Das Persische Weltreich - Historisches Museum der Pfalz Speyer
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Nähe von Marathon anlandeten, um dort mit dem Heer an Land zu gehen, traten die Athener<br />
zusammen mit den befreundeten Platäern <strong>der</strong> persischen Übermacht entgegen. Die Perser<br />
hatten auf den Schiffen auch Reiterei mitgebracht, über die die Griechen nicht verfügten. <strong>Das</strong><br />
griechische Heer bestand aus Fußtruppen, Hopliten (> griech. hópla = Rüstung/Waffen), die<br />
schwer gepanzert waren. Die Griechen zogen den Persern entgegen und besetzten die Hänge<br />
des heute als Agrieliki bezeichneten Gebirges. Eine Straße führte zwischen diesem Gebirge<br />
und einem sumpfigen Gelände hindurch. In dieser Enge konnten die Perser aber ihre Reiterei<br />
nicht einsetzen und saßen gewissermaßen in einer Falle. Der Sieg <strong>der</strong> Griechen über die<br />
persische Übermacht, <strong>der</strong> durch geschickte Taktik errungen worden war, ist bei dem<br />
griechischen Geschichtsschreiber Herodot beschrieben (Hdt.VI,94ff.). Die Perser sollen<br />
angeblich 6400 Opfer zu beklagen gehabt haben angesichts von „nur“ 192 gefallenen<br />
Athenern. Um Athen die Kunde vom Sieg zu überbringen, wurde ein Bote losgeschickt, <strong>der</strong><br />
die 42 km lange Strecke von Marathon bis Athen im Laufen bewältigte. In Athen verkündete<br />
er die Nachricht vom Sieg auf dem Marktplatz und brach anschließend tot zusammen. <strong>Das</strong><br />
war <strong>der</strong> erste Marathonlauf <strong>der</strong> Geschichte. In Eilmärschen kehrte Miltiades mit seinen<br />
Soldaten nach Athen zurück, weil er fürchtete, dass die Perser versuchen könnten, um die<br />
Halbinsel Attika herumzusegeln und die ungesicherte Stadt Athen anzugreifen. <strong>Das</strong><br />
griechische Heer aber traf vor <strong>der</strong> persischen Flotte in Athen ein. Daraufhin drehte die<br />
persische Flotte ab und kehrte unverrichteter Dinge nach Hause zurück.<br />
• Welches Ereignis verbinden wir noch heute mit <strong>der</strong> griechischen Stadt Marathon?<br />
• Welche Staatsform hatten die Griechen, welche die Perser?<br />
• Der lateinische Autor Cornelius Nepos schreibt über Miltiades (8,2ff.), <strong>der</strong> trotz seines<br />
Erfolges bei Marathon am Ende seines Lebens in Ungnade gefallen war:<br />
Von Miltiades aber, <strong>der</strong> vielfach Ämter und Feldherrnposten bekleidet hatte, nahm man an, es sei ihm<br />
nicht mehr möglich, ein Leben als Privatmann zu führen, beson<strong>der</strong>s da er, ständig in leitenden<br />
Stellungen, zu einem gewissen Machtstreben geradezu getrieben zu werden schien. Denn auf dem<br />
Chersones hatte er all die Jahre, die er dort weilte, die absolute Herrschaft innegehabt, und man hatte<br />
ihn trotz all seiner Gerechtigkeit doch >Tyrann< tituliert. ...– es gelten nun einmal die als Tyrannen,<br />
welche in einem freien Staat längere Zeit ununterbrochen die Macht haben (übers. v. G. Wirth,<br />
München 1973).<br />
Was missbilligen die Griechen offenbar und wie kann man diese Beurteilung des Miltiades<br />
auch auf die griechische Haltung den Persern gegenüber beziehen?<br />
• Vergleiche das Drama „Miltiades“ von Seume mit einem wissenschaftlichen Werk über<br />
Miltiades, z. B. Grant, Schachermeyr (s.auch Kap. 2.1)<br />
2.2.2.3.1.2 Themistokles<br />
Doch Persien wollte es bei <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lage nicht bewenden lassen. Zunächst aufgehalten durch<br />
Aufstände in Ägypten (486) und Babylonien (482), starteten die Perser unter Xerxes einen<br />
erneuten Feldzug gegen Griechenland. Dieser wurde mit dem Ziel geführt, Griechenland zu<br />
unterwerfen und ins persische Großreich als Satrapie einzuglie<strong>der</strong>n. Der griechische<br />
Schriftsteller Plutarch (Moralia, Xerxes 3) berichtet, dass sich Xerxes weigerte griechische<br />
Feigen zu essen, so lange die Feigen noch ausländische Produkte seien. Der Athener<br />
Themistokles, im Jahre 493/492 zum obersten Beamten Athens (Archon eponymos) gewählt,<br />
hatte immer wie<strong>der</strong> darauf insistiert, dass Athen in künftigen Kriegen gegen die Perser auch<br />
zur See gut gerüstet sein müsse. Wohl schon während seines Archontats begann er mit dem<br />
Ausbau von Piräus als dem größten Hafen auf dem griechischen Festland, <strong>der</strong> bisherige Hafen<br />
bei Phaleron wurde als unzureichend empfunden. Da man in dieser Zeit attische<br />
Silbervorkommen bei Laurion entdeckte, setzte Themistokles durch, <strong>der</strong>en Ertrag für den<br />
Flottenbau zu verwenden. 482 v. Chr. beschloss die Volksversammlung die Schaffung einer<br />
Flotte. 180 Schiffe (Trieren) wurden in kürzester Zeit gebaut. Die griechischen Stadtstaaten,<br />
die immer eine gewisse Selbständigkeit wahrten, was auch häufig zu Rivalität und<br />
Konkurrenzkampf führte, vergaßen ihre Zwietracht und schlossen sich zu einem<br />
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