Globales Lernen in Ãsterreich: Dokumentation - Global Education
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damit als zusätzliche Aufgabe wahrnehmen, sondern als Lernmöglichkeiten, die an<br />
den Erfahrungen und Fragen der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler anknüpfen, die positive<br />
Erfahrungen (<strong>in</strong>kl. Spaß) ermöglichen.<br />
Kapitel 4: Erfahrungen zu den Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
Dieser Teil müsste noch sehr viel besser ausgeleuchtet werden:Wo liegen<br />
Erschwernisse Ich nenne e<strong>in</strong> paar, die eben gerade nicht nur mit den externen<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen zu tun haben (hier er<strong>in</strong>nere ich mich an Diskussionen um<br />
endogene und exogene Faktoren der Entwicklung): Ist es unsere Botschaft Ist es<br />
die dah<strong>in</strong>ter steckende Mission (da müssen wir selber e<strong>in</strong> wenig Biografiearbeit<br />
leisten), die Lehrpersonen und Jugendliche abschreckt (eben das<br />
Besserwisserische) Verstehen wir das System Schule gut genug, um für die<br />
Menschen <strong>in</strong> diesem System Dienstleistungen erbr<strong>in</strong>gen zu können Arbeiten wir zu<br />
viel für, statt mit den Lehrpersonen und Jugendlichen Oder s<strong>in</strong>d es tatsächlich das<br />
fehlende Geld, die Lehrpläne und damit die Bildungspolitik, die Überforderung der<br />
Schule, die Forderungen der Eltern und der Wirtschaft<br />
- Um welche Inhalte geht es Hier würde ich euch vorschlagen (wie dies <strong>in</strong> der<br />
Schweiz auch noch zu erarbeiten ist), nicht mehr als 5 überprüfbare Standards<br />
zu def<strong>in</strong>ieren, die z.B. Ende der obligatorischen Schulzeit von 80% der K<strong>in</strong>der<br />
zu erreichen s<strong>in</strong>d. Bei uns laufen solche Diskussionen um das Stichwort<br />
„Treffpunkte“.<br />
- Ebenso müssten neben Inhalten die Fähigkeiten und Fertigkeiten festgelegt<br />
werden, die zu erlernen s<strong>in</strong>d. Hier sollten wir von DidaktikerInnen und<br />
BildungsforscherInnen lernen und mit diesen zusammen unsere Vorstellungen<br />
e<strong>in</strong>er Bildung diskutieren, die zu mehr Gerechtigkeit und Chancengleichheit<br />
führt.<br />
Kapitel 5: Ausblick und Empfehlungen<br />
Mir fällt auf, dass fast alle Empfehlungen auf e<strong>in</strong>em Top-Down-Ansatz beruhen.<br />
<strong><strong>Global</strong>es</strong> <strong>Lernen</strong> will aber Mut machen, befähigen, Menschen partizipieren lassen,<br />
Kommunikation se<strong>in</strong> (deshalb spreche ich auch nicht mehr von Zielgruppen bzw. Er-<br />
Ziehung).<br />
Weiter ist <strong>in</strong> den Empfehlungen – wie im gesamten Bericht – e<strong>in</strong>e starke<br />
Defizitorientierung zu spüren: es wird zu wenig getan, wir müssen mehr machen, die<br />
Leute überzeugen usw. Ich gehe grundsätzlich – auf der Basis e<strong>in</strong>es moderaten<br />
Konstruktivismus – nicht mehr davon aus, dass wir andere Menschen überzeugen<br />
können, die Welt gleich zu sehen, wie wir das tun.<br />
Deshalb zum Schluss e<strong>in</strong>e kritische Bemerkung zur Studie und den Empfehlungen:<br />
„Nicht andere zu überzeugen, muss unser Ziel se<strong>in</strong>, sondern ihnen Erfahrungen zu<br />
ermöglichen, mit ihnen im Austausch neue Erfahrungen zu machen und damit auch<br />
zu lernen.“<br />
Christian Graf-Zumsteg, 3. Juni 2003<br />
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