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IHK Wirtschaftsraum: Ausgabe Dezember

Marketing mit historischen Motiven geht immer. Aber Wirtschaftsgeschichte kann mehr: Ein gut gefülltes Archiv eröffnet und sichert jede Menge Geschäftschancen. Professionelle Unterstützung finden Unternehmen beim Hessischen Archiv in Darmstadt.

Marketing mit historischen Motiven geht immer. Aber Wirtschaftsgeschichte kann mehr: Ein gut gefülltes Archiv eröffnet und sichert jede Menge Geschäftschancen. Professionelle Unterstützung finden Unternehmen beim Hessischen Archiv in Darmstadt.

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International<br />

Zukunftsmarkt<br />

Brasilien<br />

privat<br />

© Delphimagesi - Fotolia.com<br />

Eine 22-köpfige Delegation aus Hes -<br />

sen erkundete Mitte November die<br />

geschäftlichen Chancen und Risiken<br />

Brasiliens. Das aufstrebende Land ist nicht<br />

nur das an Rohstoffen reichste in Süd ame -<br />

ri ka, es bietet auch den größten Ein zel -<br />

markt in Lateinamerika. In der siebtgrößten<br />

Volkswirtschaft der Welt leben über<br />

200 Millionen Menschen. Die staatlichen<br />

Einrichtungen gelten trotz mancher<br />

Schwä chen als vergleichsweise solide. Die<br />

Regierung verfolgt zudem das ehrgeizige<br />

Ziel, nicht nur mit Agrar pro dukten auf den<br />

Weltmärkten erfolgreich zu sein, sondern<br />

auch im Industriesektor. Eine entsprech end<br />

investorenfreundliche Politik ist die Folge.<br />

Das alles sorgt dafür, dass Investments in<br />

dem Schwellenland hochinteressant sind,<br />

so ein erstes Fazit der Delegationsreise<br />

unter der Leitung von Staatssekretär<br />

Mathias Samson. Die Tatsache, dass<br />

Brasilien weltweit ein positives Image<br />

besitzt, trägt ebenfalls zur Attraktivität<br />

des Landes bei. Aus guten Gründen ist<br />

Deutschland aktuell der drittgrößte<br />

Handelspartner des Landes.<br />

Auf dem Programm standen unter an -<br />

derem Besuche in den Konsulaten von<br />

Rio de Janeiro und Sao Paulo, bei der deutschen<br />

Auslandshandelskammer (AHK)<br />

sowie bei deutschen Firmen, die teilweise<br />

schon seit Jahrzehnten in Brasilien tätig<br />

sind. Auch mit deutschen Stiftungen<br />

wurde gesprochen, wie auch mit Ver -<br />

tretern der Provinzregierung. Höhepunkt<br />

der Reise: Ein von der Delegation organisierter<br />

IT-Kongress mit weit über einhundert<br />

Teilnehmern.<br />

An der Reise nahmen aus dem Main-<br />

Kinzig-Kreis neben zwei Unternehmern<br />

auch der Landtagsabgeordnete<br />

Heiko Kasseckert teil sowie Andreas Kunz,<br />

Geschäftsführer „International“ der <strong>IHK</strong><br />

Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern. Laut<br />

Kunz berichteten „alle Gesprächspartner<br />

übereinstimmend nicht nur von der Viel -<br />

falt, dem Reichtum, den Chancen und<br />

den liebenswerten Menschen im Lande,<br />

sondern auch von den Problemen. Armut,<br />

Korruption, Vetternwirtschaft und eine<br />

mangelhafte Infrastruktur wurden beson-<br />

Zu den Mitgliedern der Brasilien-Delegation<br />

zählten unter anderem <strong>IHK</strong>-Geschäftsführer<br />

Andreas Kunz, Staatssekretär Mathias<br />

Samson und Heiko Kasseckert, MdL.<br />

ders oft beklagt“. Für den CDU-Politiker<br />

Kasseckert besonders erfreulich: „Deutsch-<br />

land ist den Brasilianern ein Begriff“. Fast<br />

jeder könne deutsche Firmen und deutsche<br />

Produkte nennen und natürlich kennen<br />

alle die Namen der deutschen WM-<br />

Spieler. Die Sympathie und Anerkennung<br />

für Deutschland zog sich wie ein roter<br />

Faden durch alle Termine. „Das ist eine<br />

gute Grundlage, sich mit einem Invest -<br />

ment in Brasilien zu beschäftigen“, empfiehlt<br />

Kunz. Auch für Kasseckert ist Brasi -<br />

lien ein interessanter Markt. Der Politiker<br />

warnte aber auch vor den Risiken, die sich<br />

aus den nicht geordneten Strukturen<br />

ergeben. Investoren müssten „viel Zeit<br />

und Geduld mitbringen“. Das Land<br />

Hessen werde deswegen vor allem die<br />

Beratung und die Verzahnung mit den<br />

Akteuren in Brasilien intensivieren. w<br />

Unter der Lupe: Zukunft des Welthandels<br />

Wie entwickelt sich der Außenhandel<br />

kommendes Jahr? Verän dert die<br />

Machtachsen-Verschiebung von den USA<br />

nach China und Ostasien die Exportland -<br />

schaft? Einen fundierten Aus blick auf<br />

die „Export wirt schaft 2015“ gab Folker<br />

Hellmeyer, Chef analyst der Bremer Lan -<br />

des bank, auf dem „<strong>IHK</strong>-Außenwirt schafts -<br />

forum“ am 6. Novem ber. Gemein sam mit<br />

der Sparkasse Hanau hatten die <strong>IHK</strong>s aus<br />

Aschaffen burg, Darmstadt, Of fen bach und<br />

Hanau den Gastredner eingeladen.<br />

Hellmeyers Analyse kurz gefasst: Die krisengebeutelten<br />

EU-Staaten haben ihre<br />

Hausaufgaben gemacht. Die Konsolidie -<br />

rung auf einem unbefriedigend niedrigen<br />

Niveau ist besser als dauerhaft rote<br />

Zahlen. Kritisch beurteilt Hell meyer die<br />

wirtschaftliche Entwicklung in den USA:<br />

Deren hohe Staatsver schul dung werde<br />

für alle westlichen Staaten negative Fol -<br />

gen haben. Grundsätzlich werden China<br />

und Ostasien stärker – weil die USA und<br />

Europa es zulassen und sich nicht reformieren.<br />

Diese Trans formation ist<br />

einzigartig seit 1945 und wird<br />

zu weiteren Krisen führen. w<br />

Referierte in Hanau:<br />

Folker Hellmeyer,<br />

Chefanalyst der<br />

Bremer Landesbank.<br />

28 | <strong>Wirtschaftsraum</strong> | Hanau-Kinzigtal | <strong>Dezember</strong> 2014

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