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Globales Lernen in Österreich: Dokumentation - Global Education

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<strong><strong>Global</strong>es</strong> <strong>Lernen</strong> sucht neben gelungener Praxis auch immer wieder e<strong>in</strong>en<br />

Rahmen, den „utopischen Überschuss“ der Religionsgeme<strong>in</strong>schaften<br />

e<strong>in</strong>zufordern, und visionär je neu zu entwerfen. „Was noch ke<strong>in</strong> Auge gesehen<br />

und ke<strong>in</strong> Ohr je gehört hat“ ist Teil jener Hoffnung als Entwicklungs- und<br />

Veränderungspotential, die das „Noch-Nicht“ aufspürt, auf dass es werde. Dies<br />

mit dem Ziel, konkretes, <strong>in</strong> Ansätzen schon gelungenes Leben auf Möglichkeiten<br />

der „Transzendenz“ zu befragen und alternative Möglichkeiten <strong>in</strong>s Spiel zu<br />

br<strong>in</strong>gen.<br />

<strong><strong>Global</strong>es</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>in</strong>tegriert bewusst Beiträge philosophischer und religiöser<br />

Weltanschauungen. Die Begegnung mit Menschen anderer Religionen und<br />

Weltanschauungen ist e<strong>in</strong> partnerschaftlicher Dialog. Ziel ist, Verständnis für<br />

konstitutive Beiträge verschiedener Religionen und Weltanschauungen zur<br />

Lebensgestaltung zu gew<strong>in</strong>nen, e<strong>in</strong>ander mit Respekt und Würde zu begegnen<br />

und vone<strong>in</strong>ander zu lernen.<br />

<strong><strong>Global</strong>es</strong> <strong>Lernen</strong> entdeckt Kirchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em weltweiten Horizont. Es eröffnet e<strong>in</strong>en<br />

Blick für „Katholizität“ im S<strong>in</strong>ne der bereichernden Vielfalt <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>heit, geht<br />

unterschiedliche Wege der Inkulturation des Glaubens <strong>in</strong> verschiedenen Teilen<br />

unserer Erde nach und bietet Lernchancen für eigene Glaubenssicht und<br />

Glaubenspraxis.<br />

<strong><strong>Global</strong>es</strong> <strong>Lernen</strong> befreit vom Druck der Machbarkeit und fördert Gelassenheit.<br />

Kategorien wie: Zufall, Überraschung, Geschenk, Vision, Verheißung, Utopie<br />

werden als Ressourcen rekultiviert, „das Antlitz der Erde zu erneuern“. Indem<br />

Menschen befreit werden von der Sicht, alles <strong>in</strong> der Hand zu haben, alles<br />

verändern zu müssen, werden überraschend Möglichkeiten geschenkt, vieles zu<br />

verändern. Auf paradoxe Weise bewahrt es dadurch den S<strong>in</strong>n für die Realität und<br />

für Menschen Mögliches.<br />

<strong><strong>Global</strong>es</strong> <strong>Lernen</strong> fördert die Fähigkeit zu verantworteter Selbstbestimmung <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em globalen Kontext. Es stärkt Bildungsprozesse, die den Menschen<br />

Vertrauen, Stabilität, Selbstbewusstse<strong>in</strong> und Lebensfreude gewähren, es eröffnet<br />

alternative Handlungsmöglichkeiten, macht Mut, Erfahrungen zu sammeln und<br />

Neues zu wagen.<br />

<strong><strong>Global</strong>es</strong> <strong>Lernen</strong> will Solidarität und soziale Tugenden fördern und die Fähigkeit<br />

zu e<strong>in</strong>em kooperativen Vorgehen auch im Alltag stärken. Es baut auf e<strong>in</strong><br />

Verständnis von <strong>Lernen</strong>, das Menschen wegen allfälligen Abwehrverhaltens,<br />

möglicher Ängste und Widerstände nicht diffamiert und den ganzen Menschen mit<br />

se<strong>in</strong>en Grenzen und Ängsten berücksichtigt.<br />

<strong><strong>Global</strong>es</strong> <strong>Lernen</strong> fördert auch Qualifikationen wie kommunikative Kompetenzen,<br />

Fremdsprachenkenntnisse, den Umgang mit neuen Informationstechnologien, die<br />

Bereitschaft zu flexiblem Arbeiten, zu selbständigem Wissenserwerb u.a.m. Es<br />

schließt jedoch Begriffe wie „<strong><strong>Global</strong>es</strong> Bewusstse<strong>in</strong>“, „<strong>Global</strong>e Weltsicht“ und<br />

„Komplexität“ mit e<strong>in</strong>, weil es notwendig ist, die <strong>in</strong> Politik, Wirtschaft und<br />

Öffentlichkeit bereits deutlich vollzogene Öffnung des Wahrnehmungs-, Denk-,<br />

Urteils- und Handlungsfeldes zum Horizont der e<strong>in</strong>en Welt auch <strong>in</strong> der<br />

Bildungspolitik zu vollziehen.<br />

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