Globales Lernen in Ãsterreich: Dokumentation - Global Education
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5.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus nimmt diese Fixierung auf schulnahe Institutionen nicht zur Kenntnis,<br />
dass sich die Welt <strong>in</strong> den letzten Jahren massiv verändert hat: In me<strong>in</strong>en Augen<br />
f<strong>in</strong>den heutzutage die viel spannenderen Lernprozesse <strong>in</strong> selbst organisierten,<br />
außer<strong>in</strong>stitutionellen Gruppen statt. Dazu rechne ich u.a. ATTAC-Österreich (die<br />
regionalen und thematischen Gruppen, die Sommerakademie), die SOL-Gruppen,<br />
das Austrian Social Forum, die Armutskonferenz, die LehrerInnengruppe von<br />
Südw<strong>in</strong>d Salzburg, etc. Wer diese Lernprozesse wegdenkt, kriegt <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Augen<br />
e<strong>in</strong> schiefes Bild vom <strong>Global</strong>en <strong>Lernen</strong> <strong>in</strong> Österreich.<br />
6.<br />
Auf diesem zum<strong>in</strong>dest fragwürdigen Bild aufbauend halte ich auch die für morgen<br />
vorgesehenen Arbeitsgruppen für problematisch. Ke<strong>in</strong>e davon hat die Chancen<br />
selbst gesteuerten <strong>Global</strong>en <strong>Lernen</strong>s zum Thema, alle rangeln sich um bestehende<br />
Institutionen. Vom viel zitierten Verankern halte ich dabei grundsätzlich wenig:<br />
verankerte Schiffe verlieren ihre Beweglichkeit, liegen fest und verrotten, ohne ihrem<br />
eigentlichen Zweck, nämlich unterwegs zu se<strong>in</strong>, ja: Bewegung zu se<strong>in</strong>,<br />
nachzukommen.<br />
7.<br />
So gesehen hege ich die Befürchtung, dass bei den angesagten Arbeitsgruppen<br />
Wünsche formuliert werden, die an unzureichenden F<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeiten <strong>in</strong><br />
den kommenden budgetknappen Jahren fast notwendigerweise scheitern müssen,<br />
und dabei Chancen übersehen werden, welche außer<strong>in</strong>stitutionelle Lernprozesse für<br />
dieses Thema bieten.<br />
Jean-Marie Krier, 3. Juni 2003<br />
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