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Globales Lernen in Österreich: Dokumentation - Global Education

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Unsere Zeit ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ausmaß wie nie zuvor <strong>in</strong> der Geschichte der Menschheit<br />

durch e<strong>in</strong>e globale Vernetzung charakterisiert. Die zunehmende <strong>Global</strong>isierung hat<br />

nahezu alle Lebensbereiche erfasst und erfordert e<strong>in</strong>e Bildung <strong>in</strong> Richtung e<strong>in</strong>er<br />

Weltsicht, der die Erkenntnis zugrunde liegt, dass wir nur e<strong>in</strong>e Welt haben, dass alle<br />

Menschen e<strong>in</strong> gleiches Recht auf Teilhabe an e<strong>in</strong>em menschenwürdigen Dase<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

dieser e<strong>in</strong>en Welt haben.<br />

Um so e<strong>in</strong>e Weltsicht zu entwickeln, ist es notwendig, die weltweiten politischen,<br />

wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen, religiösen und ökologischen Zusammenhänge<br />

aufzuzeigen, ansatzhaft nachvollziehbar und erfahrbar zu machen. Die weltweiten<br />

Verflechtungen erfordern es, die Welt als komplexes Ganzes wahrnehmen zu lernen<br />

mit dem Ziel, sie ökologisch, sozial und ökonomisch zukunftsfähig zu gestalten.<br />

Inhalte und Methoden<br />

Es geht um die Ermöglichung und Bearbeitung von Erfahrungshorizonten <strong>in</strong><br />

zunehmend deregulierten Gesellschaften, um die Erfahrung, Erprobung und<br />

Erweiterung eigener Lern- und Handlungsfähigkeiten. Bildung selbst wird zum<br />

Übungs- und Erfahrungsfeld von Komplexität: Sie ist hier prozess- und<br />

erfahrungsorientiert angelegt, e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> konkrete Kontexte, die ihrerseits<br />

Rückwirkungen auf die Fragestellungen und den Prozess ausüben. So spiegelt<br />

Bildung selbst e<strong>in</strong> komplexes Geschehen wider und ist exemplarischer Lernort. Es<br />

geht um die E<strong>in</strong>übung <strong>in</strong> Strukturwissen, unter Berücksichtigung von<br />

unterschiedlichen Parametern, um solcherart <strong>in</strong>stand gesetzt zu werden, auf neue<br />

Herausforderungen kreativ und dem Kontext entsprechend handeln zu lernen.<br />

Pr<strong>in</strong>zipien<br />

<strong><strong>Global</strong>es</strong> <strong>Lernen</strong> ist <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Kern prozess- und erfahrungsorientiert. Es<br />

be<strong>in</strong>haltet kritische Ause<strong>in</strong>andersetzung mit eigenen und fremden Anliegen,<br />

Interessen und Erfahrungen, lässt Raum für Widersprüche, Dialog und Kreativität.<br />

Se<strong>in</strong>e Ziele wären u.a.: Neben Wissen auch E<strong>in</strong>sichten zu erschließen, der<br />

Information Prozesse der Bewusstwerdung zur Seite zu stellen, h<strong>in</strong>ter vielfältigen<br />

Wahrheiten nach Weisheit zu suchen, Erfahrung zu sammeln - manchmal um den<br />

Preis der Unschuld.<br />

<strong><strong>Global</strong>es</strong> <strong>Lernen</strong> fördert die Fähigkeit, aus der Gewissheit der eigenen Identität<br />

heraus, dialogfähig zu werden, die Welt auch aus der Sicht unterschiedlicher<br />

Kulturen, Religionen und Gesellschaften zu beleuchten und auf der Basis<br />

verschiedener Betrachtungsweisen <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er vielfältigen globalen<br />

Gesellschaft, <strong>in</strong> argumentierbaren Begründungszusammenhängen Urteile zu<br />

bilden, Entscheidungen zu treffen und Handlungen zu setzen.<br />

<strong><strong>Global</strong>es</strong> <strong>Lernen</strong> sollte radikale Fragen stellen und das Denken und Handeln <strong>in</strong><br />

Alternativen erproben. Der „Club of Rome“ verweist <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />

seit Jahrzehnten auf die Bedeutung und Notwendigkeit des utopischen Diskurses.<br />

Denn wenn die Zukunft gestaltbar se<strong>in</strong> soll, dann muss es Denk- und<br />

Phantasiesphären geben, die vom unmittelbaren Druck politischer<br />

Interessensdurchsetzung entlastet s<strong>in</strong>d, Freiräume, die sich der politischen<br />

Instrumentalisierung entziehen.<br />

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