14.01.2015 Aufrufe

Dynamische Adaption in heterogenen verteilten eingebetteten ...

Dynamische Adaption in heterogenen verteilten eingebetteten ...

Dynamische Adaption in heterogenen verteilten eingebetteten ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1.1 Motivation<br />

1.1.3 Laufzeitsysteme für Mikrocontroller<br />

Da die Ressourcen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>gebetteten System immer sehr knapp bemessen s<strong>in</strong>d, ist die effiziente<br />

Ressourcennutzung e<strong>in</strong> besonderes Ziel bei der Softwareentwicklung für solche Systeme. Mehr<br />

als bei allgeme<strong>in</strong>en Computersystemen muss hier der Ressourcenverbrauch von jeder zusätzlichen<br />

Funktion bewertet und abgewogen werden. Daher ist die Software für e<strong>in</strong>gebettete Systeme immer<br />

Spezialsoftware, die genau für die vorhergesehene Aufgabe ausgelegt ist.<br />

Bei der Entwicklung von Anwendungen für normale PCs steht e<strong>in</strong> Betriebssystem zur Verfügung,<br />

welches die Verwaltung der Ressourcen regelt und den Zugriff darauf abstrahiert. Bei der Softwareentwicklung<br />

für e<strong>in</strong>gebettete Systeme ist die Trennung zwischen Betriebssystem und Anwendungsprogramm<br />

weniger stark ausgeprägt. Dies liegt hauptsächlich daran, dass durch die Aufweichung der<br />

Trennung Ressourcen e<strong>in</strong>gespart werden können, aber auch weil die Betriebssystemschicht häufig im<br />

Rahmen der Anwendung mitentwickelt wird. E<strong>in</strong> Vorteil dabei ist, dass e<strong>in</strong>e Betriebssystemschicht<br />

entsteht, die genau auf die Bedürfnisse der Anwendung zugeschnitten ist und so nur Dienste anbietet,<br />

die auch wirklich benötigt werden.<br />

In manchen Bereichen werden auch generische Betriebssysteme e<strong>in</strong>gesetzt. E<strong>in</strong> Beispiel hierfür<br />

ist OSEK [OSE05], e<strong>in</strong>e Betriebssystemspezifikation für Mikrocontroller im Automobilbereich. Sie<br />

def<strong>in</strong>iert e<strong>in</strong>e Vielzahl von Konzepten, Diensten und Abstraktionen wie zum Beispiel e<strong>in</strong> Aktivitätsträgerkonzept<br />

<strong>in</strong>klusive Scheduler oder e<strong>in</strong> Konzept zur Koord<strong>in</strong>ierung der e<strong>in</strong>zelnen Aktivitätsträger. Um<br />

die Laufzeitumgebung auf die Anwendung anzupassen, werden im Rahmen der Spezifikation bereits<br />

verschiedene Konfigurationen def<strong>in</strong>iert. E<strong>in</strong>e OSEK-Implementierung kann darüber h<strong>in</strong>aus noch fe<strong>in</strong>er<br />

konfigurierbar se<strong>in</strong> und wird vor dem E<strong>in</strong>satz (<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Konfigurationsprozess) auf die Anwendung<br />

zugeschnitten. Durch e<strong>in</strong>e Vielzahl von Auswahlmöglichkeiten wird festgelegt, welche Dienste und<br />

Funktionen für die endgültige Software angeboten werden. Hierdurch kommt man ebenfalls zu e<strong>in</strong>er<br />

ressourcensparenden angepassten Systemschicht.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass Betriebssysteme oder allgeme<strong>in</strong>er Laufzeitsysteme für<br />

e<strong>in</strong>gebettete Systeme meistens genau auf die Bedürfnisse der Anwendung abgestimmt s<strong>in</strong>d, da zu viel<br />

Funktionalität nur zusätzliche Ressourcen benötigt.<br />

1.1.4 Anforderungen im Wandel<br />

Durch e<strong>in</strong>e exakte Anpassung der Systemschicht an die Anwendung können die vorhandenen Ressourcen<br />

zwar optimal ausgenutzt werden, allerd<strong>in</strong>gs nimmt dadurch die Flexibilität gegenüber dynamischen<br />

Veränderungen des Systems oder der zu erfüllenden Aufgabe ab. Die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, dass sich die<br />

Aufgabe und die gewünschten Funktionen e<strong>in</strong>es Knotens im Laufe des E<strong>in</strong>satzes verändern, steigt mit<br />

zunehmender E<strong>in</strong>satzdauer.<br />

Beispiele hierfür f<strong>in</strong>den sich im Bereich der Sensornetzwerke. Obwohl zu Beg<strong>in</strong>n des E<strong>in</strong>satzes e<strong>in</strong>es<br />

Sensornetzes zur Datenerfassung festgelegt wird, welche Daten man erfassen möchte, wird <strong>in</strong> Berichten<br />

von realen E<strong>in</strong>satzszenarios [SPMC04, JOW + 02] immer wieder festgestellt, dass die Anwendung,<br />

welche die Messungen durchführt, nach kurzer Zeit verändert werden musste, um besser verwertbare<br />

Daten zu erhalten. Dies ist zum e<strong>in</strong>en darauf zurückzuführen, dass es sich um Forschungsarbeiten und<br />

Spezialanwendungen handelte, sodass kaum Erfahrungswerte vorliegen, aber auch darauf, dass erst<br />

nachdem die ersten Messwerte ausgewertet wurden, festgestellt werden kann, ob durch das gewählte<br />

Verfahren überhaupt die gewünschten Daten erfasst werden.<br />

E<strong>in</strong> ähnliches Beispiel ist e<strong>in</strong>er Pressemeldung der NASA, über Softwareupdates der Marsrover<br />

Spirit und Opportunity, zu entnehmen [MER06]. Die Marsrover übermitteln Bildmaterial zur Erde. Da<br />

die Übertragungskapazität jedoch begrenzt ist, können nicht alle aufgenommenen Bilder übertragen<br />

3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!