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Das Persische Weltreich - Historisches Museum der Pfalz Speyer

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In <strong>der</strong> Hauptschule ist laut Lehrplan die griechische Geschichte ausgespart. Hier gäbe es die<br />

Möglichkeit, die Perser unter dem Stoffbereich 2: „Schrift als Kommunikationsmittel“<br />

unterzubringen. Die Anfänge von Schrift und Schriftlichkeit sollen auch in <strong>der</strong> Realschule<br />

und im Gymnasium behandelt werden. <strong>Das</strong> Thema ließe sich gut am Beispiel <strong>der</strong> persischen<br />

Keilschrift entwickeln. Hierfür gibt es ein Arbeitsblatt (3.6) im Anhang <strong>der</strong><br />

Lehrerhandreichung, und auch im <strong>Museum</strong> wird es zur persischen Keilschrift eine<br />

„Kin<strong>der</strong>station“ geben, wo die Schüler/innen das Keilschriftalphabet kennenlernen und<br />

Schreibversuche auf Tontäfelchen machen können.<br />

In <strong>der</strong> Ausstellung zwar nicht eigens durch Exponate belegt, aber doch vielleicht für den<br />

Schulunterricht von Interesse dürfte das Verhältnis zwischen dem Alten Ägypten und Persien<br />

sein. Da Ägypten in <strong>der</strong> 7. Klasse im Fach Geschichte in <strong>der</strong> Hauptschule/Realschule und<br />

Gymnasium Unterrichtsstoff ist, könnte man sich zur Ausstellungsvorbereitung mit <strong>der</strong><br />

Eroberung Ägyptens durch die Perser im 6. Jh. v. Chr. und den Folgen <strong>der</strong> Fremdherrschaft<br />

im Land am Nil befassen. Texte, die die Beziehung Ägypter-Perser illustrieren, sind im<br />

Anhang (3.4) angefügt.<br />

Obwohl im Rahmen <strong>der</strong> Ausstellung eher am Rande liegend, halte ich es gleichfalls für den<br />

Unterricht geeignet, die Beziehung zwischen Persien und dem Alten Israel genauer zu<br />

betrachten. Um das Verhältnis Persien-Israel zu beleuchten, eignet sich natürlich am besten<br />

<strong>der</strong> Religionsunterricht. Texte, die zeigen, wie die Perser in <strong>der</strong> Bibel beurteilt werden, sind<br />

im Anhang dieser Handreichung (3.3) zusammengestellt.<br />

Als ebenso reizvoll erscheint es mir, in <strong>der</strong> 10. Klasse Geschichte in Gymnasium und<br />

Realschule, wenn es um die Feindbil<strong>der</strong> im Kalten Krieg des 20. Jhs. geht, die Perser in ihrer<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den Griechen zum Vergleich heranzuziehen. Die vom<br />

Geschichtslehrplan vorgeschlagenen Themen:<br />

1) Die Bedeutung von Feindbil<strong>der</strong>n zur Mobilisierung großer Bevölkerungsteile<br />

2) Die Möglichkeit, durch Feindbil<strong>der</strong> unterschiedliche Interessen und weltanschauliche<br />

Positionen zu integrieren und als Spannungspotential nach außen zu richten,<br />

lassen sich gut auch an griechischen Quellen zu den Persern aufzeigen und beweisen damit<br />

gleichzeitig, welche Zeitlosigkeit in <strong>der</strong> Erschaffung von Feindbil<strong>der</strong>n steckt und welcher<br />

Sinn in ihrer Aufrechterhaltung liegt.<br />

In <strong>der</strong> Sekundarstufe II ist Persien als Unterrichtsstoff im Grundfach Gemeinschaftskunde/<br />

Schwerpunkt Geschichte in 11/1 auch nicht eigens im Lehrplan erwähnt. Es ließe sich<br />

einfügen unter dem Teilthema: „Dauer und Wandel - Grundlagen <strong>der</strong> abendländischen Kultur<br />

in <strong>der</strong> Antike“, das Schüler/innen die Erkenntnis vermitteln soll, „dass in <strong>der</strong> griechischen und<br />

römischen Antike Grundlagen <strong>der</strong> europäischen Kultur gelegt wurden“.<br />

In den Geschichtsbüchern <strong>der</strong> Sekundarstufe II wird ebenfalls Grundlagenwissen über das<br />

Reich <strong>der</strong> Perser vermittelt, auch hier im Zusammenhang mit den Kriegen gegen die<br />

Griechen. Da sich als Arbeitsgebiet für die Sekundarstufe II eine tiefer gehende Betrachtung<br />

<strong>der</strong> attischen Demokratie anbietet, die als Herrschaftsform etabliert wurde, als die Griechen in<br />

kriegerischer Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den Persern standen, ließe sich z.B. anhand von Texten<br />

die attische Demokratie mit <strong>der</strong> persischen Königsherrschaft kontrastieren. Von den meisten<br />

Griechen wurde diese als Tyrannis empfunden und damit als radikales Gegenbild zu ihrer<br />

demokratischen Herrschaftsauffassung eingestuft, welche als Hort <strong>der</strong> Freiheit angesehen und<br />

verteidigt wurde. 2<br />

Da es Ziel <strong>der</strong> Lehrerhandreichung ist, eine Materialsammlung zum Ausstellungsthema zur<br />

Verfügung zu stellen, und die Griechen im Schulunterricht eine Rolle spielen, werden im<br />

Anhang <strong>der</strong> Handreichung (3.5) Texte auf Deutsch angeboten, die sich speziell mit dem Bild<br />

<strong>der</strong> Perser bei den Griechen befassen. Die Ansichten <strong>der</strong> Griechen über die Perser erwiesen<br />

sich als sehr langlebig, und lei<strong>der</strong> überlebten vornehmlich die negativen Sichtweisen, obwohl<br />

2 s. Text im Anhang 3.5.2 „Verfassungsdiskussion in Persien“<br />

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