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Globales Lernen in Österreich: Dokumentation - Global Education

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Kultivierung des Perspektivenwechsel, verschmelzt. Der didaktische Würfel nach<br />

Annette Scheunpflug dient häufig als Orientierungs<strong>in</strong>strument.<br />

Bei e<strong>in</strong>igen wenigen AkteurInnen ist e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>fluss aus dem angelsächsischen Raum<br />

festzustellen, so wird zum Beispiel die Def<strong>in</strong>ition aus dem Netzwerk <strong>Education</strong> for<br />

<strong>Global</strong> Citizenship angeführt: “<strong>Global</strong> <strong>Education</strong> is education that opens people's<br />

eyes and m<strong>in</strong>ds to the realities of the world, and awakens them to br<strong>in</strong>g about a world<br />

of greater justice, equity and human rights for all.”<br />

Von diesem Zugang s<strong>in</strong>d AkteurInnen aus dem Bereich der Umweltbildung, der<br />

Menschenrechtserziehung und dem <strong>in</strong>terkulturellen <strong>Lernen</strong> nicht wirklich zu<br />

überzeugen. Es f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> diesem Zusammenhang klare Abgrenzungsdiskussionen<br />

statt. Offensichtlich gibt es Befürchtungen, dass e<strong>in</strong>e zu weite, allumfassende<br />

Begriffsverwendung e<strong>in</strong>zelne Themenbereiche marg<strong>in</strong>alisieren würde und <strong>in</strong> Summe<br />

auch zur Reduktion von Ressourcen führen könnte.<br />

Problemfeld<br />

Die undifferenzierte Verwendung des Begriffes <strong><strong>Global</strong>es</strong> <strong>Lernen</strong> stiftet Unruhe und<br />

Verwirrung. Es gibt massive Kritik am Begriff an sich, <strong><strong>Global</strong>es</strong> <strong>Lernen</strong> sei<br />

ideologiefrei und gleichzeitig hoch ideologisch, dabei sei weder das Ziel noch der<br />

Inhalt klar. Der Ausdruck <strong><strong>Global</strong>es</strong> <strong>Lernen</strong> suggeriere nur den größeren Horizont,<br />

def<strong>in</strong>iere aber nicht das Ziel des Bewegens oder <strong>Lernen</strong>s. Wenn etwas <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

größeren Rahmen stattf<strong>in</strong>det, sei es an sich schon gut oder positiv. Wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

ist damit auch e<strong>in</strong>e größere Akzeptanz zu erreichen und man kann Menschen<br />

ansprechen, die sonst ke<strong>in</strong>en Zugang zu diesen Themen f<strong>in</strong>den würden. Gleichzeitig<br />

besteht die Gefahr der Beliebigkeit und die Annahme <strong><strong>Global</strong>es</strong> <strong>Lernen</strong> könnte im<br />

politikfreien Raum stattf<strong>in</strong>den. Im Gegensatz dazu war bei der<br />

entwicklungspolitischen Bildungsarbeit klargestellt, dass es sich dabei auch um<br />

politische Aspekte handle. Im Kontext des Lehrganges an der<br />

Religionspädagogischen Akademie <strong>in</strong> Wien wird <strong><strong>Global</strong>es</strong> <strong>Lernen</strong> als Teil der<br />

Ökumene gesehen, das unter dem Aspekt des Lebens und Handelns im<br />

Erdkreis/Haushalt e<strong>in</strong>er Welt stattf<strong>in</strong>den kann.<br />

Auch bei den AnwenderInnen stellt sich e<strong>in</strong> ambivalentes Gefühl bei der Auswahl<br />

des Begriffes e<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>erseits herrscht Ratlosigkeit darüber, dass sich ke<strong>in</strong> anderer<br />

Begriff anbiete, andererseits Unzufriedenheit darüber, dass die Verwendung nicht<br />

konsequent durchgezogen werde. Alternativen zum Begriff <strong><strong>Global</strong>es</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>in</strong><br />

Österreich werden angesichts der Entwicklungen im deutschsprachigen Raum als<br />

unrealistisch betrachtet. Zu sehr ist die österreichische Szene von den Strömungen<br />

der Nachbarländer bee<strong>in</strong>flusst, wenn nicht sogar abhängig. Da stellt sich dann die<br />

Frage was e<strong>in</strong>e Abkoppelung davon br<strong>in</strong>gen sollte.<br />

2. <strong><strong>Global</strong>es</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>in</strong> Österreich: Die AkteurInnen<br />

Die aktiven Organisationen werden hier <strong>in</strong> alphabetischer Reihenfolge angeführt:<br />

2.1. Baobab<br />

BAOBAB nennt das <strong>Global</strong>e <strong>Lernen</strong> „den Versuch pädagogisch angemessen auf die<br />

Tatsache der <strong>Global</strong>isierung und der Komplexitätssteigerung der Welt zu antworten“.<br />

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