<br />

Eine Reihe von Vorgängergesellschaften<br />

prägte die wechselvolle Geschichte der<br />

heutigen Evonik Industries AG. Zwei sollen<br />

hier kurz vorgestellt werden: zunächst<br />

die „Degussa“. Aus der 1843 an die Frank -<br />

furter Münze angegliederten Edelmetall -<br />

schneiderei gründete sich 1873 die Aktien -<br />

gesellschaft „Deutsche Gold- und Silber-<br />

Scheideanstalt vorm. Roessler“. Innova -<br />

tionen wie die Aminosäure Methionin,<br />

ein wichtiger Baustein in guter Tierer näh -<br />

rung, oder die Entwick lung von Perbo -<br />

raten als effektive Bleichen in Wasch mit -<br />

teln, sind nur zwei der vielen Produkte,<br />

mit denen sich der Konzern weltweit<br />

einen Namen machte.<br />

Eine weitere Vorgängerin von Evonik ist<br />

die „Röhm & Haas OHG“, die 1909 ihren<br />

Sitz vom württembergischen Esslingen<br />

nach Darmstadt verlegt hat. Zunächst<br />

verhalfen Produkte auf Enzymbasis für<br />

die Lederindustrie und für Waschmittel<br />

dem Unternehmen zu internationaler<br />

Bedeutung. 1933 brachte es den glas -<br />

klaren und bruchfesten Kunststoff<br />

PLEXIGLAS® auf den Markt. Das bedeutete<br />

einen enormen Durchbruch, denn auf<br />

dieser Basis wurde eine bis heute breite<br />

Produktpalette für vielfältige Anwen -<br />

dungen geschaffen.<br />

Drei Fusionen gipfelten schließlich in der<br />

„Evonik Industrie AG“, die seit 2007 unter<br />

diesem Namen firmiert. Welche Rolle<br />

spielt ein Konzernarchiv bei einer so<br />

komplexen Unternehmensgeschichte?<br />

Gut für die Wertschöpfung<br />

Das Konzernarchiv ist das wertvolle<br />

Gedächtnis des Konzerns. Es sichert langfristig<br />

relevante Unterlagen, macht sie<br />

mit moderner Technologie nutzbar und<br />

stellt damit Informationen in hoher<br />

Qualität zur Verfügung. Das Archiv versetzt<br />

den Konzern auf diese Weise dauerhaft<br />

in die Lage, relevante Fakten und<br />

Erkenntnisse aus der Vergangenheit<br />

effizient und effektiv zu nutzen.<br />

Hohmeyer weiß: „Bei der Abwehr fremder<br />

oder der Durchsetzung eigener Rechts -<br />

ansprüche sind Unterlagen aus dem<br />

Konzernarchiv eine Unterstützung,<br />

die sich auszahlt.“<br />

Die Archivleiterin und ihre Mitarbeiter<br />

bearbeiten am Standort Hanau rund<br />

vier Kilometer Akten. Dazu kommen<br />

unter anderem circa 100.000 historische<br />

Ab bildungen, zahlreiche Film- und Ton -<br />

dokumente, eine umfangreiche Druck -<br />

schriftensammlung, Werbematerial und<br />

museale Gegenstände. Etwa genauso<br />

viel Material lagert in einem weiteren<br />

Archivteil des Konzerns im Chemiepark<br />

Marl. Bestände ausländischer Tochter -<br />

gesellschaften werden an beiden Archiv -<br />

standorten gelagert.<br />

Gut für die Identität – und mehr<br />

Ein zweites Arbeitsfeld des Konzern -<br />

archivs kann man als historische Kom -<br />

munikation zusammenfassen. In Publi -<br />

kationen zu Standorten, Produkten,<br />

Persönlichkeiten, auf der historischen<br />

Website (www.evonik.de/geschichte), in<br />

öffentlichen Vorträgen oder auch durch<br />

Leihgaben für Ausstellungen namhafter<br />

Museen trägt das Konzernarchiv zur<br />

positiven Darstellung des Konzerns bei.<br />

„Ein Blick in die Unternehmensgeschichte<br />

zeigt Kontinuitäten und Brüche“,<br />

sagt Hohmeyer. „Schnell wird klar,<br />

was unseren Konzern einzigartig macht.<br />

Das schafft Unternehmensidentität.<br />

Ein unbezahlbares Gut.“<br />

26 | <strong>Wirtschaftsraum</strong> | Hanau-Kinzigtal | <strong>Dezember</strong> 2014

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!