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IHK Wirtschaftsraum: Ausgabe Dezember

Marketing mit historischen Motiven geht immer. Aber Wirtschaftsgeschichte kann mehr: Ein gut gefülltes Archiv eröffnet und sichert jede Menge Geschäftschancen. Professionelle Unterstützung finden Unternehmen beim Hessischen Archiv in Darmstadt.

Marketing mit historischen Motiven geht immer. Aber Wirtschaftsgeschichte kann mehr: Ein gut gefülltes Archiv eröffnet und sichert jede Menge Geschäftschancen. Professionelle Unterstützung finden Unternehmen beim Hessischen Archiv in Darmstadt.

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Neues Buch<br />

Opfer werden gezielt ausgesucht“, warnte<br />

Stahringer. Sehr häufig würden die Aus -<br />

gesuchten auch ohne ihr Wissen missbraucht.<br />

Mit „pfiffigen Under cover-Aktio -<br />

nen wird Malware eingeschleust“, um die<br />

gewünschten Daten herauszuschaffen.<br />

Stahringer warnte vor „Stealth“-Apps auf<br />

Handys, welche ohne großen Aufwand in<br />

weniger als einer Minute zu installieren<br />

sind, aber nur mit hohem Auf wand entdeckt<br />

und vernichtet werden können.<br />

„Danach ist Ihr Handy ein Instru ment der<br />

Spionage. Schützen können Antivirus-Pro -<br />

gramme auf den Handys, aber bedenken<br />

Sie, dass die verwendeten Programme<br />

viel leicht auch Informationen abschöpfen“,<br />

warnte der Mann vom Ver fassungs -<br />

schutz. Sein Tipp: „Überlegen Sie, ob Sie Ihr<br />

Handy im Ausland stets unter Kontrolle<br />

haben. Im Zweifelsfall nehmen Sie lieber<br />

ein billiges Prepaid-Handy mit!“ Des<br />

Weite ren warnte Stahringer vor unbekannten<br />

USB-Sticks. Auch mehr Sorgfalt<br />

beim Öffnen von E-Mails sei angebracht:<br />

„Verseucht sind nicht nur viele Anhänge.<br />

Auch Links zu Homepages sind wegen der<br />

Drive-by-Downloads ein Risiko“. Gewarnt<br />

wurde auch vor Identitätsdiebstählen: Im -<br />

mer mehr Kriminelle nutzen minimal veränderte<br />

E-Mail-Adressen, um etwa neue<br />

Bankverbindungen mitzuteilen. „Fra gen<br />

Sie sicherheitshalber immer telefonisch<br />

nach und kontrollieren Sie die Adres saten<br />

penibel“, lautete ein weiterer Tipp.<br />

Die Referenten betonten, dass sich die<br />

Risiken recht einfach verringern lassen.<br />

Konsequente Mit arbeiter-Schulungen, das<br />

regelmäßige Ändern von Standardpass -<br />

wör tern und das Deaktivieren von<br />

„Plugins“ seien erste Schritte. Aufbauen<br />

darauf sollte ein individuelles Sicher -<br />

heitskonzept für sensible Unternehmens -<br />

daten. Grundsätzlich ge hören dabei alle<br />

Prozesse auf den Prüf stand, auch zum<br />

Beispiel der Telefon anla gen-Dienstleister.<br />

In einem Punkt waren sich die Referenten<br />

ei nig. In Zweifelsfällen sollten sich Be trof -<br />

fene an die staatlichen Stellen wenden. w<br />

Günter Ederer, Gottfried Ilgmann, Deutschland im Stau, Was uns das Verkehrschaos<br />

wirklich kostet, Berlin Verlag 2014, 352 Seiten, 19,99 €<br />

Wie wütend muss man sein, um so ein Die Autoren haben Recht: Vieles könnte bei<br />

packendes, unterhaltsames und zu gleich uns besser laufen, wenn wir ideologischen<br />

detailreiches Buch zu schreiben? Bestens Ballast abwerfen und etwa unsere Auto -<br />

recherchiert und ge würzt mit vielen persönlichen<br />

Erfahrungen aus dem In- und statt sie ideologisch zu erhöhen: Sie sind<br />

bahnen nüchterner betrachten würden,<br />

Aus land stellen die Autoren unsere deutsche<br />

Verkehrsinfrastruktur auf den Prüf - bahnnetz der Welt. Gesperrte Autobahn -<br />

schon lange nicht mehr das beste Auto -<br />

stand. Das Ergebnis könnte verheerender brücken, unzählige Staus, ewig dauernde<br />

kaum ausfallen: Jährlich entsteht in<br />

Baustellen und fehlende Lücken schlüsse<br />

Deut sch land ein volkswirtschaftlicher geben ein beredtes Zeugnis ab von der<br />

Schaden im dreistelligen Milliarden be reich. grassierenden Unfähig keit des Staates,<br />

unsere Infrastruktur zu erhalten<br />

Wer hat Schuld an der Misere?<br />

und auszubauen.<br />

Die beiden Marktwirtschaftler<br />

haben eine überraschend<br />

Das Schreiberteam blickt<br />

einfache Antwort, die sie<br />

übrigens nicht nur auf<br />

de tailreich belegen, ohne<br />

den Pkw und die Straßen.<br />

belehrend zu sein. Verur -<br />

Im letzten Drittel ihres<br />

sacht wird der Stau in<br />

Buches demaskieren sie die<br />

Deutsch land durch eine<br />

Unzu länglichkeiten bei der<br />

provinzielle, irrationale,<br />

Bahn, bei der Binnenschiff -<br />

überteuerte und letztlich<br />

fahrt und im Luftverkehr. Nur<br />

sogar noch nicht einmal<br />

so viel: Wenn Sie den Flug -<br />

um weltfreundliche Ver -<br />

hafen in Kassel-Calden für<br />

kehrspolitik. Sie belegen,<br />

einen Skandal halten, dann<br />

dass seit Jahrzehnten Partei-<br />

sollten Sie keinesfalls mit dem<br />

Ideologie wichtiger ist als rationales<br />

ICE nach Wiesbaden fahren,<br />

Handeln. Vor allem der schwammige vor jedem Binnen schiff fliehen und<br />

Begriff der „Daseins vor sorge“ aus der jeden Freizeit kapitän als erfolgreichen<br />

Nazi-Zeit dient den Verkehrspolitikern Subventions-Abgreifer be wun dern. Nach -<br />

aller Couleur als Deckmäntelchen für dem Sie das Buch gelesen haben, wird das<br />

ihren Dilettantismus.<br />

besser für Ihren Blutdruck sein.<br />

Was hilft? Ederer und Ilgmann stellen un - Der Inhalt wird mit Sicherheit Vielen nicht<br />

sere Verkehrspolitik grundsätzlich in Frage. gefallen. Aber selbst die verbohrtesten<br />

Sie plädieren für mehr Marktwirtschaft, Umweltschützer können ab Seite 136 viel<br />

zum Beispiel für eine Maut je nach Ver - Nektar saugen: Die „Anleitung zum<br />

kehrs dichte auf den Straßen. Nicht nur die Straßen kampf“ entlarvt – oder erklärt! –<br />

Schweiz und Österreich geben ein leuchtendes<br />

Beispiel ab für eine zweckgebunde-<br />

initiativen optimal bekämpfen lassen.<br />

wie sich Ver kehrs projekte von Bürger -<br />

ne Verkehrsträger-Finanzierung durch die Es gibt da weit mehr Möglichkeiten als<br />

Nutzer, statt über die Steuergelder. Statt den Missbrauch von Kamm molchen oder<br />

Ideologieschwaden wollen die Autoren allein lebenden Bechsteinfledermäusen.<br />

Transparenz, Kostenehr lichkeit und schnellere<br />

Bauzeiten für die dann günstigeren rrrrr | hoher Gruselfaktor garantiert<br />

Dr. Achim Knips<br />

Bauprojekte.<br />

<strong>Dezember</strong> 2014 | Hanau-Kinzigtal | <strong>Wirtschaftsraum</strong> | 33

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