Ein Toter erwacht
Ein Toter erwacht
Ein Toter erwacht
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4.<br />
Es gab zwei Uhren in der Kabine. <strong>Ein</strong>e war die Originaluhr<br />
von der Wand der Kapitänskabine der Dag.<br />
Nach einer Unterbrechung von fünftausend Jahren<br />
funktionierte sie wie durch ein Wunder wieder. Die<br />
andere Uhr gehörte Zylonia – eine fortentwickelte<br />
Nachbildung einer Schweizer Kuckucksuhr. Angeblich<br />
besaß Zylonia sie seit ihrer Kindheit.<br />
Beide Uhren hatten Zifferblätter mit vierundzwanzigstündiger<br />
<strong>Ein</strong>teilung, aber sie zeigten nur selten<br />
die gleiche Uhrzeit. Der marsianische Tag war länger<br />
als der terranische, jede marsianische Minute fast eineinhalb<br />
Sekunden länger als die terranische.<br />
Die Durchschnittsdauer des Marstages, so hatte er<br />
erfahren, diente auf Minerva noch immer als Vorbild<br />
für die hiesige Tagesperiode, obwohl Minervas Rotationsperiode<br />
beinahe exakt zwanzig terranische<br />
Stunden dauerte. Aber Tag und Nacht waren auf Minerva<br />
annähernd bedeutungslose Abstraktionen.<br />
Der Planet lag, ungefähr sechs Milliarden Meilen<br />
von der Sonne entfernt, in ewiger Nacht. Er war eine<br />
Eiswelt. Die Sonne, obwohl hellster der sichtbaren<br />
Sterne, war viel zu weit fort, um lebensspendende<br />
Wärme und Licht geben zu können. Die ersten Kolonisten<br />
hatten sich tief in die Oberfläche eingegraben<br />
und unterirdische Gewölbe errichtet, die man später<br />
zu kleinen Städten ausbaute. An der Oberfläche, zwischen<br />
Gestein und gefrorenen Gasen, existierten nur<br />
ein paar wissenschaftliche und technische Installationen<br />
sowie ein kleiner Raumhafen, wo man fünf kleine<br />
Raketenfähren unterhielt. Sie dienten lediglich zu