Aktuelles aus dem Rathaus - Deining
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nicht den normalen Eingang benutzen. Dies<br />
würde den Gläubigen Unglück bringen, so<br />
glaubte man. Eine Begräbnisfeier gab es<br />
nicht.<br />
Noch heute steht am Südeck des Kirchturmes<br />
eine steinerne Säule. Sie zeugt von<br />
jener Zeit, als diese Randgruppen kein eigenes<br />
Grabmal erhalten durften. Unter dieser<br />
Säule liegen Selbstmörder, Schwerverbrecher<br />
und ungetaufte Kinder begraben.<br />
Die Baron-Gruft<br />
Besonders auffällig ist das Familiengrab<br />
des adeligen Geschlechtes der Familie von<br />
Gumppenberg, die in <strong>Deining</strong> lange ansässig<br />
war. Nur wenige wissen, dass es sich<br />
bei diesem Grab um eine Gruft handelt.<br />
Nach mündlicher Überlieferung soll hier bis<br />
ca. 1900 eine Krypta gewesen sein. Diese<br />
unterirdische Grabstätte konnte man vom<br />
2009: Bis zuletzt wurden viele Gräber liebevoll gepflegt<br />
Inneren der Pfarrkirche <strong>aus</strong> (linker Seitenaltar)<br />
über eine Treppe betreten. Noch heute<br />
stehen in der Gruft vier verlötete Zinnsärge.<br />
Prominente Gräber<br />
Auch einige Persönlichkeiten liegen auf<br />
<strong>dem</strong> Friedhof begraben. In der Baron-<br />
Gruft liegt Friederike von Gumppenberg.<br />
Von König Ludwig<br />
<strong>dem</strong> I. wurde sie<br />
zur schönsten Frau<br />
Bayerns erklärt.<br />
Sie starb 1916. Ihr<br />
Abbild hängt noch<br />
heute als Ölgemälde<br />
in der Schönheitsgalerie<br />
des<br />
Nymphenburger<br />
Schlosses in München.<br />
Im Jahre 1900<br />
wurde der Kirchenmaler<br />
Georg Lang<br />
auf <strong>dem</strong> Friedhof<br />
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bestattet. Ebenso die Frau des berühmtesten<br />
Dichters und Schriftstellers des 20.<br />
Jahrhunderts Paul Keller (Vorautor „Die unendliche<br />
Geschichte“). Frau Magda Keller<br />
lebte zuletzt im St. Annaheim in <strong>Deining</strong><br />
und starb 1957. Auch Priester fanden hier<br />
ihre letzte Ruhe. Zuletzt Herr Kaplan Michael<br />
Seitz 1975.<br />
Die Schließung<br />
Nach <strong>dem</strong> zweiten Weltkrieg kamen über<br />
hundert Flüchtlinge und Vertriebene ins Dorf.<br />
Meist waren diese aufgrund schlechter Um-<br />
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SEIT 1930<br />
Seite 12<br />
sanierung<br />
stände krank und erlagen ihren Gebrechen.<br />
Da sie keine Heimat mehr hatten, ließen sich<br />
die meisten auch in <strong>Deining</strong> beerdigen. So<br />
wurde es langsam eng auf <strong>dem</strong> Gelände. Die<br />
Enge machte auch zunehmend den Bestattern<br />
zu schaffen. Da die Gräber seit jeher<br />
zu eng aneinander lagen, war es oft nicht<br />
möglich, eine Bestattung vorschriftsmäßig<br />
<strong>aus</strong>zuführen. Daraufhin schaltete sich das<br />
Gesundheitsamt ein. Es forderte von der<br />
Kirchenverwaltung eine Generalsanierung<br />
oder eine Schließung des Friedhofes. Ein<br />
Änderungskonzept wurde nicht gefunden<br />
und so entschied sich die Pfarrei 1985 für<br />
die komplette Schließung. Am 1. April<br />
1986 fand mit Frau Maria Knorr das letzte<br />
Begräbnis statt.<br />
Durch den planmäßigen Abbau des gesamten<br />
Friedhofes Mitte Mai mussten nun die<br />
letzten Grabpächter ihr Grabmal entfernen.<br />
Für viele, deren Eltern, Ehepartner, Kinder<br />
oder Freunde dort begraben liegen, war<br />
dies sicherlich ein schwerer Schritt. Diese<br />
hoffen, dass zumindest das Umgestaltungskonzept<br />
den einstigen Charakter des Friedhofes<br />
als Ruhe- und Gedenkstätte würdevoll<br />
erhält, denn auch nach der Umgestaltung<br />
wird für jeden Angehörigen das einstige<br />
Grabfeld eine besondere Bedeutung haben.<br />
Markus Moosburger<br />
Quellen: Gemeindearchiv <strong>Deining</strong>, Dank an<br />
Berta Wienziers Erzählung: Lorenz Mursch,<br />
Mina Auer, Hedwig Stiegler<br />
Velburger Straße 2<br />
92364 <strong>Deining</strong><br />
Tel.: 09184 - 1662<br />
Fax: 09184 - 668<br />
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